Feldschlößchen (Dresden)

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Feldschlößchen Aktiengesellschaft
Rechtsform Aktiengesellschaft
Sitz Dresden
Leitung Mike Gärtner, Karsten Uhlmann
Branche Brauerei
Website feldschloesschen.de
Stand: 2020
Die 22 Meter hohen Reaktorentürme der neuerbauten Brauerei in Dresden-Coschütz 1981
Die Brauerei in Dresden-Coschütz, 2006

Die Feldschlößchen Aktiengesellschaft ist eine Großbrauerei in Dresden. Die Produktionsmenge lag 2011 bei rund 1 Mio. hl, 2016 bei rund 2 Mio. hl.[1]

Geschichte

Brauerei zum Feldschlößchen

Am Fuße des Hahnebergs in der Südvorstadt gab es einen einzelstehenden Bauernhof, der Anna Nehlin gehörte. 1644 erlaubte Kurfürst Johann Georg I. hier den Bier- und Weinausschank an Fremde. 1684 kaufte der Ehrenhafte Geheime Kriegsrat Dietrich von Bosse den Hof, erhielt von Kurfürst Johann Georg III. einen Privilegienbrief und errichtete das Schlösschen im Felde. Dieses Gut kaufte 1714 für 6000 Taler die spätere Ehefrau des Baumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann, die 1729 starb. Etwa 1730 war das Feldschlößchen eine weithin bekannte Ausflugs- und Vergnügungsstätte mit Tanzsaal, Kegelbahn und Sommergarten.

1813 wurde das Feldschlößchen bei der Schlacht um Dresden zerstört, 1819 ein neues Feldschlößchen errichtet.

Ehemaliges Maschinenhaus der „Aktienbrauerei zum Feldschlößchen“ (Budapester Straße )

Leonhard Meisel, Pächter des Bayrischen Brauhauses in der Friedrichstadt, übernahm das Ausflugslokal, errichtete 1838 eine Lagerbierbrauerei in Dresden-Südvorstadt (altes Feldschlößchen) auf der Budapester Straße, das heutige „Feldschlößchen-Stammhaus“. Nach zwanzig Jahren gründete sich die „Aktienbrauerei zum Feldschlößchen“.

1960 wurde die Brauerei mit anderen Dresdner Braustätten zum Volkseigenen Betrieb VEB Dresdener Brauereien zusammengeschlossen.

Brauerei Dresden-Coschütz

1973 wurde mit dem Bau der Brauerei in Dresden-Coschütz auf der Cunnersdorfer Straße begonnen. Am 1. September 1981 begann die Bierproduktion. Diese Brauerei befand sich seit 1. April 1983 im „Volkseigenen Getränkekombinat“, in dem sich bereits seit 1979 der VEB Dresdener Brauereien und weitere Brauereien aus dem Bezirk Dresden befanden. 1990 wurde das „VE Getränkekombinat“ zur Sächsischen Brau-Union neugeordnet.

Die Holsten-Brauerei übernahm 1992 die Sächsische Brau-Union und benannte diese 1995 in Feldschlößchen Aktiengesellschaft, Dresden um. Mit der Übernahme von Holsten durch die Carlsberg-Brauerei gehörte die Feldschlößchen AG seit 2004 zum Carlsberg-Konzern.[2]

Im Januar 2011 wurde die Dresdner Feldschlößchen AG von Carlsberg an die TCB Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Frankfurt (Oder) verkauft, zur Holding gehören unter anderem das Frankfurter Brauhaus und die SAS Brasserie Champigneulles (Frankreich). Carlsberg begründete den Verkauf zum einen damit, sich wieder mehr auf die eigenen Kernmarken (Carlsberg, Holsten, Lübzer, Duckstein und Astra) konzentrieren zu wollen. Zum anderen wollte man die Dresdner Brauerei mit dem Verkauf besser auslasten und dabei weiterhin mit ihr kooperieren.[3] Von 2011 bis 2016 konnten die neuen Eigentümer den Ausstoß verdoppeln.[1]

Sponsoring und Events

Feldschlößchen betreibt regelmäßig Sponsoring beim Jazzfrühling zum Internationalen Dixieland-Festival, beim Dresdner Drachenboot-Festival und beim SemperOpenairball.

2013 fand erstmals das „Pichmännel-Oktoberfest“[2] mit 15.000 Gästen am Ostra-Ufer statt. Seit 2018 ist Feldschlößchen Partner des Innovationspreis Berlin-Brandenburg.[4]

Produkte

Hauptprodukt der Brauerei ist „Feldschlößchen Pilsner“. Auch „Feldschlößchen Export“, „Feldschlößchen naturtrübes Radler“, „Feldschlößchen Urbock“ und das „Feldschlößchen Schlankes“ (ehem. Diät) werden gebraut. Neu im Sortiment sind „Feldschlößchen naturtrübes Radler Alkoholfrei“ und die regelmäßig wechselnden „Editionsbiere“ der Brauerei (2015 – Feldschlößchen Maibock und Pichmännel-Festbier sowie Feldschlößchen schwarze Winterkirsche als Saisonspezialität).

Außerdem werden alte Dresdner Biere produziert, wie „Dresdner Felsenkeller Pilsner“, „Dresdner Felsenkeller Spezial“, „Dresdner Felsenkeller Urhell“ oder „Coschützer Pils“ sowie das ursprünglich durch die Brauerei Freital gebraute Schwarzbier „Schwarzer Steiger“.[5]

Auszeichnung

Maibock – Sonderedition – Feldschlößchen Dresden
  • 2013 gewann Feldschlößchen Urbock bei den World Beer Awards Gold mit dem Urbock in der Kategorie Europe’s Best Bock Lager und mit dem Maibock in der Kategorie World’s Best Seasonal Lager.
  • Feldschlößchen Naturradler wurde bei den World Beer Awards 2017 zum besten (eingereichten) Radler Deutschlands gewählt.[6]

Marketing und Werbung

Straßenbahn mit Sonderbeklebung – Linie 2 – Feldschlößchen – in Dresden am Altmarkt

Eine Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe wurde als Werbefläche für die Feldschlößchen Brauerei beklebt. Auch im Jahr 2021 fährt sie auf verschiedenen Linien im Stadtgebiet von Dresden.

Fußnoten

  1. a b Feldschlösschen hat Produktion seit 2011 verdoppelt. In: dnn.de, abgerufen am 31. Oktober 2016
  2. a b Geschichte und Namensgebung. Dresdner Feldschlößchen, abgerufen am 18. Oktober 2016.
  3. Frankfurter Brauhaus GmbH übernimmt Feldschlößchen Brauerei Dresden von Carlsberg Deutschland. Carlsberg Deutschland, 3. Januar 2011, abgerufen am 18. Oktober 2016 (Pressemitteilung).
  4. Innovationspreis Berlin Brandenburg
  5. Produkte. Dresdner Feldschlößchen, abgerufen am 18. Oktober 2016.
  6. World Beer Awards 2017 – Country Winners. (PDF; 2,1 MB) S. 5 (≘ 7/32), abgerufen am 6. November 2017.

Weblinks

Commons: Feldschlößchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 0′ 52,2″ N, 13° 42′ 36″ O