Speichennippel

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Speichennippel
Zentrieren eines Laufrades durch Verstellen der Speichennippel

Ein Speichennippel – kurz: Nippel – ist eine schraubbare Verbindung von der Felge zur Speiche im Laufrad eines Fahrrads. Der Nippel ist meist aus Messing, seltener aus Aluminium. Bei montierten Reifen lässt sich der Nippel am besten mit einem Spezialwerkzeug, dem Nippelspanner, verstellen. Ist kein Reifen montiert, kann der Nippel vom Felgenboden her mit einem Schraubendreher verstellt werden.

Technisch gesehen sind Nippel Vierkant-Hülsenmuttern, die gebräuchlichsten Größen (Schlüsselweiten) sind:

  • 0,127" (3,23 mm)
  • 0,130" (3,30 mm)
  • 0,136" (3,45 mm)

Das Gewinde muss zur Speiche passen. Speichengewinde sind gerollt und darum im Außendurchmesser größer als der Durchmesser der Speiche. Am gebräuchlichsten sind Speichen mit 2 mm Durchmesser vor dem Gewinde und 2,3 mm Gewindedurchmesser (DIN 79012, Fg 2,3), besonders bei Sporträdern auch 1,8 mm mit Gewinde 2,1 mm (DIN 79012, FG 2) und in Lastenfahrrädern Speichendurchmesser 2,3 mm mit Gewinde 2,6 mm (DIN 79012, Fg 2,6). In motorisierten Zweirädern und Autos mit Drahtspeichenrädern werden größere Durchmesser verwendet.

Nippel für Speichen von 1,8 und 2 mm Durchmesser haben die gleichen Abmessungen von Schaft- und Kopfdurchmesser für übliche Fahrradfelgen mit Nippellöchern von 4,5 mm Durchmesser. Es gibt Adapternippel mit Fg 2,6 für diese Felgen ebenso wie große Adapternippel mit Fg 2,3 für die größeren Bohrungen in Felgen für Lastenfahrräder.

Nippel gibt es in unterschiedlichen Längen (12 mm, 14 mm, 16 mm). Mit längeren Nippeln kann man – in gewissen Grenzen – Speichen verwenden, die eigentlich etwas zu kurz sind. Speziell bei Aluminium-Nippeln ist darauf zu achten, dass das gesamte Nippelgewinde bis zum Grund des Schlitzes genutzt wird, sonst reißen die Gewinde leicht aus.

Nippel mit einem kegelförmigen Übergang zum Kopf richten sich unter Last konzentrisch zur Felgenbohrung aus, in ungepunzten Felgen somit radial. Nippel mit einer kugelförmigen Kontaktfläche zur Felge ermöglichen eine begrenzte Winkelausrichtung, die Speichen knicken weniger stark ab.

Für besonders strömungsgünstige Laufräder kommen in tiefen Hohlkammerfelgen versenkte Speichennippel zum Einsatz, die nur mit speziellen Steckschlüsseln von der Reifenseite her erreicht werden können.

Literatur

  • Fritz Winkler, Siegfried Rauch: Fahrradtechnik Instandsetzung, Konstruktion, Fertigung. 10. Auflage, BVA Bielefelder Verlagsanstalt GmbH & Co. KG, Bielefeld, 1999, ISBN 3-87073-131-1

Weblinks