Spitalkirche Heilig Geist (Füssen)

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Spitalkirche Heilig Geist

Die Spitalkirche Heilig Geist ist eine römisch-katholische Kirche in Füssen. Die ehemalige Spitalkirche wurde im 18. Jahrhundert im Stil des Rokoko gebaut und hat eine reich bemalte Fassade.

Lage

Die Spitalkirche liegt in der Nähe des Lechs am Anfang der Spitalgasse, wo diese in die Lechhalde einmündet. Sie hat die Hausnummer 2. Ihre Fassade liegt an der Spitalgasse, aber in Sichtachse der Lechhalde, die dort in einer leichten Biegung am Kloster Sankt Mang vorbei zur Theresienbrücke hinunter führt. Die Lechhalde gehörte historisch zur Hauptdurchfahrt von Füssen und ist heute ein verkehrsberuhigter Bereich. Die Kirche ist baulich verbunden mit dem Alten Spital an der Spitalgasse 6 und dem Neuen Spital (ehemalige Stadtmühle) an der Spitalgasse 4. Vom Spital kann man direkt in die Kirche auf einen Balkon über dem Chor gelangen.

Geschichte

Innenansicht

1465 spendete das Füssener Bürgerehepaar Borhoch das Geld für den Bau eines Spitals. Eine zugehörige Kirche wurde 1467 bis 1469 gebaut. Diese erste Kirche im gotischen Stil brannte 1733 zusammen mit dem Spital und der benachbarten Stadtmühle ab. Das Spital wurde bis 1735 wieder aufgebaut. Die neue Spitalkirche im Stil des Rokoko wurde 1748/1749 durch den Baumeister Franz Karl Fischer gebaut.

1978 wurde die Kirche außen restauriert. Das Kirchengebäude ist mit Ausstattung in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[1] Heute wird die Spitalkirche von der katholischen Pfarreiengemeinschaft Füssen für Gottesdienste, Trauungen und Konzerte genutzt.

Architektur

Das Gebäude hat die Klosterkirche in Dillingen als Vorbild, die vom Vater des Baumeisters gebaut wurde. Es hat eine einfache Rechteckform und Satteldach. Die Fassade hat einen Glockengiebel in Volutenform mit zwei Glocken, konkav einschwingende Ecken und ein großes, muschelförmiges Fenster über dem Portal. Innen hat der Bau eine zentralisierende Raumtendenz durch ein fast quadratisches, einschiffiges Langhaus mit flachen Blenden an den Längswänden, die den Chorbogen wiederholen. Die Längswände haben im Langhaus wie die Fassadenwand ein großes, muschelförmiges Fenster. Der rechteckige Chor hat eine Pendentifkuppel.

Ausstattung

Die Fresken an der Fassade und im Innenbereich sind von Joseph Anton Walch. Die Außenfresken sind in einem volkstümlichen Rokoko-Stil. Sie zeigen am Giebel die hl. Dreifaltigkeit, darunter das Wappen des Augsburger Bischofs Joseph, und seitlich des großen Fensters den hl. Florian und den hl. Christophorus. Innen zeigt das Chorfresko den Heiligen Geist mit Personifikationen der christlichen Tugenden Caritas, Clementia und Fides. Die Deckenfresken im Langhaus zeigen die sieben Gaben des Heiligen Geistes und die sieben Sakramente.

Die Altäre sind aus Stuckmarmor. Der Hochaltar und der linke Seitenaltar sind von Joseph Fischer, von dem auch die Stuckierung im Innenraum ist, der rechte Seitenaltar von Franz Karl Fischer (wohl mit Joseph Fischer). Das Bild des Hochaltars ist wohl von Joseph Anton Walch und zeigt das Pfingstfest. Das Bild des linken Seitenaltars wird Paul Zeiller zugeschrieben und zeigt die hl. Katharina und die hl. Barbara (um 1720/30). Das Bild des rechten Seitenaltars ist von Bernhard Ramis und zeigt den hl. Nepomuk.

An den Seitenwänden sind unter anderem bemalte Holzmedaillons mit einem Kreuzweg (spätes 18. Jhdt.), die sich ehemals in der Krippkirche befanden, und eine Schutzengelgruppe, die Anton Sturm zugeschrieben wird.

Auf der Empore steht ein vierregistriges Positiv mit Flügeltüren. Es wurde 1734 von Andreas Jäger für St. Sebastian in Füssen erbaut.[2]

Literatur

Weblinks

Commons: Spitalkirche Hl. Geist (Füssen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste für Füssen (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, Denkmalnummer D-7-77-129-160
  2. Orgeldatenbank Bayern Version 5 (2009), hrsg. von Michael Bernhard

Koordinaten: 47° 33′ 58,7″ N, 10° 42′ 1,3″ O