Schopfteufelskralle
Schopfteufelskralle | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schopfteufelskralle (Physoplexis comosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Physoplexis | ||||||||||||
(Endl.) Schur | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Physoplexis comosa | ||||||||||||
(L.) Schur |
Die Schopfteufelskralle (Physoplexis comosa) ist die einzige Art der Pflanzengattung Physoplexis in der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Sie ist in Österreich, Italien und dem früheren Jugoslawien beheimatet.
Merkmale
Die Schopfteufelskralle ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 5 bis 15 Zentimeter erreicht. Sie bildet eine Pleiokorm-Rübe aus. Die Grundblätter sind rundlich-nierenförmig, grob und tief gesägt und lang gestielt. Die Stängelblätter sind länglich-eiförmig. Die unteren verschmälern sich in den Stiel, die oberen sind grob gesägt und sitzend, mit keilförmigem Grund. Die Krone ist blasslila und 16 bis 20 Millimeter lang. Sie ist aus einem eiförmigen Grund zu einem Schnabel, der an der Spitze dunkelviolett ist, zusammengezogen. Im Gegensatz zu den Teufelskrallen (Phyteuma) bleiben aber diese Zipfel zusammengeheftet und trennen sich später nicht. Der Griffel endet in zwei Narben.
Die Blütezeit reicht von Juli bis August.
Die Art hat die Chromosomenzahl 2n = 34.
Vorkommen
Die Schopfteufelskralle kommt in den südlichen Kalkalpen vom Comersee bis zu den West-Karawanken und den Julischen Alpen vor. Sie kommt also wild nur in den Gebieten von Österreich, Italien und Slowenien vor.[1] Sie wächst in der montanen bis subalpinen Stufe in absonnigen Kalk- und Dolomit-Felsspalten in Höhenlagen von 1000 bis 1700 (selten ab 60 und bis 2000) Meter. Sie findet ihr Optimum in Gesellschaften des Unterverbands Physoplexido-Potentillenion caulescentis.[2]
Taxonomie
Früher wurde diese Art in die Gattung Phyteuma gestellt. Ferdinand Schur stellte für diese Art eine eigene Gattung auf. Den Namen Physoplexis hatte aber Stephan Ladislaus Endlicher 1838 gebildet, der die Schopfteufelskralle innerhalb der Gattung Phyteuma in eine eigene Sektion mit Namen Phyteuma sect. Physoplexis (im Werk: Genera, S. 517) gestellt hatte. Der Name Physoplexis kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Blase, geflochten“, wegen der blasenförmig zusammenhängenden Blütenzipfel. Das Artepitheton comosus ist aus dem Lateinischen abgeleitet und bedeutet „schopfig“.
Nutzung
Die Schopfteufelskralle wird selten als Zierpflanze für Steingärten genutzt.
Literatur
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler – Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 533.
- Jürgen Damboldt: Physoplexis (Endl.) Schur. In: Thomas Gaskell Tutin u. a.: Flora Europaea. Band 4. S. 98. Cambridge University Press 1976. ISBN 0-521-08717-1
- E. R. Farr, J. A. Leussink, Frans Antonie Stafleu: Index nominum genericorum. 3 Bände. Regnum vegetabile. Utrecht 1979.
Einzelnachweise
- ↑ Rafaël Govaerts (Hrsg.): Physoplexis. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 10. Februar 2018.
- ↑ David Aeschimann, Konrad Lauber, Daniel Martin Moser, Jean-Paul Theurillat: Flora alpina. Band 2, Seite 342. Bern, Stuttgart, Wien Haupt-Verlag, 2004. ISBN 3-258-06600-0
Weblinks
- Physoplexis comosa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.1. Eingestellt von: Jogan, N., Gargano, D., Montagnani, C. & Bernhardt, K.G., 2010. Abgerufen am 10. Oktober 2013.