Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth
Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH (SLF)
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1993 |
Sitz | Fraureuth |
Leitung | Michael Ludwig |
Mitarbeiterzahl | ca. 311 |
Umsatz | ca. 36 Mio. € |
Branche | Maschinenbau |
Website | slf-fraureuth.de |
Stand: 2016 |
Die Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH ist ein international agierender Hersteller von Wälzlagern mit Sitz im sächsischen Fraureuth.
Geschichte
Am Standort Fraureuth werden seit über 60 Jahren Wälzlager und Spindeln für Werkzeugmaschinen hergestellt. Vorher befand sich auf diesem Gelände die Fraureuther Porzellanfabrik.
1942 verlagerte man aufgrund des Zweiten Weltkriegs die Produktion von Wälzlagerkäfigen aus Messing, Leichtmetall und Pressholz nach Fraureuth. Speziell dafür wurde 1943 die Thüringer Pressholz-Gesellschaft m.b.H. gegründet, welche 1945 rund 800 Mitarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigte. Zum Kriegsende wurde das Werk zunächst stillgelegt. Ende 1945 kam von der SMAD der Befehl zur Wiederinbetriebnahme und man begann mit der Fertigung u. a. für die Deutsche Kugellagerfabrik (DKF). Ein Jahr später wurde die Firma in Volkseigentum überführt.
1949 wurde mit der Produktion von Wälzlagern und Schleifspindeln gestartet. Der Betrieb wurde 1950 zum VEB Fraureuther Wälzlagerfabrik umbenannt und der VVB Werkzeugmaschinen und Werkzeuge zugeordnet. 1952 beschäftigte man schon 1.282 Mitarbeiter. Außerdem wurde das Produktionssortiment um Superpräzisionslager erweitert, welche man für Carl-Zeiss Jena herstellte. 1954 erreichte man die Höchstzahl von 1.827 Mitarbeitern. Zunächst trugen alle Erzeugnisse das Markenzeichen „VWF“ und später „Femina“. Das Wälzlagerwerk Fraureuth verkörperte für die Wälzlagerindustrie der DDR ein hohes wirtschaftlich-technisches Niveau, so dass die Leitfunktion für alle Wälzlagerbetriebe in der DDR übernommen wurde.
In den 1960er Jahren exportierte man bereits in 17 Länder und es wurde mit der Großserienproduktion (bis zu 75.000 Stück pro Type) begonnen. In den Folgejahren wurde das erste wartungsfreie Wälzlager der DDR hergestellt und man etablierte sich als Zulieferer für den Werkzeugmaschinenbau, die Autoindustrie, die optische Industrie und den Landmaschinenbau. Seit dem 1. Januar 1970 gehörte der VEB Wälzlagerwerk Fraureuth zum umgebildeten Kombinat Wälzlager und Normteile (Sitz Karl-Marx-Stadt) und produzierte seit dem unter den Markenzeichen „DKFDDR“.
Nach der Wende wurde die Wälzlagerindustrie der DDR zur DKFL GmbH mit Sitz in Leipzig umfirmiert. Von 1991 bis 1993 gehörte das Werk als Tochterunternehmen zur FAG Kugelfischer Georg Schäfer KGaA. Nach dem Insolvenzverfahren der DKFL GmbH 1993 wurde am Standort Fraureuth die Firma Spindel- und Lagerungstechnik Fraureuth GmbH neu gegründet. Die Initiative dazu ging von den leitenden Mitarbeitern des alten Wälzlagerwerkes aus. Am Standort Leipzig entstand die Kugel- und Rollenlagerwerk Leipzig GmbH.
Unter dem Markenzeichen „SLF“ gehen die Produkte an Firmen in Deutschland (ca. 85 % des Umsatzes) und in etwa 40 Länder.
Produkte
Das Unternehmen stellt Kugellager im Außendurchmesserbereich von 40 mm bis 1.600 mm her. Ebenfalls werden komplette Werkzeugspindel-Einheiten für Fräs-, Bohr-, Dreh- und Schleifmaschinen angeboten. Diese Getriebe- oder Motorspindeln werden von zahlreichen Werkzeugmaschinenherstellern als fertige Zukaufbaugruppe bezogen.
Weiterführende Informationen
Nach der Neugründung 1993 mit nur 29 Mitarbeitern konnte sich das Unternehmen wieder am Markt etablieren und vertreibt seine Produkte weltweit. Führende Werkzeugmaschinenhersteller verbauen SLF Spindeln.
Umsatz- und Mitarbeiterentwicklung von 1993 bis 2014:
Jahresumsatz | Mitarbeiterzahl |
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Für diese nachhaltigen Aufbauleistungen wurde das Unternehmen mehrfach im Wettbewerb Großer Preis des Mittelstandes ausgezeichnet.[1]
Literatur
- Autorenkollektiv unter Leitung von Helmut Biering: Geschichte des VEB Wälzlagerwerk Fraureuth Band I 1949–1986 DNB 551622180. Fraureuth 1988.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kompetenznetz-Mittelstand: Laudatios "Großer Preis des Mittelstandes". Abgerufen am 9. Mai 2019.