Seiner Majestät Schiff

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Siegel der Kaiserlichen Marine
(Bild gespiegelt = seitenverkehrt) Kommando S.M.S. Braunschweig

Seiner Majestät Schiff sowie die für diese Phrase stehenden Abkürzungen S.M.S. bzw. SMS wurde in deutschsprachigen monarchischen Marinen sowie in der Literatur hierüber als Präfix zum jeweiligen Schiffsnamen genutzt. So wurden zum Beispiel der deutsche Kreuzer Emden als „SMS Emden“ oder das österreichische Schlachtschiff Viribus Unitis als „SMS Viribus Unitis“ bezeichnet. Wurde gegenüber dem Souverän von einem mit S.M.S. bezeichneten Schiff gesprochen, hieß die Benennung „Eurer Majestät Schiff …“. Sprach umgekehrt der Souverän von einem derart bezeichneten Schiff, verwendete er die Floskel „Mein/Unser Schiff …“.[1]

Offizielle Erlasse zur verpflichtenden Benutzung dieser Bezeichnung, wie sie zum Beispiel für das in der United States Navy genutzte Präfix USS existieren, sind nicht bekannt, aber doch möglich. Auf Dienstsiegeln von Schiffen der Kaiserlichen Marine wurde wohl immer die Variante S.M.S. mit dem Schiffsnamen verwendet.

Eine Eigenart der k. u. k. Kriegsmarine war es, dass die einzelnen Schiffe immer das jeweilige Geschlecht ihres Schiffsnamens besaßen, so sprach man gewöhnlich von „dem Kaiser“ und nicht von „der Kaiser“, ebenso von „dem Szent Istvan“, „der Kaiserin Elisabeth“ und „dem Sankt Georg“.

Literatur

  • Emanuel van Meterens: Meteranus Novus, Das ist Warhafftige Beschreibung Deß Niederländischen Krieges. Amsterdam 1669.
  • Hans Jürgen Witthöft: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte. Band 2 Buchstabe N–Z. 1. Auflage. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1978, ISBN 3-7822-0148-5, S. 86.

Weblinks

Wiktionary: Seiner Majestät Schiff – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. „Innehaltung eines bestimmten Systems bei der Wahl der Benennungen Seiner Majestät Schiffe und Fahrzeuge“ (MVBl. 1875, S. 140), abgedruckt in Die deutschen Kriegsschiffe. Band 1. Verlag Mundus, Ratingen 1979, S. 69.