Sepp Kipfstuhl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Joseph „Sepp“ Kipfstuhl (geboren am 10. Juni 1952 in Frettenshofen) ist ein deutscher Meteorologe und Glaziologe. Er war Mitglied des ersten westdeutschen Überwinterungsteams in der Antarktis auf der Georg-von-Neumayer-Station. Seine wissenschaftliche Arbeit hat wesentlich zum heutigen Verständnis von Prozessen in Schnee, Firn und Eis beigetragen.

Sepp Kipfstuhl.jpg

Leben und Werk

Kipfstuhl wurde in Bayern als ältester von vier Kindern geboren und besuchte die Schule in Sondersfeld und Eichstätt. Später studierte er Meteorologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

1981, kurz nach Abschluss seines Studiums, wechselte er zum damals frisch gegründeten Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und nahm an seiner ersten Antarktisexpedition teil. Als Mitglied des ersten wissenschaftlichen Überwinterungsteams der Georg-von-Neumayer-Station, die 1980 auf dem Ekström-Schelfeis erbaut wurde, verbrachte er fünfzehn Monate am Stück in der Antarktis. Im Anschluss arbeitete er an seiner Promotion mit dem Thema „Zur Entstehung von Unterwassereis und das Wachstum und die Energiebilanz des Meereises in der Atka Bucht, Antarktis“, die er im Jahr 1990 an der Universität Bremen abschloss.[1]

Er verbrachte seine bisherige wissenschaftliche Laufbahn am Alfred-Wegener-Institut, wo er sich hauptsächlich mit Studien an polaren Eisbohrkernen beschäftigt.[2] Sein besonderer Fokus liegt hierbei auf mikroskaligen Prozessen im Eis und deren Verbindung zu Vorgängen auf der großen Skala.[3][4] Insgesamt nahm er an mehr als 32 nationalen und internationalen Expeditionen in die Polargebiete teil. Er war beteiligt an der Bohrung und Analyse vieler Eiskerne, sowohl in Grönland als auch in der Antarktis, wie z. B. GRIP, NGRIP, den EPICA Eiskernen, NEEM und EastGRIP. Er war an der Entstehung einiger Dokumentarfilme beteiligt und teilte seine wissenschaftlichen Einschätzungen in vielen Interviews für Artikel in Tageszeitungen und Magazinen mit.[5][6][7][8]

Einzelnachweise