Sorgensen
Sorgensen Stadt Burgdorf
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Das Ortswappen bitte nur als Dateipfad angeben!Koordinaten: 52° 27′ 39″ N, 10° 1′ 43″ O | ||
Höhe: | 53 (50–56) m ü. NHN | |
Fläche: | 19,67 km² | |
Einwohner: | 558 (6. Jan. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 28 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 31303 | |
Vorwahl: | 05136 | |
Lage von Sorgensen in Niedersachsen | ||
Lage von Sorgensen in Burgdorf
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Sorgensen (niederdeutsch Sornsen) ist ein Dorf und Stadtteil der Stadt Burgdorf, Region Hannover in Niedersachsen.
Geografie
Der Ort liegt nordöstlich von Burgdorf auf direktem Weg zu den Dörfern Dachtmissen und Weferlingsen, die ebenfalls zur Stadt Burgdorf gehören. Sein höchster Punkt liegt im Oberen Rohrkamp, 61,8 m über NN.
Die Nord-Süd-Erstreckung des Ortsgebietes beträgt 1500 m, die West-Ost-Erstreckung 1700 m.
Geschichte
Sorgensen fand erste urkundliche Erwähnung 1310 im Bürgerbuch der Stadt Hannover, in dem ein Henricus de Seringessen genannt wurde. Der Ort ist jedoch wahrscheinlich älter. Im Laufe der Ortsgeschichte gab es verschiedene Schreibweisen des Ortsnamens: 1310 Serigessen – 1361 Zeringhessen – 1434 Zargeße – 1439 Zarungessen – 1476 Sarigesen – 1543 Zaringeße – 1662 Sorgenßen – 1750 Sorgensen.[2]
Von 1330 liegt eine Urkunde im Zusammenhang mit einem Hofverkauf an die Kirche vor. 1361 wurde ein Kothof von der Familie von Alten an den Herzog Wilhelm von Lüneburg verkauft. Archivrat Sudendorf schreibt 1862:[3]
- Ungeachtet der vielen Kriegskosten fand Herzog Wilhelm Mittel, um Güter anzukaufen. Am 6. Januar 1361 erwarben er und Herzog Ludwig von Aschwin von Alten viele Höfe und Koten zu Klein-Burgwedel, Thönse, Wettmar, Engensen, Schillerslage, Burgdorf, Sorgensen, Wefelingsen (sic!) und Aligse mit allem Zubehör, ausgenommen diejenigen Stücke, welche Aschwin von Alten verlehnt hatte und sich beim Verkaufe vorbehielt. Nur die Güter zu Klein-Burgwedel hatte Aschwin von dem Herzoge Wilhelm zu Lehn besessen; von den übrigen gelobte er ihm und dem Herzoge Ludwig das Lehn zu gute zu halten.
1434 erfolgte die Übergabe Sorgensens an den Vogt von Celle, Dietrich Bühring (Buringe). Im Jahr 1439 zahlten einige der Sorgenser Bauern den Zehnten an die Familie von Escherde.[4]
Die im Jahr 1686 erbaute Bockwindmühle wurde 1783 erneuert. 1820 wurde Johann Heinrich Bodenstab erster Erbenzinsmüller. Im Jahr 1882 ertrank der Müller Friedrich Bodenstab in der Burgdorfer Aue. 1896 brannte der Bauernhof an der Hauptstraße 5 nach einem Blitzschlag vollständig ab. Um 1900 richtete der neue Müller Hans Heinrich Ahrens in seinem Wohnhaus eine Gastwirtschaft ein, die noch heute existiert. Im Jahr 1918 kaufte Fritz Schwenke die Mühle.
In der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober 1897 brannte die aus Holz und Fachwerk bestehende Getreide- und Sägemühle von Kleine in Dachtmissen bis auf die Umfassungsmauern nieder. Über die Löscharbeiten hieß es im Burgdorfer Kreisblatt: „Der erste eingetroffene Löschzug, die Gemeindespritze aus Sorgensen, konnte wenig beginnen, da sich schwere Aufgaben für sie in den Weg stellten. Die Dachtmisser Spritze mit ihrer Bedienungsmannschaft hatte die Aufgabe, die isoliert stehende Scheune zu schützen, um auch ein Vordringen der Flammengluht nach dieser Seite hin zu verhüten.“[5][6] Die Freiwillige Feuerwehr Sorgensen bestand von 1958 bis 1974. Nach Friedrich-Wilhelm Kühle übernahm Heinrich Bührke den Vorsitz. Mit der Eingemeindung wurde die Feuerwehr aufgelöst und der Brandschutz durch die Stadt Burgdorf übernommen.
Die Anlage des gemeinsamen Friedhofs von Dachtmissen und Sorgensen erfolgte 1930.
Im Jahr 1949 gründeten sich der Sportverein Sorgensen und der Siedlerbund. 1952 wurde die Schule (heute Kindertagesstätte) erbaut. 1961 stellte die Hänigser Kleinbahn Hänigser Kaspar, die durch Sorgensen führte, den Betrieb ein. 1971 wurde die Schützengesellschaft Sorgensen wieder gegründet. 1972 erhielt der gemeinsame Friedhof eine Kapelle. Seit 1973 befindet sich die örtliche Kindertagesstätte im ehemaligen Schulgebäude.
Im Jahr 1978 wurde die Schützenkate in Eigenarbeit gebaut und beherbergt seitdem den örtlichen Schützenverein. 1996 gründete man initiativ einen eigenen Ortsrat, der heute nicht mehr existiert. 2000 wurde das Nebengebäude der alten Schule zum Sportheim für den SV Sorgensen ausgebaut.
Am 28. Mai 2010 wurde der Bürgerverein Sorgensen e. V. gegründet. Er führte am 4. und 5. September 2010 ein Festwochenende zum 700-jährigen Ortsjubiläum durch.
Eingemeindungen
Mit dem Inkrafttreten des Hannover-Gesetzes am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Sorgensen ein Ortsteil der Stadt Burgdorf, zu der jetzt die Ortsteile Beinhorn, Dachtmissen, Heeßel, Hülptingsen, Otze, Ramlingen-Ehlershausen, Schillerslage, Sorgensen und Weferlingsen gehören.[7]
Einwohnerentwicklung
- 1955: 115 Einwohner
- 1961: 542 Einwohner[7]
- 1970: 609 Einwohner[7]
- 1980: 652 Einwohner
- 1995: 512 Einwohner
- 2004: 474 Einwohner
- 2011: 573 Einwohner
- 2015: 541 Einwohner
- 2016: 558 Einwohner
Politik
Stadtrat und Bürgermeister
Sorgensen wird auf kommunaler Ebene vom Rat der Stadt Burgdorf vertreten.
Ortsvorsteher
Seit 2011 ist Dirk Schwerdtfeger der Ortsvorsteher des Ortsteils Sorgensen.[8]
Chronik der letzten Bürgermeister und Ortsvorsteher
- Bürgermeister
- 1954–1974 Bruno Zeymer
- Ortsvorsteher (seit der Eingemeindung 1974)
- 1974–1981 Ilse Zeymer
- 1981–1991 Erich Stille
- 1991–2011 Walter Degenhard
Wappen
Der Entwurf des Wappens von Sorgensen stammt von dem in Gadenstedt geborenen und später in Hannover lebenden Heraldiker und Grafiker Alfred Brecht, der schon die Wappen von Aligse, Bantorf, Barrigsen und vielen anderen Ortschaften im Landkreis Hannover entworfen hat. Die Genehmigung des Wappens wurde am 18. Juni 1970 durch den Regierungspräsidenten in Lüneburg erteilt.[9]
Blasonierung: „Unter weiß : rot geständertem Schildhaupt in Grün ein silberner Mühlstein mit rotem Nabeneisen.“[9] | |
Wappenbegründung: Die im Schildhaupt in Weiß und in Rot erscheinenden acht Dreiecke sollen die Höfe symbolisieren, aus denen der Ort Sorgensen seinen Ursprung genommen hat. Das Mühlrad im unteren Teil des Wappens soll auf die jahrhundertealte Mühle hinweisen, die auf einer Anhöhe vor dem Dorf liegt und bis heute erhalten geblieben ist. Diese wird als Wahrzeichen des Dorfes angesehen und hat darum versinnbildlicht ihren Niederschlag im Wappen gefunden. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die Sorgenser Bockwindmühle wurde im Jahre 1686 errichtet. Seit 1985 ist die Windmühle im Besitz der Stadt Burgdorf.[10] Die Windmühle wurde bis 1988 aufwendig restauriert und ist heutzutage nicht mehr in Benutzung. Sie ist heute ein Baudenkmal. Das anliegende Gebäude wird als Gaststätte genutzt.
Baudenkmale
→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Sorgensen
Regelmäßige Veranstaltungen
- Wintervergnügen (Winterball der Schützengesellschaft Sorgensen)
- Schützenfest Sorgensen (Veranstalter: Schützengesellschaft Sorgensen)
- Osterfeuer (veranstaltet von der Schützengesellschaft Sorgensen)
- Maibaumaufstellung (Veranstalter: Bürgerverein Sorgensen)
- Fußball-Pfingstturnier (veranstaltet vom SV Sorgensen)
- Grünkohlessen (veranstaltet von der Schützengesellschaft Sorgensen zum jährlichen Saisonbeginn)
- Weihnachtsmarkt (Veranstalter: SV Sorgensen)
Wirtschaft und Infrastruktur
Sorgensen beherbergt drei größere Unternehmen. Einkaufsmöglichkeiten (z. B. für Lebensmittel) gibt es jedoch nur in dem benachbarten Burgdorf oder anderen benachbarten größeren Städten.
Durch Sorgensen führt die Niedersächsische Spargelstraße. Von der ehemals prägenden Agrarkultur existiert heutzutage nur noch ein biologisch bewirtschafteter Bauernhof. Im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern besitzt Sorgensen keinen eigentlichen Mittelpunkt oder ein Zentrum. Viele Häuser wurden im Zuge der geschichtlichen Entwicklung entlang der Hauptstraße errichtet, von der wiederum die meisten alten Straßen abgehen. Erst mit dem weiteren Ausbau Sorgensens hat sich das Dorf auch nach innen vergrößert.
Die letzten großen Erweiterungen Sorgensens sind durch das Neubaugebiet hinter der Schützenkate (Anfang der 1990er Jahre) und das Neubaugebiet hinter dem Sportplatz in Richtung Dachtmissen und Weferlingsen (2004, 2005) hinzugekommen. Weiterhin ist Anfang/Mitte der 1990er Jahre am Waldrand ein Heim der Burgdorfer Pfadfinder, inklusive eines großen Freigeländes, entstanden. Im Jahre 2000 wurde vom Ortspastor der Taufwald initiiert, der in unmittelbarer Nähe zum Pfadfinderheim liegt. Bei dem zu damaliger Zeit einzigartigem Projekt in Deutschland wurden mehrere hundert Bäume gepflanzt.
Mit dem Dorf Dachtmissen teilt sich Sorgensen einen gemeinsamen Friedhof mit Kapelle und einem Glockenturm. Weiterhin fließt an Sorgensen die Burgdorfer Aue vorbei, an der auch die moderne Burgdorfer Kläranlage gelegen ist.
In der ehemaligen Sorgenser Schule ist eine Kindertagesstätte für etwa 25 Kinder untergebracht. Hier befindet sich auch der örtliche Fußball- und Sportplatz, der auch Spielort des SV Sorgensen ist. Weitere markante Punkte in Sorgensen sind der mittig gelegene Kinderspielplatz, der Schützenplatz (auf dem das alljährliche Schützenfest stattfindet) und der Sportplatz des SV Sorgensen.
Literatur
- Burgdorfer Stadtchronik.
- Sybille Hein: Unser Dorf Sorgensen. Ausgabe 243, 42. Woche, 18. Oktober 2005.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Anette Wulf-Dettmer: Einwohnerzahlen der Stadt Burgdorf. In: Internetseite Hannoversche Allgemeine Zeitung. 6. Januar 2016, abgerufen am 15. September 2018.
- ↑ Uwe Ohainski, Jürgen Udolph: Die Ortsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 1998, ISBN 3-89534-230-0, S. 410.
- ↑ Hans Sudendorf (Hrsg.): Urkundenbuch zur Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und ihrer Lande. Band 3 (1357–1369). Carl Rümpler Verlag, Hannover 1862, S. 82, Abschrift der Urkunde: Nr. 125 (S. 80 f.) (google.de).
- ↑ Heinrich Heinecke, Günter Witzel, Matthias Blazek (Bearb.): Schillerslage – Chronik eines Lüneburger Dorfes. Die von Escherde und ihr Lehnbesitz in und um Burgdorf. Eigenverlag, Burgdorf 2005, S. 28 f.
- ↑ Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Eigenverlag, Adelheidsdorf 2006, ISBN 3-00-019837-7, S. 258.
- ↑ Matthias Blazek: 100 Jahre organisiertes Feuerlöschwesen in Schillerslage 1904–2004. Die Geschichte des Feuerwehrwesens in Schillerslage im Spiegel der feuerwehrtechnischen Entwicklung im Amt und Landkreis Burgdorf mit besonderer Berücksichtigung der Geschichte des Unterkreises Burgdorf und des Löschbezirks Burgdorf II. Eigenverlag, Burgdorf 2004, S. 72 f. (Die Freiwillige Feuerwehr Sorgensen hatte im Juli 1954 eine neue Motorspritze erhalten. Der Landkreis Burgdorf hatte die Mittel aus dem Aufkommen der Feuerschutzsteuer zur Verfügung gestellt.).
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 222.
- ↑ Ortsvorsteher von Sorgensen. In: Internetseite der Stadt Burgdorf. Abgerufen am 15. September 2018.
- ↑ a b Landkreis Hannover: Wappenbuch Landkreis Hannover. Im Selbstverlag des Autors veröffentlicht, Hannover 1985, S. 100–101.
- ↑ Sorgenser Bockwindmühle. In: Internetseite der Stadt Burgdorf. Abgerufen am 15. September 2018.