Siegmund Stiefel

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Siegmund Stiefel (* 31. Juli 1879 in Hochhausen; † 1. Oktober 1940 in Brandenburg an der Havel) war ein deutscher Architekt und Regierungsbaumeister. Er stammte aus einem jüdischen Elternhaus der jüdischen Gemeinde Hochhausen und starb als Opfer der Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus in der Tötungsanstalt Brandenburg.

Leben

Siegmund Stiefel wurde als Sohn eines Weinhändlers in Hochhausen bei Tauberbischofsheim geboren. Er wuchs in Frankfurt am Main auf.[1]

Er war Regierungsbaumeister in Königsberg[2] und war als Architekt in den 1920. Jahren in Fulda tätig. Dort war sein Bruder Edwin Mitbegründer und Teilhaber des Maschinenbauunternehmens Klein & Stiefel und errichtete insbesondere für diesen und dessen Mitgesellschafter Wilhelm Klein die Fabrikgebäude, Unternehmervillen und zahlreiche Miethäuser.[3]

Am 25. September 1940 wurde er aus der Landesheilanstalt Marburg in die Heil- und Pflegeanstalt Gießen und von dort am 1. Oktober 1940 in die Tötungsanstalt Brandenburg in Brandenburg an der Havel deportiert. Noch am selben Tag wurde er dort getötet.[4]

Schriften (Auswahl)

  • ab 1910: Fabrikgebäude der Firma Klein & Stiefel (An Vierzehnheiligen), 1979 verkauft an Eika Kerzen
  • 1924: Villa von Edwin Stiefel in der Kurfüstenstrasse 22. Das Gebäude ist ein Baudenkmal aus künstlerischen, wissenschaftlichen und städtebaulichen Gründen.[5]
  • 1924/25: Wohnhaus von Wilhelm Klein im neoklassizistischen Stil. Heute ein Baudenkmal aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.[6]

  • ehemaliges Bürogebäude Am Vierzehnheiligen (2016)

  • ehemalige Kranhalle Am Vierzehnheiligen (2016)

Einzelnachweise

  1. ↑ Georg Klein: Edwin Stiefel. ein jüdischer Unternehmer aus Fulda. In: Thomas Heiler, Georg Klein: Maschinenbau in Fulda – Klein & Stiefel 1905–1979 (Begleitbuch zur Ausstellung im Vonderau Museum vom 20. Januar bis zum 2. April 2006). Michael Imhof Verlag, Petersberg 2006, ISBN 3-86568-067-4, S. 21
  2. ↑ Georg Klein, S. 27
  3. ↑ Georg Klein, S. 23
  4. ↑ Siegmund Stiefel im Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945 (abgerufen am 16. November 2018).
  5. ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrgb.) Dieter Griesbach Maisant: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Hessen – Stadt Fulda, Friedrich Vieweg & Sohn, 1992, ISBN 3-528-06244-4, S. 139
  6. ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrgb.) Dieter Griesbach Maisant: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland – Hessen – Stadt Fulda, Friedrich Vieweg & Sohn, 1992, ISBN 3-528-06244-4, S. 97
Personendaten
NAME Stiefel, Siegmund
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt
GEBURTSDATUM 31. Juli 1879
GEBURTSORT Hochhausen
STERBEDATUM 1. Oktober 1940
STERBEORT Brandenburg an der Havel
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