Sea Adventurer

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Sea Adventurer
Schiffsdaten
Flagge Bahamas Bahamas
andere Schiffsnamen
  • Clipper Adventurer
  • Alla Tarasova
Schiffstyp Kreuzfahrtschiff
Klasse Mariya-Yermolova-Klasse
Rufzeichen C6PG6
Heimathafen Nassau
Eigner Adventurer Partners
Bauwerft Brodogradiliste Titovo, Kraljevica
Baunummer 408
Stapellauf 19. April 1975[1]
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
100,01 m (Lüa)
90,00 m (Lpp)
Breite 16,20 m
Seitenhöhe 6,99 m
Tiefgang max. 4,65 m
Verdrängung 4144 t[2]
Vermessung 3941 BRT / 1468 NRT
 
Besatzung 72
Ab 1998
Vermessung 4376 BRZ / 1347 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 2 × B&W-Dieselmotoren (8M35BF)
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
3.884 kW (5.281 PS)
Dienst-
geschwindigkeit
12,5 kn (23 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
17 kn (31 km/h)
Propeller 2 × Verstellpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 978 tdw
Zugelassene Passagierzahl 262
Ab 1998
Zugelassene Passagierzahl 122
PaxKabinen 61
Sonstiges
Klassifizierungen Bureau Veritas
IMO-Nummer 7391422

Die Sea Adventurer ist ein unter der Flagge der Bahamas fahrendes Kreuzfahrtschiff.

Geschichte

Das Schiff wurde unter der Baunummer 408 auf der Werft Brodogradilište Titovo in Kraljevica in Jugoslawien gebaut. Der Stapellauf fand am 19. April 1975 statt. Das Schiff kam als Alla Tarasova für die Murmansker Seereederei in Fahrt.[1]

1997 wurde das Schiff an Clipper Cruise Line verkauft, die es 1998 auf der Fredericia Skibsværft umbauen ließ und als Clipper Adventurer wieder in Fahrt brachte.[1]

Clipper Adventurer im Schlepp der Alex Gordon der kanadischen Küstenwache (September 2010).

Das Schiff wird von verschiedenen Anbietern für Kreuzfahrten in den Polargebieten und abseits der Fahrtgebiete der großen Kreuzfahrtschiffe eingesetzt. Dabei kam es 2010 zu einem Zwischenfall, als das Schiff am 27. August mit 128 Passagieren und 69 Besatzungsmitgliedern an Bord im Coronation Gulf in Kanada auf einen Felsen lief (67° 58.2' N 112° 40.3' W). Die Passagiere wurden am 29. August von der Amundsen der kanadischen Küstenwache abgeborgen und nach Kugluktuk gebracht, nachdem Versuche, das Schiff freizubekommen, fehlgeschlagen waren. Im September wurden mehrere Versuche unternommen, das Schiff mit Hilfe von Schleppern von der Untiefe zu ziehen. Dies gelang schließlich am 13. September mit Hilfe von vier Schleppern. In der Folge wurden die Schäden am Rumpf des Schiffes provisorisch repariert, bevor das Schiff in einer Werft in Danzig trockengestellt und endgültig repariert wurde.[3] Das Schiff befand sich zum Zeitpunkt der Havarie in Charter des kanadischen Kreuzfahrtanbieters Adventure Canada auf einer Kreuzfahrt von Kangerlussuaq in Grönland nach Kugluktuk in Kanada.

Der Felsen, auf den das Schiff gelaufen war, war bereits seit 2007 bekannt und vom Canadian Hydrographic Service in einer „Notice to Shipping“ auch entsprechend publiziert worden.[4] Auf der Seekarte an Bord war der Felsen allerdings nicht verzeichnet.[3] Adventurer Partners als Reeder des Schiffes verklagte den kanadischen Staat 2011 auf mindestens 15 Millionen US-Dollar Schadenersatz, da der Felsen, auf den das Schiff gelaufen war, nicht in der Seekarte verzeichnet war und die zuständige kanadische Stelle es versäumt hätte, die Schifffahrt entsprechend zu warnen.[5] Der kanadische Staat seinerseits verklagte Adventurer Partners 2012 auf die Zahlung von knapp 500.000 US-Dollar, als Schadenersatz für die Beseitigung der durch das Aufgrundlaufen des Schiffes entstandenen Umweltschäden.[6]

Technische Daten und Ausstattung

Das Schiff wird von zwei Achtzylinder-Dieselmotoren des Herstellers B&W (8M35BF) mit jeweils 1942 kW Leistung angetrieben. Die in Jugoslawien in Lizenz gebauten Motoren wirken auf zwei Verstellpropeller. Die Reisegeschwindigkeit des Schiffes liegt bei etwa 12,5 kn.

Für die Stromversorgung stehen vier Generatoren mit jeweils 352 kW Leistung (Scheinleistung: 440 kVA) zur Verfügung, die von vier B&W-Litostroj-Hilfsmotoren (5T23HH, L23/30) angetrieben werden. Als Notgenerator wurde ein Sechszylinder-Dieselmotor des Herstellers Saab (SDI-11) mit 240 kW Leistung (Scheinleistung: 300 kVA) verbaut. Das Schiff ist mit einem Bugstrahlruder mit 368 kW Leistung ausgestattet.

Das Schiff verfügt über sieben Decks, von denen vier für Passagiere zugänglich sind. Die Passagierkabinen sind auf alle vier Decks verteilt. Alle Kabinen sind Außenkabinen. 45 der Kabinen sind Zweibettkabinen, 15 Kabinen sind Dreibettkabinen sowie eine Kabine eine Vierbettkabine. Für die Besatzungsmitglieder stehen 48 Kabinen zur Verfügung, davon 20 Einbett-, 18 Zweibett-, neun Dreibett- und eine Vierbettkabine.

Das Schiff ist mit Zodiac-Schlauchbooten ausgerüstet, die es ermöglichen, Passagiere auch in Gegenden ohne entsprechende Infrastruktur an Land zu bringen.

Der Rumpf des Schiffes ist eisverstärkt (Eisklasse 1A).

Literatur

  • E.J. Stewart, J. Dawson: A Matter of Good Fortune? The Grounding of the Clipper Adventurer in the Northwest Passage, Arctic Canada. InfoNorth, Vol. 64, Nr. 2 (Juni 2011) (PDF-Datei, 1 MB)

Weblinks

Commons: IMO 7391422 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c M/S Alla Tarasova, Fakta om Fartyg. Abgerufen am 27. Dezember 2016.
  2. Sea Adventurer (Memento vom 6. Juli 2014 im Internet Archive), FleetPro Ocean. Abgerufen am 27. Dezember 2016.
  3. a b Jane George: TSB report on Clipper Adventurer grounding reveals broken equipment, questionable decisions, Nunatsiaq Online, 27. April 2012. Abgerufen am 27. Dezember 2016.
  4. Jane George: Expert: Clipper Adventurer ran into a known hazard, Nunatsiaq Online, 4. September 2010. Abgerufen am 27. Dezember 2016.
  5. Arctic cruise company sues over stranded ship, CBC News, 13. Juli 2013. Abgerufen am 27. Dezember 2016.
  6. Coast Guard seeks damages for Arctic cruise ship accident, CBC News, 19. Juni 2012. Abgerufen am 27. Dezember 2016.