Spachtelmasse

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Spachtelmasse nach dem Aufbringen auf eine Wand.
Autospachtel

Spachtelmasse, kurz auch Spachtel, ist eine breiartige Substanz, die für oberflächliche Ausbesserungsarbeiten mit einem Spachtel aufgetragen und nach der Aushärtung glatt geschliffen wird. Sie findet Verwendung im Modellbau, im Karosseriebau, beim Trockenbau und im Stuckateurwesen.

Merkmale

Um einem eventuellen Schwund beim Trocknen bzw. Abbinden entgegenzuwirken, wird die Spachtelmasse meist großzügig aufgetragen und später, z. B. mit Schleifpapier, abgeschliffen. Diese nachträgliche Bearbeitung ist beispielsweise bei den ähnlichen Materialien Putz oder Mörtel nicht erforderlich.

Gebräuchlich sind Spachtelmassen, die pulverförmig erhältlich sind und mit Wasser zur eigentlichen Masse angerührt werden (z. B. Gips). Holzkitt und Holzpaste sind spezielle Spachtelmassen für Holz, die in ihrer Farbe dem umgebenden Holz entsprechen, sodass sie bei holzsichtigen Teilen (z. B. Möbeln) für Reparaturen verwendbar sind.

Komponentenspachtel

Neben Spachtelmassen, die durch Trocknung an der Luft aushärten, gibt es auch Massen, die vor der Verwendung mit einem Initiator versehen (angerührt, durch Kneten gemischt) werden und nach dem Auftrag chemisch aushärten. Diese werden Komponentenspachtel genannt, zum Beispiel „2‑Komponenten-Spachtel“.

Diese Art von Spachtelmasse kann durch Hinzufügen einer oder mehrerer Komponenten z. B. zu einer Glasfiberreparatur oder als Ausgleichsmasse zur schlüssigen Verbindung von Schieferplatten bei Billardtischen benutzt werden.

Weit verbreitet sind z. B. Autospachtel, auch als Polyesterspachtel bekannt, auf Polyesterbasis, und Spachtel basierend auf Epoxidharz. Beide können durch Glasfasern und andere Zuschläge angereichert sein.

Gefahren

In der Vergangenheit wurde Spachtelmassen oft zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften Asbest zugesetzt. Hieraus ergeben sich heute Gesundheitsgefahren, da bei mechanischer Bearbeitung Asbestfasern freigesetzt werden. Jegliche Manipulation solcher Spachtelmassen durch Unkundige hat zu unterbleiben, einzig Sachkundige nach TRGS 519, Anlage 3 dürfen diese bearbeiten. Vor einer Abtragung muss gegebenenfalls eine Beprobung erfolgen, z. B. nach VDI-Richtlinie 6202, Blatt 3.

Filler

Die ausgehärtete und geschliffene Spachtelmasse ist aufgrund ihrer Körnigkeit nicht ausreichend glatt für eine anschließende Lackierung. Zur Glättung der Oberfläche muss daher noch Filler auf die Spachtelmasse aufgetragen werden.

Literatur

  • Gerhard Rupp: Technologie für Stuckateure und Trockenbauer. 2. Auflage, Springer Fachmedien, Wiesbaden 2002, ISBN 978-3-322-99443-1.
  • Christoph Westrich: 2K Spachtelmasse durchmischen und auftragen. Unterweisung Maler und Lackierer, GRIN Verlag, 2016, ISBN 978-3-66823-188-7.

Weblinks