Schokoladensalami
Schokoladensalami (auch Schokosalami oder Schokoladenwurst und andere Umschreibungen) ist eine Zuckerware, die aufgrund ihrer Form und Aufmachung einer Salami ähnelt.[1]
Herstellung
Schokoladensalami wird mancherorts aus einer Masse aus Schokolade sowie Butterkeksen, Butter, Nüssen, Trockenfrüchten u. a. zubereitet, die zu einer Rolle geformt und nach dem Kühlen in Scheiben geschnitten wird.[1]
Nach anderen Rezepten – vor allem in Italien (ital. salame al cioccolato, salame dolce, im Piemont: salame del papa) – werden Butter, Eier, Zucker und Kakaopulver anstelle von Schokolade verarbeitet, außerdem wird die Schokoladenwurst in Puderzucker gewälzt und mit einer Schnur gebunden, was an Salamis mit Edelschimmel erinnert.[2]
Geschichte
Rezepte für Zuckerware als Wurstnachbildung (aus Mandeln und Zucker, mit „Chocolate“ bestrichen oder Zucker bestreut) wurden in deutschen Kochbüchern Anfang des 19. Jahrhunderts unter wechselnden Namen veröffentlicht: Servelatewurst mit Mandeln (1810 in Wien), Salami-Würst oder Salamiwurst (1804 / 1818 in Linz), Zuckersalami (1844 Leipzig / Pesth), Salamiwurst (1851 München) und erst 1890 in Graz als „Falsche Salami“.[3]
Ein Rezept für chocolate sausage (deutsch: Schokoladenwurst) wird 1903 in Milwaukee im Kochbuch The Settlement Cook Book: The Way to a Man’s Heart eingestellt.[4]
Schokoladenwürstchen wurden auch für medizinische Zwecke oder als Soldatenproviant hergestellt.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b Roland Gööck: Das neue große Kochbuch. Bertelsmann, 1963, S. 488.
Teubner Christian, Wolter Annette: Backvergnügen wie noch nie: das große GU-Bild-Backbuch mit den besten Back-Ideen. Nachdr. der Orig.-ausg. von 1984 Auflage. Gräfe und Unzer, München 2002, ISBN 3-7742-5626-8, S. 151. - ↑ Luigi Bruni: Il manuale dell’abbinamento cibo-vino: Storia, tecniche di degustazione, ricette. HOEPLI EDITORE, 2015, ISBN 978-88-203-7105-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Giovanni Goria: La cucina del Piemonte collinare e vignaiolo: Storia e ricette. TARKA, 2013, ISBN 978-88-98823-10-9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
AA VV: Comfort food: ricette per coccolarsi. Edizioni Demetra, 2014, ISBN 978-88-440-4470-1 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). - ↑ Die Wiener-Köchinn wie sie seyn soll: oder mein eigenes durch dreyßig Jahre geprüftes Kochbuch in sechs Abtheilungen. Kupffer und Wimmer, 1810, S. 513 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Das neue Linzer Kochbuch in 10 Abschnitten. k.k. priv. akad. Buchh., 1818, S. 440 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Maria Elisabetha geb Niedereder Meixner: Das neue große geprüfte und bewährte Linzer Kochbuch. Verf. von Maria Elisabeth Niederederin (pseud.). Im Verlag der f.f. priv. akademischen Kunst- Musik- und Buchhandlung, 1804 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Johanna Grobschmid: Die bürgerliche Küche. Verlags-Magazin Leipzig und Pesth, 1844 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Anna Koller: Neuestes vollständiges Kochbuch. Kaiser, 1851, S. 322 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Katharina Prato: Die süddeutsche küche auf ihrem gegenwärtigen standpunkte, mit berücksichtigung des thee’s. Graz, Verlags-Buchdlg. „Styria“, 1890, S. 518 (archive.org [abgerufen am 29. Juli 2018]). - ↑ Settlement House: The Settlement Cook Book: The Way to a Man’s Heart. Applewood Books, 2009, ISBN 978-1-4290-9107-7, S. 163 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Eduard Groch: Neuestes Adressen-Buch für die k.k. schles. Landeshauptstadt Troppau (etc.). A. Pawlitschek, 1864 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Bonnier Corporation: Popular Science. Bonnier Corporation, November 1917 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).