Seamus Elliott

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Seamus Elliott

Seamus „Shay“ Elliott (* 4. Juni 1934 in Dublin; † 4. Mai 1971 ebenda) war ein irischer Radrennfahrer. Er war der erste Ire, der das Gelbe Trikot der Tour de France trug.

Radsport-Laufbahn

1954 wurde Seamus Elliott irischer Meister im Straßenrennen der Amateure. 1956 wurde er Profi und fuhr fortan für französische Mannschaften, hauptsächlich als Domestik für Jacques Anquetil und Jean Stablinski. Sechsmal startete er bei der Tour de France; 1963 gewann er die dritte Etappe und trug vier Tage lang das Gelbe Trikot. Bei der Tour 1959 wurde Elliott zum tragischen Helden: Brian Robinson, der gemeinsam mit Elliott (obwohl dieser Ire war) in der britischen Nationalmannschaft startete und kurz zuvor eine Etappe gewonnen hatte, war so erschöpft, dass er weit hinter dem Feld herfuhr und aus dem Zeitlimit fiel, nur Elliott blieb bei ihm. Während Elliott jedoch anschließend die Tour beenden musste, konnte Robinson weiterfahren, da nach den Regeln kein Fahrer, der so wie er unter den ersten Zehn platziert war, wegen Überschreitung des Limits ausgeschlossen werden konnte.[1]

Bei der Vuelta a España 1962 belegte Elliott in der Gesamtwertung Rang drei, nachdem er das Rennen bis zum letzten Einzelzeitfahren angeführt hatte. Bei den anschließenden Straßenweltmeisterschaften 1962 gewann er die Silbermedaille im Rennen der Profis. Zwischen 1956 und 1966 startete er regelmäßig bei den UCI-Weltmeisterschaften im Straßenrennen der Berufsfahrer. Nur 1965 konnte er das Rennen nicht beenden. Nach seiner Silbermedaille 1962 war der 14. Platz 1956 sein zweitbestes Ergebnis.[2] Kleinere Rennen, die er gewann, waren u. a. der Grand Prix d’Isbergues (1956), der Omloop Het Volk (1959), die Manx Premier Trophy (1959) und der Grand Prix d’Orchies (1965), letzteres Rennen als erster Nicht-Belgier. 1960 gewann er den Grand Prix Stan Ockers. 1964 hörte er vorübergehend mit dem Radsport auf, versuchte aber mehrere Comebacks.

Nach dem Sport

Nach einer letzten Saison bei einem britischen Team im Jahre 1970 beendete Seamus Elliott seine Radsport-Karriere endgültig. Seine Ehe mit der Schwester von Jean Stablinski scheiterte, und sein einziger Sohn kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. 1971 wurde der 36-jährige Seamus Elliott in seiner Wohnung tot aufgefunden; er starb durch eine Schussverletzung. Die polizeilichen Ermittlungen befanden auf Selbstmord.[3]

Ehrungen

Seit 1971 wird jährlich in Irland das Shay Elliott Memorial ausgetragen, das vorher zunächst Route de Chill Mhantain und seit Ende der 1960er Jahre Shay Elliott Trophy hieß, dessen Sieger noch selbst von Elliott geehrt wurde.[4] The Elliott gilt als das prestigeträchtigste Eintagesrennen Irlands.[1] In der Nähe von Drumgoff Bridge im County Wicklow wurde ein Denkmal für ihn errichtet.[5]

Familie

Seamus Elliott ist ein älterer Bruder des Radrennfahrers Paul Elliott.

Einzelnachweise

  1. a b Shay Elliott auf rapha.cc (Memento des Originals vom 2. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rapha.cc
  2. Helmer Boelsen: Die Geschichte der Rad-Weltmeisterschaften. Covadonga, Bielefeld 2004, ISBN 978-3-936973-33-4, S. 218–220.
  3. Velo Gotha, Brüssel 1983, S. 172
  4. braywheelers.com (Memento des Originals vom 28. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.braywheelers.com
  5. Foto des Denkmals auf geograph.ie

Literatur

  • Graham Healy/Richard Allchin: Shay Elliott: The Life And Death Of Ireland's First Yellow Jersey, Mousehold Press 2011

Weblinks