Schweminski
Schweminski (Varianten: Schweminski/Schweminska, Sweminski/Sweminska) ist ein deutsch-polnischer Familienname, der sich aus dem deutschen Familiennamen Schwemin entwickelt hat. Es ist ein Herkunftsname welcher sich auf den Ort Schwemmin (poln. Świemino) bei Köslin in Pommern bezieht, aus dem die Schwemins stammten.[1][2] Die späteren Schweminskis wiederum sind deren aus der Koschneiderei in Westpreußen stammende Nachfahren.[3]
Geschichte
Mit Beginn des 18. Jahrhunderts bekamen Familien der Dörfer der Koschneiderei, die sich "durch Besitz und Bildung hervortaten" das polnische Suffix -ski an ihren Familiennamen angehängt, wodurch sich aus dem Nachnamen Schwemin der Nachname Schweminski entwickelte.[3][4][1] Schweminski-Schulzenkinder heiraten untereinander und neben Schulzenkindern aus den deutschen Dörfern der Koschneiderei auch in Schulzenfamilien der umliegenden polnischen Dörfer ein, wo sich die Namensvarianten Szweminski und Szweminska entwickelten. Weniger bemittelte Schwemin-Familien behielten die ursprüngliche Namensform Schwemin, Szwemin oder Swemyn bei.[3]
Namensvarianten
Im Bereich der deutschsprachigen Koschneiderei fand sich für beide Geschlechter vorwiegend die Namensvariante Schweminski. Im polnischsprachigen Umland gab es später auch die geschlechtsspezifischen Varianten Swemiński und Swemińska:
Sprachvarianten | deutsch | polnisch |
---|---|---|
männlich | Schweminski | Szweminski, Szwemiński |
weiblich | Schweminski | Szweminska, Szwemińska |
Die Namen variierten auch je nach Pfarrer, der den jeweiligen Kirchenbucheintrag vornahm, und im Lauf der Geschichte auch nach politischer Zugehörigkeit der deutschsprachigen Koschneiderei zu Königlich Preußen, Königreich Polen, Königreich Preußen/Freistaat Preußen, Republik Polen oder dem Deutschen Reich. So wurde der seit 1807 amtierende Vikar zu Osterwick und spätere Pfarrer von Lichnau, Schulzensohn Jacob Szwemiński auch Schweminski oder – ohne das polnische diakritische Zeichen "´" – Szweminski geschrieben.[1]
Namensverbreitung
In Deutschland gab es mit Stand 2008 ca. 50 Personen mit dem Nachnamen Schweminski in Deutschland[5] sowie ca. fünf Personen mit der polnischen Namensvariante Szweminski[6], in Polen ca. sechs Personen mit dem Nachnamen Szweminski,[7] welche alle im Umfeld der früheren Koschneiderei und etwas westlich davon lebten sowie ca. sieben Personen namens Szweminska im weiteren Umfeld der früheren Koschneiderei[7] sowie ungefähr sieben Personen mit dem Nachnamen Schweminski in Mexiko (Nachfahren eines nach Mexiko ausgewanderten Lübecker Schweminskis), Stand 2011.
Land | ungefähre Anzahl |
---|---|
Deutschland | 50 |
Schweiz | 0 |
Österreich | unbekannt |
Polen | 13 |
Mexiko | 7 |
USA | unbekannt |
weltweit | > 70 |
Anzahl lebender Personen mit Varianten
des Nachnamens Schweminski nach Ländern[8]
Wappen der Schweminskis
Ein silbernes Hufeisen auf blauem Wappenschild, oben und an den beiden unteren Enden mit je einem goldenen Kavalierkreuz besetzt. Helmzier: Ein mit gold-silbernem Pfeil von links nach rechts durchschossenen Adlerflügel[9], wobei nach den Regeln der heraldischen Farbgebung die beiden verschiedenen Metallfarben des Pfeils durch den braunen Flügel in der Mitte getrennt sind.
Bekannte Namensträger
- Jenny Schweminski (1859–1937), deutsche Kunstmalerin
- Johann Schweminski (1812–1878), Autor von Materialien zur Geschichte deutscher Mundarten und Professor am Mariengymnasium in Posen
Verweise
Weblinks
- Schweminski-Website: http://www.schweminski.de
- Schulzen zu Cekzin: Familiendynastie Schweminski
Literatur
- Johann Schweminski: Materialien zur Geschichte deutscher Mundarten
- Paul Panske: Personennachweis für die Koschnaewjerdörfer von 1651 bis 1702, Posen 1938 (Schriftenreihe Deutsche Sippenforschung in Polen, Neue Folge, Heft 3)
- Paul Panske, Domkapitular und Domherr von Peplin: Familien der Koschnaewjerdörfer im 18. Jahrhundert, 1932
- Josef Rink, Danzig: Quellen und Darstellung zur Geschichte Westpreußen. Die Geschichte der Koschneiderei. Ihre Bevölkerung im Jahre 1772 und Ende 1919
- Emilian von Źernicki-Szeliga: Der polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen Adelsfamilien, General-Verzeichniss, Henri Grand, Hamburg 1900
Einzelnachweise
- ↑ a b c Panske, Paul: Familien der Koschnaewjerdörfer im achtzehnten Jahrhundert in: Deutsche Wissenschaftliche Zeitschrift für Polen, Heft 20, Posen 1930, S. 61 f.
- ↑ Rink, Joseph: Quellen und Darstellungen Westpreußens, Nr. 16 - Die Geschichte der Koschneiderei, Nachdruck, Danzig 1932, Münster 2001
- ↑ a b c Rink, Joseph: Die Geschichte der Koschneiderei - Geschichte und Bevölkerung in: Westpreußischer Geschichtsverein [hrsg.]: Quellen und Darstellungen Westpreußens, Nr. 16, Danzig 1932, S. 98
- ↑ Taufen in Osterwick ab 1800 auf PTG Pomorskie Towarzystwo Genealogiczne
- ↑ Statistik: Zahlen zum Nachnamen 'Schweminski' in Deutschland 2008
- ↑ Statistik: Zahlen zum Nachnamen 'Szweminski' in Deutschland 2008
- ↑ a b Statystyka: Liczby do nazwiska 'Szweminska'
- ↑ Karte zum Namen auf verwandt.de, 2008
- ↑ Karl Schweminski: Wappen der Familie Schweminski in: Die Hamburger Schweminskis