Self-Propelled Modular Transporter

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24 Achslinien eines SPMT
Eine Förderplattform wird mit drei SPMTs transportiert
Ein 1350 Tonnen schwerer Reaktor wird mit 288 Rädern bzw. 72 Achsen bewegt.
SPMTs bewegen eine Schiffsektion

Self-Propelled Modular Transporter (SPMT), dt. Modulfahrzeug mit eigenem Antrieb, vulgo Selbstfahrer, sind fahrbare Plattformen mit mehreren Achs(lini)en (mindestens zwei Achsen) und eigenem Antrieb, einem so genannten Powerpack. Sie dienen und ermöglichen den Transport von sehr großer und sperriger Ladung bzw. von Projektladung zu Land. Die Transportplattformen können untereinander in der Länge und in der Breite und mit verschiedensten Zubehörteilen kombiniert werden[1][2][3]. SPMTs werden mittels einer kabellosen Bedieneinheit, einer Kabel-Fernsteuerung oder einer Fahrerkabine gesteuert[3][4][5] und sind mit Lenkprogrammen ausgestattet; u. A.:

  • Normalfahrt (geradeaus)
  • Querfahrt (in Links- oder Rechtsbewegung)
  • Fahrt in diagonaler Richtung
  • Drehung der kompletten Plattform, der so genannten Karussellfahrt[6][3]

Die Transportgeschwindigkeit hängt von der Leistung der Powerpacks, dem Gewicht und der Sperrigkeit der Ladung ab. Bei voller Auslastung bewältigt ein SPMT durchschnittlich 2 bis unter 1 Kilometer pro Stunde[7]. Bei Sondermodellen ist eine Geschwindigkeit von bis zu 10 km/h möglich[8].

Der Begriff SPMT wurde erstmals in den 1970er-Jahren von der Scheuerle Fahrzeugfabrik aus Pfedelbach verwendet, die auch das erste modulare Schwerlastfahrzeug mit Eigenantrieb entwickelt hat. Seitdem ist SPMT die allgemeine Bezeichnung für selbstangetriebene Modulfahrzeuge[9].

Nach Angaben der Firma ALE-Heavylift wurde im Zuge des Transportes des Wracks der im Ostchinesischen Meer gesunkenen Fähre Sewol vom Transportschiff zu einem Standort an Land die bis dahin größte je mit SPMT bewegte Last (17.000 Tonnen, einschließlich Schlamm) mit der ebenfalls bis dahin größten Konfiguration von SPMT (600 Achslinien) bewegt. Dabei wurde für den Gewichtsschwerpunkt ein Kreisradius des Sechsfachen der üblichen 0,5 Meter eingeplant.[10]

Hersteller

SPMTs werden von fünf Herstellern produziert:

Aufbau der Achsen

Es gibt verschiedene Achstypen, die bei SPMTs zum Einsatz kommen.

Einsatzgebiete

SPMTs werden in allen industriellen Bereichen genutzt, um schwere und sperrige Güter, Maschinen, Anlagenteile zu bewegen:

  • Bauindustrie und Bergbau
  • Industrie- und Anlagenbau
  • Schiffbau[12]
  • Energiebranche/Kraftwerksbau
  • Offshorebranche
  • Brückenbau[4]

Einzelnachweise

  1. Scheuerle SPMTs (Memento vom 13. September 2011 im Internet Archive)
  2. Goldhofer AG: Modulfahrzeuge Kombinationsmöglichkeit. Goldhofer AG, abgerufen am 9. Mai 2011.
  3. a b c Fahrenholz: SPMT. (Nicht mehr online verfügbar.) Fahrenholz Industrie Service, ehemals im Original; abgerufen am 9. Mai 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.lars-urban.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. a b c d Hubei TIANDI: SPMT. Hubei TIANDI Heavy Industries Co., Ltd., abgerufen am 9. Mai 2011.
  5. Goldhofer AG: Zubehör. Goldhofer AG, abgerufen am 18. Mai 2011.
  6. Goldhofer AG: Vielweglenkung. Goldhofer AG, abgerufen am 18. Mai 2011.
  7. Schindler & Schlachter: SPMT. Schindler & Schlachter, abgerufen am 26. Mai 2011.
  8. press-n-relations.de: SPMT. press-n-relations.de, abgerufen am 26. Mai 2011.
  9. Scheuerle Fahrzeugfabrik Geschichte
  10. ale-heavylift.com. Abgerufen am 9. April 2020.
  11. Faymonville: SPMT. Faymonville, abgerufen am 18. Mai 2011.
  12. Goldhofer AG: Einsatzgebiete von SPMT. Goldhofer AG, abgerufen am 18. Mai 2011.

Literatur

  • Schwerlastfahrzeuge für vielfältige Einsatzmöglichkeiten. In: Schiff & Hafen. Heft 9/2011, S. 60–61, Seehafen-Verlag, Hamburg 2011, ISSN 0938-1643.