Simson Habicht

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Simson Habicht

Habicht ist der Name eines zweisitzigen Kleinkraftrad-Modells aus dem VEB Fahrzeug- und Jagdwaffenwerk „Simson“ Suhl in Thüringen, die Typbezeichnung lautet „SR4-4“. Es war das letzte Modell der sogenannten Vogelserie.

Vorgestellt wurde der vorerst sogenannte Star de luxe im Herbst 1971. So wurden dann allerdings lediglich die Exportmodelle bezeichnet. Die Fahrzeuge wurden ab 1972 auf den Produktionsbändern des Sperber „SR4-3“ hergestellt. Bis zum Serienauslauf 1975 wurden ca. 77.200 Stück produziert. Viele Bauteile, Baugruppen und Ersatzteile stammten aus dem Baukasten der Vogelserie und wurden auch in weitere Suhler Kleinkrafträder eingebaut, wie zum Beispiel der Zweitaktmotor mit Kühlgebläse, die Sitzbank, der Lenker, die gesamte Fahrzeugelektrik, die Räder und die Bremsen.

Der gebläsegekühlte 50-cm³-Motor (Typbezeichnung „M 54/11 KFL“) hatte einen Kickstarter und besaß wie der „Sperber“ ein fußgeschaltetes Vierganggetriebe. Vom Sperber wurden auch das Fahrwerk, der 9,5-Liter-Tank (kleinerer Tankeinfüllstutzen), die hydraulischen Stoßdämpfer, die außenliegende Zündspule und der 25/25W-Scheinwerfer übernommen.

Die zugelassene Höchstgeschwindigkeit des Habichts betrug 60 km/h, die meisten waren allerdings deutlich schneller. Der Habicht kann in Deutschland als Kleinkraftrad mit einem Versicherungskennzeichen zulassungsfrei gefahren werden (Führerscheinklasse AM). Dies gilt entsprechend den Ausnahmeregelungen in Einigungsvertrag[1] und Fahrerlaubnisverordnung.[2] Nach Recht der DDR waren Kleinkrafträder auf 60 km/h begrenzt, entsprechend der Übergangsregelung gilt dieses Recht für Fahrzeuge weiter, die bis zum 28. Februar 1992 erstmals in Verkehr gekommen sind.

Lackiert wurde er während des gesamten Produktionszeitraumes stets in olivgrün. Die seitlichen Verkleidungsteile, die Lenkerschale und der Tank waren in einem hellen Beige lackiert. Der Neupreis des Habichts lag bei 1430,- Mark.

Die Produktion des „Habichts“ wurde, ebenso wie die des „Stars“, 1975 zugunsten der S-50-Modelle eingestellt. Aber erst ab 1980 kam mit dem S 51 B 1-4 wieder ein Viergang-Modell ins Simsonprogramm.

Technische Daten

Kenngröße Simson SR 4-4 Habicht
Motor Simson-Zweitakt
Starter Kickstarter
Kühlung Radialgebläse
Bohrung (mm) 40
Hub (mm) 39,5
Hubraum (cm³) 49,6
Verdichtung 9,5:1
Leistung (PS/min) 3,4/5750
Getriebe 4-Gang, Fußschaltung
Vergaser 16 N1-6
Tankinhalt (l) 9,5
Rahmen Zentralrohr-Schalenrahmen, verstrebt
Länge (mm) 1880
Breite (mm) 775
Höhe (mm) 1170
Bereifung 16 × 2,75
Bremse vorn/hinten Vollnaben
Radführung vorn Langschwinge mit Federbeinen
Radführung hinten Langschwinge mit Federbeinen
Eigengewicht (kg) 79
Höchstgeschwindigkeit (km/h) 60 (Werksangabe)
Bauzeit 1972–1975
Stückzahl 77.200
Zylinder 1
Kraftstoff Gemisch 1:33
Verbrauch je 100 km (l) 2,8
zulässiges Gesamtgewicht (kg) 230
Sitzplätze 2

Literatur

  • Erhard Werner: „Simson-Vogelserie“ – Ein Ratgeber für Spatz, Star, Sperber und Habicht. MZA-Verlag, 2005. ISBN 3-98094811-0.
  • Frank Rönicke: Simson Schwalbe & Co 1955–1991; Motorbuch Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-613-02813-5. (Schrader-Typen-Chronik)
  • Eberhard Pester: Der jüngste aus der Suhler Vogelfamilie: HABICHT. In: Allgemeiner Deutscher Motorsport-Verband (Hrsg.): Illustrierter Motorsport. 22. Jahrgang, Heft 5. Sportverlag Berlin, 1972, ISSN 0442-3054, S. 108–109.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anlage I Kap XI B III Anlage I Kapitel XI, Sachgebiet B – Straßenverkehr, Abschnitt III Nr. 2 Abs. 21 EinigVtr (Memento des Originals vom 29. April 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gesetze-im-internet.de
  2. § 76 FeV, Nr. 8 „§ 6 Abs. 1 zu Klasse M“;