Seeschlacht von St. Kitts

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Seeschlacht von St. Kitts
Verlauf der Schlacht
Verlauf der Schlacht
Datum 25. und 26. Januar 1782
Ort bei den Inseln St. Kitts und Nevis, Westindien
Ausgang britischer Sieg in der Seeschlacht
französischer Sieg auf St. Kitts
Konfliktparteien

Großbritannien Konigreich Großbritannien

Frankreich Konigreich 1792 Frankreich

Befehlshaber

Samuel Hood

Comte de Grasse

Truppenstärke
22 Linienschiffe 26 Linienschiffe
Verluste

72 Tote
244 Verwundete

107 Tote
204 Verwundete
1 Schiff gekapert

St. LuciaGrenadaMartiniqueFort RoyalChesapeakeSt. KittsLes Saintes

Die Seeschlacht bei St. Kitts fand am 25. und 26. Januar 1782 während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zwischen einer britischen Flotte unter Konteradmiral Samuel Hood und einer französischen Flotte unter Admiral Comte de Grasse statt.

Hintergrund

Als Hood zum Jahresende 1781 nach der Schlacht von Chesapeake wieder nach Westindien (karibische Inseln) kam, war er bedingt durch die Abwesenheit Rodneys als ranghöchster Offizier der Oberbefehlshaber. Am 11. Januar 1782 landeten französische Truppen auf der Insel St. Kitts und schlossen die britischen Truppen ein. De Grasse deckte mit 26 Linienschiffen die Aktion.

Die Schlacht

Seeschlacht von St. Kitts, 25. und 26. Januar 1782. Das französische Geschwader unter Graf de Grasse gegen Admiral Hood nach der Landung der französischen Truppen des Marquis de Bouille. (Gemälde von Thomas Maynard, 1783)

Am 25. Januar gelang es Hood, mit seinen 22 Linienschiffen zwischen dem französischen Geschwader und der Insel Position zu beziehen. Noch während seine Schiffe im Hafen vor Anker gingen, griffen die Franzosen an. Nachdem die hereinkommenden französischen Schiffe jedoch die vollen Breitseiten der Engländer erhielten, brach de Grasse den Kampf ab.

Am Morgen des 26. Januar unternahmen die Franzosen einen erneuten Versuch. Wieder erhielten die Spitzenschiffe die vollen Breitseiten der Briten und wurden schwer getroffen. Nach einem weiteren vergeblichen Versuch brach de Grasse endgültig den Angriff ab. Da sich die britischen Truppen auf St. Kitts im Laufe des Tages ergaben, verließ Hood in der Nacht unbemerkt seine Position und vereinigte sich mit der aus England zurückgekehrten Flotte Admiral Rodneys.

Auch wenn Hoods Versuch, die Eroberung von St. Kitts zu verhindern, misslang, war sein Manöver vom 25. Januar eines der brillantesten während dieses Krieges.

Vereint mit der Flotte Rodneys entstand eine den Franzosen überlegene Streitmacht, die folgerichtig dann auch bei der Seeschlacht von Les Saintes siegreich war.

Bedeutung

Die eigentliche Bedeutung dieser Seeschlacht wird oft unterschätzt. Eine Ähnlichkeit besteht mit der Seeschlacht bei Abukir. Eine in einer Bucht ankernde Flotte wird angegriffen. Während sich bei Abukir die Briten der französischen Linie jedoch in einem relativ flachen Winkel näherten, hat Hood bei St. Kitts dies durch seine geschickte Aufstellung verhindert, und die einlaufenden Franzosen waren – ohne vorerst selbst attackieren zu können – den britischen Breitseiten ausgesetzt. Hood war später nicht nur Nelsons Befehlshaber und Förderer, sondern auch sein Freund und Mentor.

Schlachtordnung am 25. Januar 1782

Großbritannien

Admiral Sir Samuel Hood’s Flotte
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Vorhut
St Albans 64 Captain Charles Inglis 0 0 0
Alcide 74 Captain Charles Thompson 2 4 6
Intrepid 64 Captain Anthony James Pye Molloy 2 0 2
Torbay 74 Captain Lewis Gedoin 0 0 0
Princessa 70 Rear-Admiral Francis Samuel Drake
Captain Charles Knatchbull
2 4 6 Flaggschiff der Führungsspitze
Prince George 98 Captain James Williams 1 3 4
Ajax 74 Captain Nicholas Charrington 1 12 13
Zentrum
Prince William 64 Captain George Wilkinson 0 3 3
Shrewsbury 74 Captain John Knight 3 7 10
Invincible 74 Captain Charles Saxton 0 2 2
Barfleur 98 Rear-Admiral Sir Samuel Hood
Captain Alexander Hood
9 24 33 Flaggschiff der Mitte
Monarch 74 Captain Francis Reynolds 2 2 4
Belliqueux 64 Captain Lord Cranstoun 5 7 12
Centaur 74 Captain John Nicholson Inglefield 0 12 12
Alfred 74 Captain William Bayne 2 20 2 Kollidierte am 24. Januar 1782 mit der HMS Nymph (14 Kanonen), die daraufhin nach Antigua zurückkehren musste. Die HMS Alfred konnte repariert werden.
Nachhut
Russell 74 Captain Henry Edwyn Stanhope 8 29 37
Resolution 74 Captain Lord Robert Manners 5 11 16
Bedford 74 Commodore Edmund Affleck
Captain Thomas Graves
2 15 17 Flaggschiff des Endes
Canada 74 Captain William Cornwallis 1 12 13
Prudent 64 Captain Andrew Barclay 18 36 54
Montagu 74 Captain George Bowen 7 23 30
America 64 Captain Samuel Thompson 1 17 18
Zugeordnete Fregatten
Führungsspitze
Eurydice 20 Captain George Wilson 0 0 0
Mitte
Pegasus 28 Captain John Stanhope 0 0 0
Fortunee 28 Captain Hugh Cloberry Christian 0 0 0
Lizard 28 Captain Edmund Dod 0 0 0 Kaperte am 24. Januar 1782 die L’Espion, ein Versorgungsschiff mit 18 Kanonen
Champion 20 Captain Thomas Wells 1 1 2 Signalwiederholung
Convert 32 Captain Henry Harvey 0 0 0
Triton 28 Captain John M’Lawrin 0 0 0
Ende
Sibyl 28 Captain John Norton 0 0 0
Solebay 28 Captain Charles Holmes Everett 0 0 0 wurde von einer französischen Fregatte abgedrängt und lief auf Grund, von Crew verlassen und angezündet
Gesamtverluste: 72 getötet, 244 verwundet, 1 Schiff
Quelle: Isaac Schomberg: Naval Chronology, Band 4, 1802, S. 396–7[1]

Frankreich

Admiral Comte de Grasse’s Flotte
Schiff Kanonen Kommandant Verluste Anmerkungen
getötet verwundet Insgesamt
Souverain 74 Capitaine Chevalier de Glandevès
Hercule 74 Capitaine Chadeau de Laclocheterie
Languedoc 80 Capitaine Baron d’Arros d’Argelos
Duc de Bourgogne 80 Lieutenant-général M. Espinouse
Capitaine de Champmartin
Marseillois 74 Capitaine Henri-César de Castellane Majastre
Jason 64 Capitaine Chevalier Couète de Villages
Magnanime 74 Capitaine Comte Le Bègue
Zélé 74 Capitaine Chevalier de Gras-Préville
Éveillé 64 Capitaine Comte Le Gardeur de Tilly
Saint-Esprit 80 Capitaine Marquis de Charbert
Sceptre 74 Capitaine Louis-Philippe de Vaudreuil
Ville de Paris 104 Capitaine de Sainte-Césaire Flaggschiff von Lieutenant-général François Joseph Paul de Grasse
César 74 Capitaine Coriolis d’Espinouse
Northumberland 74 Capitaine Marquis de Briqueville
Diadème 74 Capitaine Louis-Augustin de Monteclerc
Glorieux 74 Capitaine Vicomte d’Escars
Citoyen 74 Capitaine Comte d’Ethy
Scipion 74 Capitaine Dassas
Ardent 64 Capitaine Chevalier Charles-René Bernard de Marigny
Neptune 74 Capitaine Renaud d’Aleins
Auguste 80 Chef d’escadre Louis Antoine de Bougainville
Capitaine de Castellan
Bourgogne 74 Capitaine Chevalier de Charitte
Pluton 74 Capitaine François Hector d’Albert de Rions
Caton 64 Capitaine Comte de Fremond
Sagittaire 50 Capitaine de Montluc
Experiment 50 Chevalier de Médine
Gesamtverluste: 107 getötet, 204 verwundet, 1 Schiff
Quelle: Onésime-Joachim Troude: Batailles navales de la France, Challamel ainé, 1867, vol.2, S. 215

Schlachtordnung am 26. Januar 1782

Die britischen Schiffe lagen L-förmig vor Frigate-Bay und schnitten so die französischen Schiffe von den französischen Truppen ab. Die Spitze lag am Südende der Bucht. Die weiteren Schiffe ankerten in einer Linie westlich des ersten Schiffs. Nach HMS Barfleur knickte die Schiffsreihe in einem stumpfen Winkel nach Norden in Richtung Basseterre ab.

Reihenfolge: HMS Bedford, HMS Russell, HMS Montagu, HMS St Albans, HMS Alcide, HMS America, HMS Intrepid, HMS Torbay, HMS Princessa, HMS Prince George, HMS Ajax, HMS Prince William, HMS Shrewsbury, HMS Invincible, HMS Barfleur, HMS Monarch, HMS Centaur, HMS Belliqueux, HMS Resolution, HMS Prudent, HMS Canada, HMS Alfred

Literatur

Einzelnachweise

  1. Isaac Schomberg: Naval Chronology, Band 4, 1802, S. 396–7 (online)