Semeniwka (Lwiw)
Semeniwka | ||
Семенівка
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Basisdaten | ||
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Oblast: | Oblast Lwiw | |
Rajon: | Rajon Lwiw | |
Höhe: | 273 m | |
Fläche: | 5,12 km² | |
Einwohner: | 2.104 (2001) | |
Bevölkerungsdichte: | 411 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 81162 | |
Vorwahl: | +380 3230 | |
Geographische Lage: | 49° 40′ N, 23° 54′ O | |
KATOTTH: | UA46060370100061468 | |
KOATUU: | 4623685901 | |
Verwaltungsgliederung: | ||
Statistische Informationen | ||
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Semeniwka (ukrainisch Семенівка; russisch Семёновка Semjonowka, polnisch Siemianówka) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 2100 Einwohnern.
Geschichte
Das königliche, deutschrechtliche[1] Dorf wurde im Jahr 1397 erstmals urkundlich erwähnt, als die von Tataren entvölkerte Siedlung von Maciej von Smolica durch Siedler aus Schlesien (damals die Lehnsherrschaft des Königreichs Böhmen) wiederbesiedelt wurde. 1460 wurde die römisch-katholische Pfarrei errichtet.[2] Der besitzanzeigende Name, ursprünglich Siemionówka (z. B. Szemyonowka, 1471), sekundär Siemieniówka (Syemenowka, 1500) und Siemianówka, ist vom ukrainischen Vornamen Semen abgeleitet und folgte den Änderungen in der phonetischen Adaptation in die polnische Sprache.[1]
Das Dorf gehörte zunächst zur Adelsrepublik Polen-Litauen, Woiwodschaft Ruthenien, Lemberger Land. Im 18. Jahrhundert gehörte es zur Magnatenfamilie Potocki. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804). Ab 1828 gehörte der Ort zum Fabrikanten Antoni Kriegshaber, und ab 1870 zum Politiker Otto Hausner, danach zu David Abrahamowicz, um 1900 zu Kazimierz Sulatycki, nach ihm zu seiner Töchter Maria und ihrem italienischen Ehemann Paul Santi.[2]
Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Siemianówka 346 Häuser mit 1927 Einwohnern, davon waren 1813 polnischsprachig, 99 ruthenischsprachig, 15 deutschsprachig, 1713 waren römisch-katholisch, 199 griechisch-katholisch, 11 waren Juden und 4 anderer Religion.[3]
Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam Semeniwka zu Polen. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Siemianówka 402 Häuser mit 2131 Einwohnern, davon waren 2047 Polen, 69 Ruthenen (Ukrainer), 14 Juden (Nationalität), 2001 waren römisch-katholisch, 93 griechisch-katholisch, 6 evangelisch, es gab 31 Juden (Religion).[4]
Im Zweiten Weltkrieg gehörte es zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. Am 26. Juli 1944 wurde der Ort von der SS-Galizien angegriffen. Über 30 Dorfbewohner wurden getötet.[2]
Persönlichkeiten
- Joseph von Némethy (1819–1890), k. u. k. Offizier (Feldmarschallleutnant) und Direktor des Kriegsarchivs
Weblinks
- Siemianówka. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 10: Rukszenice–Sochaczew. Walewskiego, Warschau 1889, S. 540 (polnisch, edu.pl).
Einzelnachweise
- ↑ a b Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 33–34 (polnisch).
- ↑ a b c Grzegorz Rąkowski: Przewodnik po Ukrainie Zachodniej. Część III. Ziemia Lwowska. Oficyna Wydawnicza "Rewasz", Pruszków 2007, ISBN 978-83-8918866-3, S. 450—452 (polnisch).
- ↑ Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
- ↑ Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Tom XIII. Województwo lwowskie. Warszawa 1924 (polnisch, commons.wikimedia.org [PDF]).