Seekers (religiöse Bewegung)

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Seekers (engl. Suchende) waren eine Gruppe englischer Dissenter, die in den 1620ern entstanden. Seekers betrachteten alle organisierten Kirchen ihrer Zeit als korrupt und warteten auf eine Offenbarung Gottes. Das Aufkommen dieser Bewegung ist im Zusammenhang mit der etwas größeren Akzeptanz für Religionsfreiheit während des Commonwealth zu sehen. Die Quäker gelten als eine Gruppe, die aus den Seekers und Dissenters hervorgegangen ist. Die Ranters sind eine andere, die sich aber in Gegensatz zu den Quäkern später wieder auflösten. Zu den Seekers gehörten Laienwanderprediger, die einzeln oder in lose organisierten Gruppen durch das Land zogen, um zu predigen und zu diskutieren.

Ursprünge

Bereits weit vor dem englischen Bürgerkrieg existierte eine von dem Historiker Christopher Hill sogenannte "ketzerische Kultur der Unterschicht" in England.[1] Diese Kultur beruhte auf Antiklerikalismus und einem Schwerpunkt auf Bibelstudien, wobei bestimmte Doktrien wiederkehrend waren: Millenarismus, Mortalismus, Antitrinitarismus, Hermetik und eine Ablehnung der Prädestination.

Praktiken

Bei den Seekern handelte es sich nicht um eine im heutigen Sinne organisierte religiöse Gruppierung. Sie waren weder ein Kult noch eine Konfession, sondern informell und lokal zusammengeschlossen. Eine Mitgliedschaft in einer örtlichen Seeker-Zusammenkunft schloss die Mitgliedschaft in einer anderen Gruppe nicht aus. Die Seeker mieden Credos und ließen ein größeres Ideenspektrum zu.

Was die Seeker von der Vielzahl nonkonformistischer Gruppen der Zeit des Commonwealth of England unterschied, war ihre Form des kollektiven Gottesdienstes, der frei von kirchlicher Stille und Ritual war. Wenn sogenannten Ketzern die Hinrichtung auf einem Scheiterhaufen drohte, zogen es einige Seeker es vor, ihren Glauben weniger öffentlich auszuüben.[2]

Literatur

  • Hermann Weingarten: Die Revolutionskirchen Englands. Ein Beitrag zur inneren Geschichte der englischen Kirche und der Reformation. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1868.
  • Hill, Christopher (1972). "Seekers and Ranters". The World Turned Upside Down: Radical Ideas During the English Revolution. 148-175. London: Temple Smith. ISBN 0-85117-025-0.

Einzelnachweise

  1. Nicholas McDowell, Lecturer in Renaissance Literature and Culture Nicholas McDowell: The English Radical Imagination: Culture, Religion, and Revolution, 1630-1660. Clarendon Press, 2003, ISBN 978-0-19-926051-5 (google.de [abgerufen am 8. September 2022]).
  2. Christopher Hill: Milton and the English Revolution. Faber & Faber, London 1977, S. 70–71.