Siegfried Fehmer
Siegfried Wolfgang Fehmer (* 10. Januar 1911 in München; † 16. März 1948 in Oslo) war ein Gestapomitglied während der Zeit der deutschen Besetzung Norwegens zwischen 1940 und 1945.
Biografie
Fehmer studierte nach dem Abitur in Berlin Jura, das Studium beendete er 1933 als Jurist. Im gleichen Jahr trat er in die NSDAP ein. Am 18. April 1934 heiratete er Anni Wille und begann im Herbst, für das Polizeipräsidium zu arbeiten.[1]
Am 29. April 1940 flog er mit weiteren Mitgliedern des RSHA nach Oslo. Er hatte mittlerweile den Rang eines SS-Obersturmführers und Kriminalkommissars inne. 1943 wurde er zum Kriminalrat und SS-Hauptsturmführer befördert. Mit der Reorganisation der Sicherheitspolizei 1945 in Norwegen wurde Fehmer Leiter der Abteilung IV der Gestapo in Oslo. Während seiner Zeit in Norwegen lernte er, fließend norwegisch zu sprechen. Er war als Kriminalrat für mehrere Folterungen bei Verhören und die Verfassung der entsprechenden Richtlinien verantwortlich.[2]
Fehmer versuchte nach der Kapitulation nach Schweden zu fliehen, wurde aber durch den britischen Geheimdienstmitarbeiter John Maclean gefasst.[3] Die Offiziere der Vernehmung nannten ihn „sehr intelligent und gebildet“.[4] Am 27. Juni 1947 verurteilte ihn das Berufungsgericht zum Tode, der Oberste Gerichtshof Norwegens bestätigte das Urteil am 24. Februar 1948 gegen zwei Stimmen und am 16. März 1948 wurde Fehmer in der Festung Akershus in Oslo erschossen.
Rezeption
Im 2008 erschienenen Film Max Manus tritt er als Antagonist des Titelhelden auf.
Literatur
- Steinar Brauteset: Gestapo-offiseren Fehmer – Milorgs farligste fiende. Cappelen, 1986, ISBN 82-02-09261-2 (norwegisch).
- Tore Pryser: Hitlers hemmelige agenter. Universitetsforlaget, 2001, ISBN 82-15-00075-4 (norwegisch).
- Martin Månsson: Bödeln i Oslo – Gestapochefen Siegfried Wolfgang Fehmers Memoarer. Bokförlaget Efron & Dotter AB, 2009, ISBN 978-91-85653-24-9 (norwegisch).
- Siegfried Wolfgang Fehmer: Meine Tätigkeit bei der geheimen Staatspolizei : Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse. 1. Teil 2. Teil
Weblinks
- Literatur von und über Siegfried Fehmer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Berit Nøkleby: Siegfried Fehmer. In: Norsk biografisk leksikon (norwegisch)
- Auszug aus Siegfried Wolfgang Fehmer: Meine Tätigkeit bei der Geheimen Staatspolizei, Erlebnisse, Erfahrung, Erkenntnisse, ifz-muenchen.de, Institut für Zeitgeschichte München
Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Fehmer Nazistisk polititjenestemann Abgerufen am 12. August 2018 (norwegisch).
- ↑ Norwegens Widerstandsveteran Gunnar „Kjakan“ Sønsteby im Gespräch, kulturhusberlin.de, abgerufen am 12. August 2018
- ↑ webarchive Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).
- ↑ Per Hinrichs: Gestapo in Oslo. Zur Herrschaftspraxis der Geheimen Staatspolizei in Norwegen 1940 bis 1945. In: Magister Arbeit. GRIN Verlag München, 2000, abgerufen am 12. August 2018.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Fehmer, Siegfried |
ALTERNATIVNAMEN | Fehmer, Siegfried Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | deutsches Gestapomitglied in Norwegen während des Zweiten Weltkriegs |
GEBURTSDATUM | 10. Januar 1911 |
GEBURTSORT | München, Deutschland |
STERBEDATUM | 16. März 1948 |
STERBEORT | Oslo, Norwegen |