Siemens-Schuckert D.I

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Die Siemens-Schuckert D.I war ein Kampfeinsitzer der deutschen Fliegertruppe im Ersten Weltkrieg.

Entwicklung

Nachdem die Unterlegenheit der Fokker Eindecker gegenüber alliierten Jagdflugzeugen im Jahr 1916 immer deutlicher geworden war, wurden den deutschen Flugzeugfirmen erbeutete französische Nieuport 11-Jagdflugzeuge zur Verfügung gestellt, um nach dem Vorbild dieser Beuteflugzeuge neue Konstruktionen anzufertigen. Die Siemens-Schuckert-Werke hielten sich weitgehend an das französische Vorbild und bauten die D.I als fast naturgetreue Kopie der Nieuport nach, allerdings erforderte der verlängerte Propeller ein erhöhtes Fahrgestell, und auch der Hecksporn war zu einem abgerundeten Horn modifiziert. Die D.I erhielt den neuen Umlaufmotor Siemens-Halske Sh.I mit 110 PS; im Wesentlichen unterschied sich diese Maschine von ihrem Vorbild nur durch eine modifizierte Motorhaube und eine halbkugelförmige Propellerabdeckung.

150 wurden bestellt, aber die Lieferschwierigkeiten des Motors verzögerten die Fertigstellung. Daher wurde die ursprüngliche Bestellmenge storniert und in den beiden Werken in Berlin und Nürnberg nur 22 bzw. 73 D.I hergestellt.[1]

Versuchsweise wurde noch zwei Prototypen einer Siemens-Schuckert D.Ia mit auf 16,20 m und einer D.Ib mit auf 19,20 m vergrößerter Spannweite und beide mit stärkerem Motor (130 PS) fertiggestellt, aber nicht in Serienfertigung gegeben. Weitere Entwicklungen führten über verschiedene D.II-Prototypen zur erfolgreichen D.III .

Einsatz

Da das Flugzeug bei seinem Erscheinen an der Front 1917 bereits veraltet war, wurden die meisten D.I für die Pilotenausbildung verwendet, doch auch die Jastas (Jagdstaffeln) 7, 9, 11 und 14 und der Armee-Flugpark Süd hatten D.I in ihrem Bestand.

Technische Daten

Kenngröße Daten[2]
Baujahr 1917
Einsatzzweck Jagdflugzeug
Besatzung 1
Länge 6,00 m
Spannweite 8,18 m
Höhe 2,59 m
Flügelfläche 14,4 m²
Leermasse 444 kg
Startmasse 654 kg
1 luftgekühlter Umlaufmotor Siemens-Halske Sh.I mit 110 PS (ca. 80 kW)
Höchstgeschwindigkeit 172 km/h
Steigzeit auf 1000 m 3:30 min
Steigzeit auf 2000 m 8 min
Steigzeit auf 4000 m 24:30 min
Dienstgipfelhöhe 5000 m
Reichweite 350 km
Flugdauer 2:20 h
Bewaffnung 1 MG[3]

Quellen

Literatur

Quelle „The Aerodrome“:[4]

  • Enzo Angelucci, Paolo Matricardi: Die Flugzeuge. Von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Falken-Verlag, Wiesbaden 1976, ISBN 3-8068-0391-9, (Falken-Handbuch in Farbe).
  • Peter L. Gray, Owen Thetford: German Aircraft of the First World War. Putnam, London 1962, (3rd Edition, reprinted: ebenda 1987, ISBN 0-85177-809-7).
  • Alex Imrie: German Fighter Units. 1914 – May 1917. Osprey Publishing, London 1978, ISBN 0-85045-290-2, (Airwar Series 13).
  • Alex Imrie: Pictorial History of the German Army Air Service. Ian Allen Publishing, London 1971, ISBN 0-7110-0200-2.
  • Karlheinz Kens, Hanns Müller: Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs 1914–1918. Heyne, München 1973, ISBN 3-453-00404-3.
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Lohse-Eissing, Wilhelmshaven 1977, ISBN 3-920602-18-8.
  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–1918. Lehmanns, München 1959.
  • Heinz Nowarra: Eisernes Kreuz und Balkenkreuz. Die Markierungen der deutschen Flugzeuge 1914–1918. Hoffmann, Mainz 1968.
  • D. Partee: Siemens Schuckert D.I / II. In: Cross & Cockade 6 1975, Nr. 3, ISSN 1360-9009, S. 131–132.
  • Raymond Laurence Rimell: German Army Air Service in World War One. Arms & Armour Press, London 1985, ISBN 0-85368-694-7, (Vintage Warbirds 2), Bilder 42–44.
  • Ray Rimell: Siemens Schuckert D.I. In: Windsock international 5, 1989, Nr. 3, ISSN 0268-6422, S. 24–27.
  • Harry Woodman: Siemens Schuckert D.I/ III/ IV. In: Scale Models 12, Juli 1981, ISSN 0036-5432, S. 348–352.
  • Harry Woodman: BÉBÉ. Aspects of the Nieuport 11. In: Model Aircraft Monthly 1, 2002, Nr. 4, OCLC 51845874, ISSN 1475-3405, S. 22–27.

Weblinks

Einzelnachweise/Anmerkungen

  1. Zum Teil widersprüchliche Angaben; bei Günter Kroschel / Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–18, Wilhelmshaven 1977, werden 250 Stück angegeben; die übrigen Quellen sprechen von 94 bzw. 95 gelieferten Flugzeugen; hier Bezug auf Ray Rimell: Siemens Schuckert D.I. In: Windsock international 5, 1989, Nr. 3, ISSN 0268-6422, S. 24.
  2. Zum Teil widersprüchliche Angaben; Quelle hier: Kroschel, Günter; Stützer, Helmut: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–18, Wilhelmshaven 1977.
  3. 7,92×57 mm Mauser LMG 08/15; z. T. auch Bewaffnung mit 2 MG
  4. Literaturliste vgl. u. a. http://www.theaerodrome.com/forum/models/3751-siemems-schuckert-d1.html

Siehe auch