Serhat Balcı

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Serhat Balcı (* 15. März 1982 in Istanbul) ist ein türkischer Ringer, Olympiateilnehmer und mehrfacher Medaillengewinner bei Europameisterschaften im freien Stil.

Werdegang

Serhat Balcı begann als Jugendlicher 1994 mit dem Ringen. Er konzentrierte sich dabei ganz auf den freien Stil. Er ist Angehöriger des Sportclubs Amasya Sekerspor und wird von Cahit Ahiskalioglu und Enis Çakıroğlu trainiert. Der 1,78 Meter große Athlet ist Sportlehrer.

Die internationale Laufbahn von Serhat Balcı begann bereits im Alter von 16 Jahren, als er in Manchester Junioren-Weltmeister der Altersgruppe "Cadets", d. i. bis zum 16. Lebensjahr, wurde. Im Jahr darauf kam er in der gleichen Altersgruppe bei der Weltmeisterschaft in Łódź auf den 3. Platz. In der nächsten Altersgruppe der Junioren belegte er bei der Junioren-Europameisterschaft 2000 in Nantes nur den 7. Platz. Zum Abschluss seiner Juniorenzeit wurde er im Jahre 2002 in Tirana noch einmal Junioren-Europameister im Mittelgewicht.

Er rang als Junior bereits in den Gewichtsklassen bis 83 kg bzw. 85 kg Körpergewicht. Dieses Gewichtslimit hielt er bis 2008. Erst 2009 wechselte er in die nächsthöhere Gewichtsklasse, das Halbschwergewicht, das sein Gewichtslimit bei 96 kg Körpergewicht hat.

Bei den Senioren startete Serhat Balcı erstmals 2002 bei einer internationalen Meisterschaft. Er kam bei der Europameisterschaft in Baku im Mittelgewicht auf den 7. Platz. Er wurde in diesem Jahr bei der Weltmeisterschaft in Teheran eingesetzt, erreichte dort aber nach einem Sieg über Alexei Mastepanow aus Belarus und einer Niederlage gegen den Bulgaren Arkadij Zopa nur den 16. Platz.

Bei der Europameisterschaft 2009 in Riga musste er sich mit dem 9. Platz im Mittelgewicht zufriedengeben. Für die Olympischen Spiele 2004 in Athen konnte er sich nicht qualifizieren.

Seine erste Medaille bei einer internationalen Meisterschaft gewann er bei der Europameisterschaft 2005 in Warna. Er siegte über Thomas Bucheli aus der Schweiz, Naurus Temresow aus Russland und David Bichinashvili aus Deutschland, den er mit 6:3 techn. Punkten besiegen konnte. Im Finale unterlag er dem Ukrainer Taras Danko nach Punkten. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in Budapest gewann er gegen Abdul Amajew aus Usbekistan, schied aber nach einer Niederlage gegen Taras Danko aus und kam auf den 15. Platz.

2006 wurde er bei der Weltmeisterschaft in Guangzhou eingesetzt. Er besiegte dort den Ex-Weltmeister Árpád Ritter aus Ungarn und Magomed Kuruglijew aus Kasachstan, musste sich aber Taras Danko geschlagen geben, dem ein knapper 2:0-Punktsieg gelang. Er kam damit auf den 11. Rang. Bei der Militär-Weltmeisterschaft 2006 in Baku erreichte er hinter Georgi Ketojew aus Russland den 2. Platz.

Im Jahre 2007 gewann er bei der Europameisterschaft in Sofia im Mittelgewicht mit Siegen über Miroslaw Geschew aus Bulgarien, Marc Buschle aus Deutschland und Leri Ketischwili aus Georgien, den Bruder von Georgi Ketojew, die Bronzemedaille. Den Einzug in das Finale verwehrte ihm Taras Danko. Bei der Weltmeisterschaft 2007 in Baku gelangen Serhat Balcı drei Siege. Er verlor aber gegen Jussup Abdussalomow aus Tadschikistan und im Kampf um den 3. Platz gegen Zaurbek Sochiew aus Usbekistan und kam damit auf den 5. Platz.

2008 blieb Serhat Balcı sowohl bei der Europameisterschaft in Tampere als auch bei den Olympischen Spielen in Peking ohne Medaille. In Tampere verlor er seinen zweiten Kampf gegen den für Aserbaidschan startenden Russen Naurus Temresow und kam auf den 8. Platz und in Peking verlor er nach zwei Siegen gegen Jussup Abdussalomow im Kampf um die Bronzemedaille gegen Taras Danko, womit er auf dem 5. Platz landete.

Bei der Europameisterschaft 2009 in Vilnius startete er erstmals im Halbschwergewicht, um dem ständigen Abtrainieren zu entgehen. Er verlor zwar im Halbfinale gegen Chetag Gasjumow aus Aserbaidschan, siegte aber im Kampf um die EM-Bronzemedaille über Nicolai Cerban aus Moldawien. Bei der Weltmeisterschaft 2009 in Herning/Dänemark scheiterte Serhat Balci im Halbfinale wiederum an Chetag Gasjumow. Es gelang ihm aber sich mit Siegen über Nicolai Cerban und Rouslan Scheikow aus Belarus noch die WM-Bronzemedaille zu erkämpfen.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Veranstaltung Gewichtsklasse
1998 1. Junioren-WM (Cadets) in Manchester bis 83 kg KG vor Ibragim Magomedow, Russland, und Michail Bagauri, Georgien
1999 3. Junioren-WM (Cadets) in Łódź bis 85 kg KG hinter Murschan Katajew, Kasachstan, und Chisri Tschupanow, Aserbaidschan
2000 5. Junioren-EM (Juniors) in Sofia Mittel hinter Saschid Saschidow, Russland, Arkadij Zopa, Bulgarien, Maxim Kerschkowski, Belarus, und Mateusz Gucman, Polen
2000 7. Junioren-WM (Juniors) in Nantes Mittel Sieger: Saschid Saschidow vor Shahib Ghorbani, Iran, und Taras Danko, Ukraine
2000 5. Universitäten-WM in Tokio Mittel hinter Cael Sanderson, USA, Majid Khodaee, Iran, Alexei Kasiew, Russland, und Tamasz Kiss, Ungarn
2002 1. "Yasar-Dogu"-Memorial in Ankara Mittel vor Nuri Zengin und Osman Ozgün, beide Türkei
2002 7. EM in Baku Mittel Sieger: Saschid Saschidow vor Beibulat Musajew, Belarus, und Rewas Mindoraschwili, Georgien
2002 1. Junioren-EM in Tirana Mittel vor Taimuraz Kotschiew, Russland, Tero Pekkiö, Finnland, und Gergely Kiss, Ungarn
2002 16. WM in Teheran Mittel mit einem Sieg über Alexei Mastepanow, Belarus, und einer Niederlage gegen Arkadij Zopa
2003 9. EM in Riga Mittel Sieger: Rewas Mindoraschwili vor Mohamed Agajew, Armenien und Wadim Lalijew, Russland
2005 1. "Yasar-Dogu"-Memorial in Ankara Mittel vor Jussup Abdussalomow, Tadschikistan, M. Mohammadi, Iran, und Fahretin Ozata, Türkei
2005 2. EM in Warna Mittel mit Siegen über Thomas Bucheli, Schweiz, Naurus Temresow, Russland und David Bichinashvili, Deutschland, und einer Niederlage gegen Taras Danko
2005 1. Mittelmeer-Spiele in Almería Mittel vor Lazaro Loizidis, Griechenland, und Anthony Fasugba, Italien
2005 15. WM in Budapest Mittel mit einem Sieg über Abdul Amajew, Usbekistan, und einer Niederlage gegen Taras Danko
2005 3. CISM-Militär-WM in Vilnius Mittel hinter David Bichinashvili und Magomed Kuruglijew, Kasachstan
2006 11. WM in Guangzhou/China Mittel mit Siegen über Árpád Ritter, Ungarn, und Magomed Kuruglijew sowie einer Niederlage gegen Taras Danko
2006 2. CISM-Militär-WM in Baku Mittel hinter Georgi Ketojew, Russland, vor Soslan Gatschiew, Belarus, und Marc Buschle, Deutschland
2007 1. "Yasar-Dogu"-Memorial in Ankara Mittel vor David Bichinashvili, Fatih Koyuncu und Abdullah Güngör, beide Türkei
2007 3. EM in Sofia Mittel mit Siegen über Miroslaw Geschew, Bulgarien, und Marc Buschle, einer Niederlage gegen Taras Danko und einem Sieg über Leri Ketischwili, Georgien
2007 5. WM in Baku Mittel mit Siegen über Sergei Kolesnikow, Israel, Miroslaw Geschew und Gennadi Lalijew, Kasachstan, und Niederlagen gegen Jussup Abdussalomow und Zaurbek Sochiew, Usbekistan
2008 2. "Yasar-Dogu"-Memorial in Ankara Mittel hinter Hamed Tatari, Iran, vor Naurus Temresow, Aserbaidschan, und Ali Imamoglu, Türkei
2008 8. EM in Tampere Mittel mit einem Sieg über Daniel Kennedy, Irland, und einer Niederlage gegen Naurus Temresow
2008 2. Großer Preis von Spanien in Madrid Mittel hinter Anzor Boltukajew, Russland, vor Aloazar Eslami, Iran, und Gergely Kiss
2008 5. OS in Peking Mittel mit Siegenüber Travis Cross, USA, und Reineri Sala, Kuba, sowie Niederlagen gegen Jussup Abdussalomow und Taras Danko
2009 3. EM in Vilnius Halbschwer mit einem Sieg über Andreas Pieri, Zypern, einer Niederlage gegen Chetag Gasjumow, Aserbaidschan u. Siegen über Dániel Ligeti, Ungarn, und Nicolai Cerban, Moldawien
2009 3. WM in Herning/Dänemark Halbschwer mit Siegen über Radoslaw Baran, Polen u. Mohammad Suhail, Irak, einer Niederlage gegen Chetag Gasjumow und Siegen über Nicolai Cerban und Rouslan Scheikow, Belarus
2009 1. Henri-Deglane-Challenge in Nizza Halbschwer vor Muslin Saypoulajew, Frankreich, Joseg Jaloviar, Slowakei, und Andrea Massida, Frankreich
2010 2. "Yasar-Dogu"-Memorial in Istanbul Halbschwer hinter Chetag Gasjumow, vor David Kurschwili, Georgien, und Salih Erinc, Türkei

Anmerkung: alle Wettbewerbe im freien Stil, OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, Mittelgewicht, bis 2001 bis 85 kg, ab 2002 bis 84 kg Körpergewicht, Halbschwergewicht bis 96 kg Körpergewicht

Quellen

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Datenbank des US-amerikanischen Ringerverbandes,
  • Website "www.guresdosyasi.com

Weblinks