Sigmund von Haimhausen
Johann Sigmund Ferdinand Joseph Graf von Haimhausen (* 28. Dezember 1708 in München; † 16. Januar 1793 in München) war ein bayerischer Jurist, Beamter und Unternehmer.
Leben
Nach dem Abschluss seiner Gymnasialstudien am Jesuitengymnasium München (heute Wilhelmsgymnasium München)[1] studierte Haimhausen zusammen mit seinem älteren Bruder Karl Ferdinand Jurisprudenz, ab 1724 an der Universität Salzburg, ab 1726 an der Karls-Universität Prag. Im Spätsommer 1728 gingen sie auf Reisen und besuchten Dresden, Berlin, Lübeck, Hamburg und Amsterdam. Es schloss sich ein Semester über Öffentliches Recht bei Johann Jacob Vitriarius an der Universität Löwen an.
Nach seinem Studium übernahm er die im Familienbesitz befindlichen Ländereien und Kupferzechen in Westböhmen, insbesondere in der Umgebung von Tachau. Um Sachkunde zu erlangen, studierte an der Universität Leipzig Montanistik, Metallurgie und Chemie. Nach dem Tode seines Bruders Karl erbte er das Schloss Haimhausen bei Dachau.
Aufgrund seiner Expertenkenntnisse wurde er 1751 von Kurfürst Maximilian III. Joseph als Leiter des neu eingerichteten Münz- und Bergkollegiums, der obersten Bergbehörde, in München eingesetzt.[2] Haimhausen war wesentlich am Aufschwung des bayerischen Bergbaus im 18. Jahrhundert beteiligt, insbesondere auch durch die Einrichtung der ersten bayerischen Ziegelbrennerei. Auf seine maßgebliche Initiative hin wurde 1758 die erste bayerische Porzellanmanufaktur in Schloss Neudeck in der Au, ab 1761 in Nymphenburg errichtet.
Haimhausen wurde 1759 Gründungspräsident der Kurbayerischen Akademie (heute: Bayerische Akademie der Wissenschaften) und blieb bis 1761 im Amt, wiederholt im Amt von 1771 bis 1779 und 1787 bis zu seinem Tode 1793.
Ehrungen und Auszeichnungen
- Ehrenpräsident der Akademie (1799)
- Büste in der Ruhmeshalle in München
Familie
Sigmunds Eltern waren Joseph von Haimhausen (1682–1711), der Reichshofrat und bayerischer Gesandter in Paris war, und Maria Magdalena Eleonore von Haimhausen († vor 1732), geborene von Rehlingen. Er stammte aus der Familie der Grafen von Haimhausen (auch Viepeckh von Haimhausen).[3]
Literatur
- Johann August Ritter von Eisenhart: Haimhausen, Sigmund Graf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 388–390.
- Ludwig Hammermayer: Haimhausen, Johann Sigmund Ferdinand Joseph Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 521 f. (Digitalisat).
- Gudula Metze: Johann Sigmund Ferdinand Josef Graf von Haimhausen. In: Jürgen Wurst, Alexander Langheiter, (Hrsg.): Monachia. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 2005, ISBN 3-88645-156-9, S. 151.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Max Leitschuh: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München., 4 Bände, München 1970–1976, Band 2: S. 226.
- ↑ Sigmund Reichsgraf von Haimhausen, Direktor 1751–1793
- ↑ zur Familie siehe kurz Burkhart Schneider SJ: Haimhausen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 521 (Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Haimhausen, Sigmund von |
ALTERNATIVNAMEN | Haimhausen, Johann Sigmund Ferdinand Joseph Graf von |
KURZBESCHREIBUNG | bayerischer Jurist und Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1708 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 16. Januar 1793 |
STERBEORT | München |