Lega dei Ticinesi

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Lega dei Ticinesi
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Gründungsdatum: 17. Januar 1991
Präsident: Giuliano Bignasca (geschäftsführend)
Mitglieder: 1'500[1]
(Stand: 2014)
Frauenanteil: im Nationalrat: 0 %
(Stand: 2019)
Wähleranteil: 16,9 %[2]
(Stand: Nationalratswahl 2019)
Nationalrat:
1/200
Ständerat:
0/2
Fraktion (BV): SVP-Fraktion
Kantonale Parlamente:
22/90

(Stand: April 2017)
Kantonale Regierungen:
2/5

(Stand: Mai 2017)
Website: www.lega-dei-ticinesi.ch

Die Lega dei Ticinesi (deutsch Liga der Tessiner, französisch Ligue des Tessinois, in allen Sprachregionen umgangssprachlich Lega genannt) ist eine politische Partei in der Schweiz. Sie wurde 1991 als rechte bzw. rechtspopulistische Protestpartei gegründet und ist ausschliesslich im Kanton Tessin aktiv.

Geschichte

Gegründet wurde die Partei vom Unternehmer und ehemaligen FDP-Parteigänger Giuliano Bignasca und vom Journalisten Flavio Maspoli. Im Gründungsjahr 1991 gelang es ihnen, mit Flavio Maspoli und Marco Borradori zwei Nationalratssitze und mit Giorgio Morniroli einen Ständeratssitz zu besetzen.

Die Lega ist gegen einen Beitritt zur Europäischen Union und für eine strenge Asylpolitik. Ein besonderes Ärgernis für die Partei sind die Bundesangestellten in Bern, die sich angeblich nicht genug für die Interessen des Kantons Tessin einsetzen. Nach anfänglich raschem Erfolg im Heimatkanton schwächte sich der Aufstieg ab. Im nationalen Parlament ist die Partei mit Lorenzo Quadri als Mitglied der SVP-Fraktion vertreten.[3]

Die Lega konnte bei den Kantonalwahlen 2003 dank des in der Bevölkerung beliebten Marco Borradori ihren Sitz im Tessiner Staatsrat behalten. Anlässlich der Staatsratswahlen vom 1. April 2007 erreichte Marco Borradori mit mehr als 81.000 Stimmen das beste Resultat aller Kandidierenden. Auch bei den Staatsratswahlen vom 10. April 2011 erzielte Borradori mit 81'754 Stimmen wiederum das beste Resultat aller Kandidaten; da die Lega überdies mit 29,8 % der Stimmen die FDP (25,0 %) erstmals als stimmenstärkste Partei ablöste, konnte mit Norman Gobbi ein weiteres Lega-Mitglied in die Kantonsregierung einziehen.

Die Untersektion der Partei für die jüngere Generation (Giovani Leghisti) wird von Francesco Lovera in Lugano geführt.

Politisch steht die Lega dei Ticinesi der Schweizerischen Volkspartei, der Auto-Partei und ihrer italienischen («padanischen») «Schwesterpartei» Lega Nord nahe. Allerdings hegen die Tessiner Legisten – im grossen Gegensatz zur Lega Nord – keine Sezessionsabsichten.

Im März 2013 starb Mitgründer und Präsident Giuliano Bignasca.[4] Staatsrat Michele Barra starb im Oktober 2013.[5]

Wahlergebnisse

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Wahlergebnisse der Lega bei nationalen und kantonalen Wahlen.

Jahr Schweiz Nationalrat Schweiz Ständerat
Stimmen % (CH) % (TI) Gewählte Gewählte
1991 28'290 1,38 % 23,5 % Flavio Maspoli
Marco Borradori
Giorgio Morniroli
1995 17'804 0,95 % 18,6 % Flavio Maspoli
1999 17'118 0,88 % 18,5 % Flavio Maspoli
Giuliano Bignasca
2003 7'304 0,35 % 8,0 % Attilio Bignasca
2007 13'031 0,57 % 14,0 % Attilio Bignasca
2011 18'956 0,79 % 17,5 % Lorenzo Quadri
Roberta Pantani
2015 24'713 0,99 % 21,7 % Roberta Pantani
Lorenzo Quadri
2019 18'187 0,75 % 16,9 % Lorenzo Quadri
Jahr Kanton Tessin Grosser Rat Kanton Tessin Staatsrat
Stimmen (%) Sitze Gewählte
1991 12,8 % 12
1995 17,9 % 16 Marco Borradori
1999 18,1 % 16 Marco Borradori
2003 11,8 % 11 Marco Borradori
2007 16,2 % 15 Marco Borradori
2011 22,8 % 21 Marco Borradori
Norman Gobbi
2015 24,2 % 22 Claudio Zali
Norman Gobbi
2019 19,9 % 18 Norman Gobbi
Claudio Zali

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise