Selbstextrahierendes Archiv

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Ein selbstextrahierendes Archiv (auch SFX-Archiv, von englisch self extracting) ist ein Dateiarchiv, das als ausführbare Datei ausgelegt ist. Ein solches Archiv kann ohne Datenkompressionsprogramm extrahiert werden.

SFX-Archive dienen oft zur Programminstallation (Installationspakete).

Einen besonderen Fall selbstextrahierender Archive stellen mit einem Datenkompressionsprogramm für ausführbare Programmdateien (siehe Kompression ausführbarer Programmdateien) komprimierte ausführbare Dateien (Win32 .exe usw.) dar. Sie verhalten sich wie herkömmliche Programmdateien, da sie bei der Ausführung automatisch im Arbeitsspeicher entpackt und dann ausgeführt werden und für den Nutzer kein sichtbarer Unterschied zu unkomprimierten Pendants besteht.

Sowohl selbstextrahierende Archive als auch komprimierte ausführbare Dateien können zur Verbreitung von Schadprogrammen missbraucht werden: Das Öffnen einer derartigen Datei von einer nicht vertrauenswürdigen Quelle (zum Beispiel durch Klick auf einen E-Mail-Anhang) kann so gegebenenfalls zur sofortigen Ausführung eines Schadprogramms führen.

Technische Hintergründe

Bei SFX-Archiven wird dem Archiv selbst, also zum Beispiel einem Zip-, Rar- oder Cabinetarchiv, ein kleines Programm („Stub“) hinzugefügt, das den nötigen Code enthält, um das Archiv zu dekomprimieren. Deshalb sind SFX-Archive stets etwas größer als rein „passive“ Archive; sie bekommen unter Windows und DOS die Endung .exe. Bei der Erzeugung des SFX-Archivs können oftmals Optionen angegeben werden, wie zum Beispiel der Zielpfad des zu extrahierenden Archives. Diese werden als Zusatzinformation im Archivkommentar oder an anderer Stelle im SFX-Archiv gespeichert.