Sexbombe

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Sexbombe Jayne Mansfield (1957)
Pin-up-Girl, das auf einer Bombe reitet, an einem B-17-Bomber

Sexbombe, ein Kompositum aus Sex und Bombe, ist eine im deutschen Sprachraum seit den 1950er Jahren verbreitete umgangssprachliche (und manchmal despektierliche) Bezeichnung für eine Frau mit ausgeprägt weiblichen, auffallenden Körperformen, vor allem einem großen üppigen Busen und ausladenden Hüften, dabei jedoch möglichst schmaler Taille (z. T. durch einschnürende Korsette erreicht) – und mit großer sexueller Ausstrahlung.[1]

Berühmte Vertreterinnen fanden sich vor allem unter Filmstars, wie Jayne Mansfield, Jane Russell, Rita Hayworth, Marilyn Monroe, Gina Lollobrigida, Sophia Loren und Brigitte Bardot, die alle ihre 'Kurven' und ihre Ausstrahlung in diversen Filmen gekonnt und bewusst zur Schau stellten und in Szene setzten (und setzen sollten!). Viele dieser Stars – wie überhaupt der Typus der 'Sexbombe' an sich – gelten bis heute als Schwarm und Idol vieler Männer.

Im englischen Sprachraum ist der Begriff sex bomb weniger verbreitet. Das häufiger genutzte Wort bombshell („Bombe“ bzw. „Granate“)[2] bezeichnet einen sensationellen, überraschenden Effekt und ist auch auf die Sprengkraft gemünzt, die Männer in der entsprechenden weiblichen Hülle vermuten. Bombshell hieß in diesem Sinne ein Hollywood-Film von 1933 mit Jean Harlow in der Hauptrolle. Im Zweiten Weltkrieg war es zudem auf amerikanischer Seite üblich, (vgl. Nose art) insbesondere die Nasen von Militärflugzeugen mit Pin-up-Bildern zu verzieren, welche die Bezeichnung Sexbombe in dem Sinne verkörperten. Das von Stanislaw Lem im Futurologischen Kongress literarisch verewigte Konzept einer chemischen Kriegsführung mit sexuell wirksamen Stoffen wurde als Sex-Bomb-Ansatz in den USA geplant und mit dem Ig-Nobelpreis bedacht.

Ähnlich wurde im Deutschen Granate jugendsprachlich für eine attraktive junge Frau bzw. deren Wirkung auf Männer verwendet. Dessen ungeachtet hatte im Jahr 2000 der walisische Sänger Tom Jones einen Hit mit dem Lied Sex Bomb. Der Ausdruck sex-bomba findet sich auch in slawischen Sprachen.[3]

Siehe auch

Literatur

  • Karl Grammer: Signale der Liebe. Die biologischen Gesetze der Partnerschaft. dtv 34180, München 2002, ISBN 978-3-423-34180-6.
  • Elke Müller-Mees: Die aggressive Frau. Weitbrecht, Stuttgart 1993, ISBN 3-522-71350-8.
  • Jürgen Trimborn: Die Pose als Inszenierungsmittel der Sexbombe im amerikanischen Film der fünfziger und sechziger Jahre. Leppin, Köln 1997, ISBN 3-9804380-6-6.

Weblinks

Wiktionary: Sexbombe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Peter Braun: Personenbezeichnungen. In: Reihe germanistische Linguistik. Band 189. Niemeyer, Tübingen 1997, ISBN 3-484-31189-4.
  2. Stephanie Ann Smith: Household words. University of Minnesota Press, Minneapolis, Minn. 2006, ISBN 0-8166-4553-1.
  3. Rudolf Muhr, Bernhard Kettemann: Eurospeak. In: Österreichisches Deutsch: Sprache der Gegenwart. Band 1. Lang, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-631-39694-5.