Sietas Typ 28

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Sietas Typ 28
Die Hela auf der Elbe
Schiffsdaten
Schiffsart Küstenmotorschiff
Bauwerft Schiffswerft J.J. Sietas, Hamburg-Neuenfelde
Bauzeitraum 1961 bis 1968
Gebaute Einheiten 16
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
61,90 m (Lüa)
55,00 m (Lpp)
Breite 10,00 m
Seitenhöhe 6,20 m
Tiefgang max. 3,96 m
Vermessung 499 BRT
259 NRT
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dieselmotor
Maschinen-
leistung
800 PS (588 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
11 kn (20 km/h)
Propeller 1 × Festpropeller
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 1.070 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Germanischer Lloyd
Anmerkungen
Daten

Wotan

Der Typ 28 ist ein Küstenmotorschiffstyp der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde.

Geschichte

Der Typ 28 wurde in den frühen 1960er Jahren von verschiedenen Reedereien geordert und von 1961 bis 1968 in 16 Einheiten gebaut. Eingesetzt wurden die Freidecker anfangs vorwiegend in der kleinen und mittleren Fahrt. Durch Weiterverkäufe fand man sie später, teilweise umgebaut und zumeist ohne Ladegeschirr, weltweit in der Küstenfahrt. Mit Stand Juli 2020 sind noch mindestens zwei Schiffe der Baureihe im Einsatz, davon eines umgebaut zum Viehtransporter.

Technik

Die zwei Laderäume mit einem Getreide-Rauminhalt von 1.983 m³ haben jeweils ein Zwischendeck und Lukengrößen von 19,25 Meter und 10,45 Meter Länge mal 6,40 Meter Breite. Durch die weitestgehend unverbaute Form des Laderaums mit geringem Unterstau ist der Schiffstyp auch in der Zellulose- oder Paketholzfahrt einsetzbar. Darüber hinaus besitzen die Schiffe eine ebene Tankdecke durch den durchgehenden Doppelboden. Es wurden einfache Lukendeckel aus Holz mit seefester Abdeckung aus Persenning verwendet. Serienmäßig erhielten die Schiffe drei Ladebäume mit einer Tragkraft von drei Tonnen.

Angetrieben werden die Schiffe der Baureihe von Viertakt-Dieselmotoren verschiedener Hersteller, die bei der Mehrzahl der Schiffe auf einen Festpropeller wirken.

Die Schiffe

Sietas Typ 28
Bauname Bau-
nummer
IMO-
Nummer
Stapellauf
Ablieferung
Auftraggeber Umbenennungen
und Verbleib
Jakob Becker 500 5167231 01.10.1961
25.10.1961
Arnold Becker, Königreich 1974 Klazina → 1983 Ina → 1984 Balmoral → 1989 Pirlant → 1995 Zafer → 1997 Nejati K, am 11. März 2014 zum Abbruch in Aliağa (Türkei) eingetroffen
Elbe 498 5100439 24.10.1961
15.11.1961
Paul & Ernst August Rüsch, Hamburg 1967 Kismet → 1989 Newbeg → 1990 Khaldoun S → 1993 Wadiah → 1994 Habakzi, am 10. Juni 1999 in Latakia in Brand geraten, im Oktober 2000 in Aruad (Syrien) verschrottet
Hildegard Bülow 516 5150616 28.10.1962
17.11.1962
Hans-Günther Bülow, Reinbek 1972 Schulau → 1976 Arosienne → 1977 Schulau → 1979 Douro → 1982 Arthos → 1/1997 Rainbow → 11/1997 Rainbow 1 → 2000 Sormovskiy, am 28. Juli 2012 zum Abbruch in Aliağa (Türkei) eingetroffen
Marwa 554 6515942 01.06.1965
30.06.1965
Wilfried Waller, Schnee 1974 Sleipner, am 9. Juli 1976 vor Rozewie (Polen) im Nebel mit dem Frachter Marcelli Nowotko (IMO 5220928) kollidiert und auf Grund gesetzt, dort am 21. August 1976 in schwerer See zerbrochen.
Polaris 564 6523016 11.08.1965
01.09.1965
Willi Lührs, Wischhafen 1974 Rien Teekman → 1977 Bianca W → 1981 Al Salam III → 2007 Umbau zum Viehtransporter Falcon I, am 31. Januar 2019 zum Abbruch in Aliağa (Türkei) eingetroffen
Hoheburg 579 6522969 22.08.1965
14.09.1965
Julius Penns, Burg/Dithm. 1976 Marianne C → 1993 Wilmar → 1997 Black Sea → 1998 Ocean Breeze 1 → 2004 Sea Taxi → 2009 Ophelia Brian, am 30. Dezember 2009 vor Key Biscayne (USA) als künstliches Riff versenkt
Martha Ahrens 562 6522995 02.09.1965
25.09.1965
Hans-Erich Ahrens, Bützfleth 1975 Ruthensand → 1980 Santana → 1987 Ocean Sun → 1988 Kessma → 2002 Mareb, Zustand und Verbleib unklar
Hermann-Hans 559 6522957 11.09.1965
06.10.1965
Hermann Behrens, Estebrügge 1975 Paaschburg → 1987 Yathreb → 2006 Habary, am 1. April 2008 zum Abbruch in Adschman (VAE) eingetroffen
Birte Andreasen 566 6523987 02.10.1965
31.10.1965
H. Andreasen, Kopenhagen 1968 Joseph Banks → 1978 Lae Chief → 1982 Piquero → 1998 Luis Felipe, am 27. Juni 1999 auf der Galápagos-Insel Isabela gestrandet, zum Abbruch nach Guayaquil (Ecuador) geschleppt und dort auf Reede am 25. November 2000 gesunken
Helmuth Feldtmann 569 6611837 05.01.1966
29.01.1966
Carl-Heinz Feldtmann, Hove 1978 Estetor → 1984 Donsailor → 1984 Miss Mary M, 1999 im Schiffsregister gelöscht
Esther Andreasen 583 6622446 27.09.1966
13.10.1966
Holger Andreasen, Kopenhagen 1969 Aage Andreasen → 1976 Erik Boye, am 6. November 1979 im Mittelmeer nach Kollision mit der Golden Miranda (IMO 6925367) auf Position 36.10N, 04.16W gesunken
Charlotte 581 6622771 06.10.1966
22.10.1966
Günter Kleige, Wedel 1989 An Bien 06 → 1993 Le Ngoc Thuy → 1998 Song Hau → 2006 Shipmarin 09, im September 2013 in Vietnam verschrottet
Wotan[1] 582 6702284 22.10.1966
02.11.1966
August & Walter Meyer, Wischhafen 1991 Lore → 1993 Hela → 2011 Hein, so 2020 in Fahrt
Seefalke 592 6702272 12.11.1966
27.11.1966
Hermann Raap, Hammelwarden 1976 Athene → 1992 Firas M → 1996 Dalal B → 1999 Dana M → 2005 Umbau zum Viehtransporter Salver A → 2013 Al Hassna, so 2020 in Fahrt
Hein Schriewer 610 6703458 24.11.1966
08.12.1966
Heinrich Schriewer, Neuhaus/Oste 1974 Jebis → 1978 Sawa II → 1979 Hein Schriewer → 1982 Hein → 1986 Iris D → 1989 Ibis → 1990 Sable → 1995 Shannen → 1996 Arbi → 2005 Reenvi II, am 25. Januar 2010 zum Abbruch in Durrës (Albanien) eingetroffen und dort im März 2010 verschrottet
Jæren 637 6703458 xx.09.1968
02.10.1968
Det Starvangerske Dampskibsselskab, Starvanger, Norwegen 1981 Black Molly, am 16. Februar 1981 beim Entladen in Helsingborg (Schweden) gekentert, nach Panama verkauft und wieder in Fahrt gebracht, am 1. Mai 1985 auf der Fahrt von Tampico (Mexiko) nach Kingston (Jamaica) auf Position 20.05N, 83.20W gesunken

Weblinks

Commons: Sietas Typ 28 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Die Chronik der deutschen Küstenmotorschiffe 1945-1995. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1995, ISBN 3-928473-24-7 (3 Bände).
  • Detlefsen, Gert Uwe; Abert, Hans Jürgen: Register der deutschen Kümos sowie anderer Fracht- und Containerschiffe von 500 bis 1600 BRT und bis BRZ 5000 1945-1999. 1. Auflage. Verlag Gert Uwe Detlefsen, Bad Segeberg 1999, ISBN 3-928473-54-9 (2 Bände).

Einzelnachweise