Sebastian Vogl (Wissenschaftshistoriker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Sebastian Vogl (* 22. Mai 1872 in Reisach bei Oberaudorf; † 7. März 1956 in Altötting) war ein deutscher Hochschullehrer für Mathematik und Physik an der Philosophisch-theologischen Hochschule Passau.

Nach dem Abitur 1892 am königlich humanistischen Gymnasium in Passau befasste er sich am dortigen Lyzeum mit philosophischen und theologischen Studien. 1896 wurde er in Passau zum römisch-katholischen Priester geweiht und war dort zwei Jahre lang Präfekt am bischöflichen Knabenseminar. Danach studierte Vogl an der Universität München Mathematik und Physik auf das Lehramt. Seine Promotion erfolgte 1906 bei Eilhard Wiedemann an der Universität Erlangen mit einer Dissertation über den mittelalterlichen Philosophen und Naturforscher Roger Bacon, einem der ersten gewichtigeren Forschungsbeiträge zu Bacon in Deutschland.[1] Vogl kooperierte mit dem dänischen Paläographen Axel Anthon Bjørnbo bei der Edition wichtiger vormoderner Texte zur Mathematik und Naturwissenschaft, speziell zur Optik. Nach einer Lehrertätigkeit am Gymnasium wurde er erst Dozent, dann 1919 Professor für Mathematik, Physik und Astronomie in Passau. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.

Schriften

Literatur

  • Vogl, Sebastian in Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie, Friedrich Pustet, Regensburg 1983, S. 808

Einzelnachweise

  1. Matthias Heiduk: Roger Bacon und die Geheimwissenschaften in Martin Mulsow, Frank Rexroth (Hrsg.): Was als wissenschaftlich gelten darf, Campus, Frankfurt am Main 2014, S. 109–138, S. 120