Shanti Leprahilfe Dortmund

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Shanti Leprahilfe Dortmund e.V.
Gründung 1992
Sitz Dortmund, Deutschland
Schwerpunkt Ambulanzdienst, Pflege, Soziale Arbeit, Humanitäre Hilfe
Aktionsraum Nepal
Personen Marianne Grosspietsch (Vorsitzende), Christa Schaaf (Stellvertretende Vorsitzende), Heinke Reuter (Schriftführerin), Bärbel Puchert (Kassenwartin)
Umsatz 558.317 EUR (Umsatz aus Spenden 2016)[1]
Beschäftigte 1
Freiwillige 80–100
Mitglieder 38
Website shanti-leprahilfe.de

Shanti Leprahilfe Dortmund e.V. ist ein eingetragener Verein, der in Zusammenarbeit mit dem nepalesischen Hilfswerk Shanti Sewa Griha (deutsch: Friedenshilfswerk) medizinische Hilfe, Pflege und andere soziale Dienstleistungen für Hilfsbedürftige in Nepal leistet. Die größte Einrichtung der Organisation ist die Shanti Sewa Griha Clinic in Kathmandu im Stadtteil Tilganda, außerdem befinden sich Einrichtungen in Budhanilkantha und Sundarijal.

Geschichte

1992 gründete Marianne Grosspietsch die erste Station der „Shanti-Leprahilfe“ mit privaten Spendengeldern aus Deutschland in Kathmandu. Darin befand sich eine medizinische Ambulanz, die täglich 60 bis 100 Menschen versorgte. Gleichzeitig mietete sie ein Haus und nahm zwölf Bettler auf, die aufgrund von Lepra aus ihrer Dorfgemeinschaft ausgestoßen worden waren. 1993 wurde ein Stützpunkt in Budhanilkantha gegründet, 1998 wurden 5.000 m² Land für den Anbau von Lebensmitteln in Sundarijal erworben. Dank einer Spende von Hape Kerkeling im Jahr 2002[2] und der Unterstützung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BWZ) konnte 2009 in Kathmandu eine eigene Klinik und Häuser zur Unterbringung der Shanti-Schützlinge gebaut werden. Heute ist Shanti die größte private deutsche Hilfsorganisation in Nepal. Es konnten mit Stand November 2017 täglich etwa 1.200 Menschen versorgt werden.[3]

Tätigkeitsbereich

Die Shanti Leprahilfe betreibt zahlreiche Hilfsleistungen, die über die Betreuung von Leprakranken weit hinaus gehen. Im Stützpunkt in Kathmandu befinden sich neben der Ambulanz und den Zimmern zur Pflege für 60–70 Patienten auch eine Armenküche, Werkstätten zur Beschäftigung und Re-Integrierung von Patienten und ehemaligen Patienten, ein Kindergarten und eine Schule. Nach der Zerstörung des Großteils der Anlage in Budhanilkantha durch das Erdbeben in Nepal 2015 wurden ein Schwerbehindertenheim und das Internat im Stützpunkt in Kathmandu eingegliedert. Ein Gesundheitsposten wird weiterhin in Budhanilkantha betrieben. Ein Teil der benötigten Lebensmitteln wird in Sundarjial mit biologischem Landbau und der Hilfe von Volontären, viele davon ehemalige Patienten, erzeugt. Ab 2015 hat Shanti Leprahilfe maßgeblich die Betreuung der von der Dwarika's Foundation ins Leben gerufenen Camps für Erdbebenopfer in Sindhupalchok und im "Camp Hope" im Stadtteil Boudha in Kathmandu gewährleistet. 2018 konnte die Shanti Leprahilfe unter Mitwirkung der ehemaligen Kronprinzessin Nepals Himani Shah vier Wasserfilteranlagen nach Dhang 600 Kilometer westlich Kathmandus liefern, um Hilfe bei der Bewältigung einer Durchfallsepidemie zu leisten[4]. Während der Pandemie ab Frühjahr 2020 hat sich der Tätigkeitsbereich an die prekäre Situation angepasst. Die Näherinnen stellen unter anderem tausende Mund-Nasenschutzmasken her, die auch bei der örtlichen Polizei Verwendung finden. Die Verteilung von Lebensmitteln und Gasflaschen erfolgt durch Zustellung direkt in die Slums von Kathmandu, mittels Sondergenehmigung zur Benützung eines Fahrzeuges während der strikten Ausgangssperre. Es werden nun insgesamt mehr als 1.500 Menschen von den Shantis mit Lebensmitteln, Energie und Kleidung versorgt (stand Dezember 2020).[5]

Einzelnachweise

  1. Jubiläumsbrief 2017, S. 19. (PDF) Abgerufen am 24. November 2017.
  2. Leprastation: Wenn Lesen Leben rettet. In: Zeit online. 14. Oktober 2010, abgerufen am 27. November 2017.
  3. Geld spenden kann jeder: Hier wird gehandelt! In: Gofeminin online. Abgerufen am 24. November 2017.
  4. Im Kampf für die Unberührbaren. In: Ruhr Nachrichten Lokalteil Dortmund. Abgerufen am 24. November 2018.
  5. Zur aktuellen Situation mit Corona in Nepal: Die von Hilfe Lebenden werden selbst zu Helfenden. Abgerufen am 5. Dezember 2020.