Giovanni Serodine

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Giovanni Serodine: Krönung Mariens in Ascona

Giovanni Serodine (* 1594 in Ascona oder 1600 in Rom; † 21. Dezember 1630 in Rom) war ein Schweizer Stuckateur und Maler des Seicento.[1][2]

Leben

Sohn des Architekts Cristoforo, der jung verstorbene Giovanni Serodine hinterließ nur wenige Bilder, vor allem Porträts und Figurengruppen von starker Ausdruckskraft. Er ist neben Pier Francesco Mola (1612–1666) der bedeutendste Maler dieser Zeit aus dem Tessin. Sein Vater Cristoforo Serodine war als Polier und Bauunternehmer in Rom tätig. Die erste künstlerische Ausbildung erhielt Giovanni bei seinem älteren Bruder, zuerst als Stuckateur. Beide zusammen verzierten 1623 drei Räume des Palazzo Borghese mit Malereien und Stuckaturen, die aber nicht erhalten sind.

Bei wem Giovanni die Malerei erlernte, ist nicht genau bekannt, man vermutet die Werkstatt des Antiveduto Grammatica (1570–1626)[3]. Offenbar war sein großes Vorbild Michelangelo Merisi, genannt Caravaggio (1571–1610). Soweit bisher bekannt ist kein Porträt von ihm überliefert.[4] Seine Mutter war Caterina Porta. In Ascona besteht noch das Haus seiner Familie, die Casa Serodine.

Werke

Giovanni Serodine: Jesus unter den Schriftgelehrten, Louvre

In Ascona sind in der Kirche St. Peter und Paul zwei seiner ersten Bilder zu sehen, die er ca. 1618 in Rom malte: Die Söhne des Zebedäus und Die Einladung nach Emmaus, sowie das Altarbild Die Krönung Mariens von 1623. weiter bekannte Gemälde sind:

  • 1620–1625 Jungfrau der Mercedari in der Kantonale Pinakothek Giovanni Züst in Rancate bei Mendrisio
  • 1624, Bildnis des Vaters, im Museo Civico, Lugano
  • 1625, Der Zinsgroschen, National Gallery, Edinburgh
  • 1626, Jesus unter den Schriftgelehrten, Louvre, Paris
  • 1628, Der Hl. Petrus im Kerker und Ritratto di giovane disegnatore in der Kantonale Pinakothek Giovanni Züst in Rancate bei Mendrisio
  • Das Wunder der Hl. Margarete im Prado in Madrid
  • Der ungläubige Thomas, in Warschau,

Literatur

  • Giovanni Agosti, Jacopo Stoppa (Hrsg.): Serodine nel Ticino. Officina Libraria, Milano 2015.
  • Rudy Chiappini, Giovanni Testori: Serodine. L’opera completa. Edizioni Electa, Milano 1987.
  • Roberto Contini, Gianni Papi: Giovanni Serodine: 1594/1600–1630 e i precedenti romani. Edizioni Fidia, Lugano 1993 (Ausstellung in der Pinacoteca Züst, Rancate, 16. September – 30. November 1993). Mit ausführlicher Bibliographie.
  • Laura Damiani Cabrini: Giovanni Serodine. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. März 2011.
  • Alessandra Giussani: L’Incoronazione della Vergine di Giovanni Serodine. In: Bollettino della Società Storica Locarnese. Nr. 4, Tipografia Pedrazzini, Locarno 2001, S. 63–82.
  • Gian Alfonso Oldelli: Giovanni Serodine. In: Dizionario storico-ragionato degli uomini illustri del Canton Ticino. Band 1, S. 174, (PDF Digitalisat), Francesco Veladini, Lugano 1807.
  • Celestino Trezzini: Giovanni Serodine. In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 6, S. 350 (PDF Digitalisat), abgerufen am 4. Mai 2017.

Weblinks

Commons: Giovanni Serodine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Laura Damiani Cabrini: Giovanni Serodine. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 21. März 2011.
  2. Rudy Chiappini: Giovanni Serodine. In: Sikart
  3. Antiveduto Grammatica Leben (italienisch) auf treccani.it/enciclopedia/
  4. Bibliografie mit Fotos einiger Werke