Shire Horse
Shire Horse | |
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Wichtige Daten | |
Ursprung: | Großbritannien, 18. Jahrhundert |
Hauptzuchtgebiet: | England, Deutschland |
Verbreitung: | Niederlande, Kanada, USA, Südafrika, Australien, Japan, England |
Stockmaß: | Hengste mind. 168 cm, Stuten mind. 163 cm |
Farben: | Braune, Rappen, Schimmel, Fuchs (bei Hengsten nicht zulässig)[1], jeweils mit minimaler Sabinozeichnung |
Haupteinsatzgebiet: | Zug-, Reit- und Showpferd, landwirtschaftliche Arbeiten, Kutschpferd |
Das Shire Horse ist ein Kaltblutpferd und mit einer maximalen Masse von mehr als 1200 kg sowie einer Widerristhöhe von durchschnittlich 1,78 m[2] die größte Pferderasse der Welt.
Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.
Exterieur
Bei den Shires ist das im Zuchtziel geforderte Stockmaß bei Hengsten und Wallachen 168 cm, bei den Stuten 163 cm.[2] Das größte Shire Horse der Welt war in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Wallach Sampson mit einem Stockmaß von 2,19 Meter. Der in Australien gehaltene Hengst Noddy hat eine Schulterhöhe von 2,05 Meter und wiegt 1500 kg.[3]
Die am häufigsten vorkommende Fellfarbe ist Braun, insbesondere Dunkelbraun, gefolgt von Rappen, Schimmeln und den relativ seltenen Füchsen. Typisch für das Shire Horse sind die stark ausgeprägten Abzeichen am Kopf und an den Beinen. Es kommen aber auch weiße Flecken im Bauchbereich vor.
Interieur
Das Shire Horse wird auch der „Gentle Giant“ unter den Kaltblütern genannt. Bezeichnend ist sein sanftmütiger Charakter. Das Shire Horse ist lernfähig, nervenstark und groß.
Zuchtgeschichte
Im 18. Jahrhundert entwickelte der für seine Zuchterfolge bekannte Landwirt Robert Bakewell das Improved Black Cart horse, auch Bakewell Black genannt. Aus dieser Zucht entstand das heutige Shire Horse.[4] Shires sind in vielen Emblemen oder Logos diverser englischer Pubs und Brauereien zu finden.
Erschien ihr Untergang in den 1960er-Jahren bereits besiegelt, so bemühten sich viele ländliche Züchter und ganz besonders die Brauereien um den Erhalt dieser gewaltigen Pferde. Mittlerweile hat sich eine Showszene etabliert, die bei Zucht- und Leistungsschauen das Shire Horse zeigt.
Verwendung
Shire Horses sind wie auch die Clydesdales Spätentwickler. Durch das schnelle Wachstum in den ersten Jahren sind die Knochen, Knorpel und Gelenke erst spät richtig verwachsen. Die Pferde sollten also erst mit etwa vier Jahren auf die Arbeit vorbereitet werden. Vor der Entwicklung motorisierter Fahrzeuge wurde das Shire Horse als Zugtier in der Landwirtschaft, im Gewerbe und Transportwesen eingesetzt. In der Ära der Pferdestraßenbahnen zog es zudem die Straßenbahn London. Ansonsten hat es jedoch seine Bedeutung als Zugpferd verloren und wird nur noch zu Werbezwecken vor Brauerei- oder Touristikwagen gespannt. Neuerdings werden Shire Horses wieder vermehrt als Rückepferde eingesetzt, da sie weitaus weniger Schäden am Waldboden anrichten als moderne Maschinen.
Siehe auch
Literatur
- Alberto Soldi: Der große Naturführer – Pferde. Kaiser Verlag, Klagenfurt 2003, ISBN 3-7043-1365-3.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ The Shire Horse Society: „Breed Standard & Points of the Horse“ (Memento vom 7. Oktober 2011 im Internet Archive).
- ↑ a b Deutscher Shire Horse Verein e. V.: „Rassestandard“ (Memento vom 7. Februar 2013 im Internet Archive).
- ↑ Shire-Hengst: Riesenpferd Noddy sorgt in Australien für Aufsehen, Spiegel Online, 15. März 2010.
- ↑ Nicola Jane Swinney: Horse Breeds of the World. Globe Pequot, 2006, ISBN 1-59228-990-8, S. 178.