Schraubenschnecken
Schraubenschnecken | ||||||||||||
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Gehäuse von Terebra dislocata | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Terebridae | ||||||||||||
Mørch, 1864 |
Die Schraubenschnecken (Terebridae) sind eine Familie ausschließlich mariner Schnecken, die in den tropischen Meeren beheimatet ist. Es sind fast ausschließlich räuberisch lebende Formen.
Merkmale
Die Gehäuse sind fast ausschließlich schlank hochkonisch mit zahlreichen Windungen. Die Mündung ist klein und je nach Gehäuseform schmal bis breit-oval. Der untere Rand ist kaum ausgezogen (im Gegensatz zu den anderen Familien der Conoidea). Mit einem dünnen Operculum auf dem kleinen Fuß kann die Mündung verschlossen werden.
Lebensweise, Vorkommen und Verbreitung
Die Arten der Schraubenschnecken jagen im Sand eingegrabene marine Würmer, die meist mit einem Radulazahn gestochen und mit Hilfe der Giftdrüse gelähmt werden, so etwa bei der Babylonischen Schraubenschnecke (Terebra babylonia) und der Pfriemenschnecke (Terebra subulata). Sie leben ausschließlich in den wärmeren Meeren (Tropen und Subtropen) mit Schwerpunkt im indo-pazifischen Raum.[1] Während die meisten Schraubenschnecken Giftdrüsen besitzen, fehlen diese bei einigen Arten der Gattung Oxymeris (syn. Acus), so bei der Gefleckten Schraubenschnecke (Oxymeris maculata), der Gekerbten Schraubenschnecke (Oxymeris crenulata), der Fliegendreck-Schraubenschnecke (Oxymeris areolata) und der Orange-Schraubenschnecke (Oxymeris dimidiata). Diese überwältigen ihre Beute – je nach Art ausschließlich Eichelwürmer oder daneben auch Vielborster –, indem sie sie als Ganzes lebendigen Leibes verschlingen. Evolutionär wird von einem sekundären Verlust der Giftdrüse ausgegangen.[2]
Schraubenschnecken der Gattung Hastula, darunter die Sandstrand-Schraubenschnecke (Hastula hectica), leben in der Brandung der Sandstrände, wo sie Vielborster jagen. Hastula inconstans ist unter anderem an den Stränden der Hawaii-Inseln zu finden, wo sie auf den Wellen reitet und im Wellental auf Beutefang geht. In Hawaii ist sie auf den Spioniden Dispio magna spezialisiert. Hat sie ein Beutetier ergriffen, gräbt sie sich mit diesem im Sand ein, ehe die neue Welle kommt.
Systematik
Die Familie Terebridae wurde von Bouchet und Rocroi in zwei Unterfamilien Terebrinae Mörch, 1852 und Pervicaciinae Rudman, 1969 unterteilt,[3] die jedoch heute nicht mehr benutzt werden. 20 Gattungen (davon 2 fossile) werden derzeit in dieser Familie geführt:[4]
Stand: 15. März 2015
- Terebridae Mörch 1852.
- Cinguloterebra Oyama, 1961
- Clathroterebra Oyama, 1961
- Duplicaria Dall, 1908
- Euterebra Cotton & Godfrey, 1932
- Gemmaterebra Cotton, 195
- Granuliterebra Oyama, 1961
- Hastula H. Adams & A. Adams, 1853
- Hastulopsis Oyama, 1961
- Impages E. A. Smith, 1873
- Kaweka Marwick, 1931 †
- Myurella Hinds, 1844
- Oxymeris Dall, 1903
- Pellifronia Terryn & Holford, 2008
- Perirhoe Dall, 1908
- Pristiterebra Oyama, 1961
- Strioterebrum Sacco, 1891
- Terebra Bruguière, 1789 (mit zahlreichen Untergattungen)
- Terenolla Iredale, 1929
- Triplostephanus Dall, 1908
- Zeacuminia Finlay, 1930 †
Literatur
- Philippe Bouchet, Jean-Pierre Rocroi (Hrsg.): Classification and nomenclator of gastropod families. Part 2: Working classification of the Gastropoda. (= Malacologia. 47). Ann Arbor 2005, archive.org, ConchBooks, ISBN 978-3-925919-72-5, S. 239–283.
- Victor Millard (Hrsg.): Classification of the Mollusca. A Classification of World Wide Mollusca. Rhine Road, Südafrika 1997, ISBN 0-620-21261-6, online (PDF; 2,46 MB), auf olivirv.myspecies.info, abgerufen am 25. Februar 2017.
- Frank Riedel: Ursprung und Evolution der "höheren" Caenogastropoda. (= Berliner Geowissenschaftliche Abhandlungen, Reihe E. Band 32). Berlin 2000, ISBN 3-89582-077-6.
- R. Tucker Abbott, S. Peter Dance: Compendium of Seashells. Odyssey Publishing, El Cajon, Kalifornien 1998, ISBN 0-9661720-0-0.
Einzelnachweise
- ↑ Riedel: Ursprung und Evolution. 2000, S. 83.
- ↑ Baldomero M. Olivera, Alexander Fedosov, Julita S. Imperial, Yuri Kantor: Physiology of Envenomation by Conoidean Gastropods. In: Saber Saleuddin, Spencer Mukai: Physiology of Molluscs: A Collection of Selected Reviews, Two-Volume Set: Volume 1. Apple Academic Press, CRC Press, Boca Raton 2017, S. 153–188, hier 180.
- ↑ Philippe Bouchet, Jean-Pierre Rocroi (Hrsg.): Classification and nomenclator of gastropod families. Part 2: Working classification of the Gastropoda. (= Malacologia, 47). Ann Arbor 2005, ISBN 3-925919-72-4, S. 239–283.
- ↑ Philippe Bouchet: Borsoniidae Bellardi, 1875. In: WoRMS, World Register of Marine Species. 2014, abgerufen am 12. März 2015