Schulgleiter
Bei einem Schulgleiter handelte es sich um ein Gleitflugzeug, auf dem Flugschüler in der Anfangszeit des Segelfluges das Fliegen erlernten.
Einsatz in der Schulung
Die heutzutage praktizierte Grundausbildung von Piloten, bei der ein Flugschüler von einem Fluglehrer auf einem doppelsitzigen Segelflugzeug bis zu seinem ersten Alleinflug begleitet und ausgebildet wird, war in der Anfangszeit der Segelfliegerei noch nicht möglich. Auf flachen Hängen begann man die Einsitzer-Schulung mit Schulgleitern bei Gegenwind mit Flügel-gerade-halten-Übungen, dann wurden am Gummiseil Rutscher und Sprünge bis hin zu S-Voraus-Flügen geübt. Anschließend kamen Übungssegler mit gleichen oder ähnlichen Flügeln, allerdings meist abgestrebt statt verspannt und mit verkleideten Rümpfen zum Einsatz. Mit Gleitzahlen um 15 ermöglichten diese schon bei moderaten Windgeschwindigkeiten den Hangsegelflug. Diese Einsitzerschulmethode wird seit den 1960er Jahren praktisch nicht mehr angewandt.
Start
Bei den ersten Starts des Schülers wurde der Schulgleiter auf einer leicht abschüssigen Wiese mittels eines Gummiseils in die Luft katapultiert, damit der Flugschüler einige Meter weit gleiten konnte. Die erreichten Höhen waren sehr gering, so dass ein Steuerfehler keine allzu großen Konsequenzen hatte.
Konstruktion
Die Schulgleiter waren einfach konstruiert, um von Luftsportvereinen leicht selbst gebaut und vor allem bei einem Schaden schnell selbst repariert werden zu können.
Beispiele für Schulgleiter
- Grunau 9 Schädelspalter, (1929)
- Slingsby Primary Dagling, (1930)
- Antonow A-1, (1932)
- SG 38, (1938)
- Høgslund/Traugott-Olsen 2G, (1946)
- IS-A Salamandra, (1946)
- Avia 152a
- Hol's der Teufel
- Mösch
- Northrop Primary
- Primary EoN AP.7
- Rubik R-16 Lepke
- Slingsby T.38 Grasshopper
- Zlín Z-23 Honza
- Zögling RRG-1, Zögling 31 und Zögling 35