Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland
Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SR RWS) ist ein 2003 gegründeter Verbund der Spitäler in Altstätten, Grabs und Walenstadt. Sie übernimmt die medizinische Grundversorgung für die rund 170‘000 Einwohner im Einzugsgebiet Rheintal, Werdenberg, Sarganserland und Fürstentum Liechtenstein.[1] Die SR RWS ist einer von vier Spitalverbunden des Kantons St. Gallen in der Ostschweiz.[2]
Geschichte der Standorte
Spital Altstätten
1864 hinterliess Florian Marolani-Schachtler (1811–1864) ein Vermächtnis für den Bau eines Spitals, das 1868 mit 24 Betten eröffnet wurde. 1905 gab die evangelische Armengutsverwaltung das Spital an die politische Gemeinde Altstätten ab. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Spital kontinuierlich vergrössert und erneuert. Das Gemeindespital wurde 1991 vom Kanton St. Gallen übernommen und als kantonales Spital weitergeführt, bevor es 2003 in die Spitalregion eingegliedert wurde. Heute verfügt das Spital Altstätten über rund 80 Betten und 232 Mitarbeitende (Vollzeitstellen). Nachdem die Stadt Altstätten die Baubewilligung für das Projekt «Erneuerung und Erweiterung des Spitals Altstätten» erteilt hat, legt der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St. Gallen für dieses Bauprojekt eine Denkpause ein.[3] Der Verwaltungsrat hat ein strategisches Interesse, auch in Altstätten möglichst jene Investitionen zu tätigen, die der zukünftigen Strategie entsprechen. Die Weiterführung des Spitals Altstätten als Akutspital ist seit Sommer 2018 ungewiss.[4]
Spital Grabs
Das Spital Grabs wurde am 7. Mai 1907 als Bezirksspital Werdenberg eröffnet. Die Gründung basierte auf einem Fonds, der 1897 aus einem Vermächtnis von Alt-Kantonsrat Paravizin Hilty hervorgegangen war. Das Spital wurde am 1. Januar 1911 vom Kanton St. Gallen übernommen und als kantonales Spital geführt, bis es 2003 in die SR RWS eingegliedert wurde. Es verfügt über 137 Betten und etwa 497 Mitarbeitende (Vollzeitstellen).
Das Spital Grabs wird aktuell neu gebaut. Im Februar 2016 konnte das Provisorium für die Magnetresonanztomographie (MRI) in Betrieb genommen werden.[5] Darauf folgte der Spatenstich für die erste Bauetappe, welche am 19. September 2020 mit dem Bezug des Neubaus abgeschlossen wurde.[6] Die letzte Bauphase soll 2024 fertiggestellt werden.
Spital Walenstadt
Am 1. Januar 1891 nahm das Spital Walenstadt seinen Betrieb mit 35 Betten auf. Seine Gründung verdankte es einer grosszügigen Spende von Fridolin Huber. Das Spital Walenstadt wurde von Anfang an als kantonales Spital geführt. 1991 konnte im Spital Walenstadt die Dialysestation mit vier Plätzen eröffnet werden – sie verfügt heute über zwölf moderne Dialyseplätze. Im Jahr 2003 wurde das Spital in die SR RWS eingegliedert und hat heute rund 100 Betten und 307 Mitarbeitende (Vollzeitstellen). 2006 wurde das erste Palliativzimmer in Betrieb genommen und 2008 zur Palliativstation ausgebaut. 2016 feierte das Spital Walenstadt sein 125-jähriges Bestehen.[7] Die Weiterführung des Spitals Walenstadt als Akutspital ist seit Sommer 2018 ungewiss.[4]
Die SR RWS heute
Die Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland ist als selbstständige öffentlich-rechtliche Institution zu einem Unternehmen zusammengefasst. Dabei wurden seit der Gründung der Spitalregion die Dienstleistungen der Verwaltung zentralisiert. Die Leitung des Spitalverbundes erfolgt zentral durch eine gemeinsame Geschäftsleitung aller drei Häuser, die vor Ort durch die jeweilige Standortleitung unterstützt wird. Die Geschäftsleitung und Verwaltung sind in Rebstein angesiedelt. An der Spitze der Organisation steht der Verwaltungsrat Spitalverbunde des Kantons St. Gallen, dem neben der SR RWS auch das Kantonsspital St. Gallen, das Spital Linth und die Spitalregion Fürstenland-Toggenburg unterstellt ist.
Das Leistungsangebot der SR RWS umfasst neben den Fachdisziplinen der Inneren Medizin, der Chirurgie und der Orthopädie auch die Gynäkologie und Geburtshilfe, die Akutgeriatrie sowie die Anästhesie und die radiologische Diagnostik. Ausserdem betreibt die Spitalregion eine Intensivstation in Grabs und Notfallstationen an den Standorten. Durch Kooperationen mit anderen medizinischen Einrichtungen, zum Beispiel mit dem Kantonsspital St. Gallen, können Behandlungen durchgeführt werden, die über die Grundversorgung hinausgehen. Dazu gehören u. a. eine Stroke Unit zur Behandlung von Schlaganfällen, ein Brustzentrum zur Erkennung und Behandlung von Brustkrebs, sowie die Gefässmedizin, die Viszeralchirurgie (Bauch- und Darmchirurgie) und die Onkologie. Die SR RWS verfügt über rund 300 Betten und beschäftigt etwa 1400 Mitarbeitende (davon rund 170 in Ausbildung), die pro Jahr ca. 16‘000 stationäre Patienten und etwa 94‘000 ambulante Patienten betreuen (Stand: 2016).[8]
Leistungsangebot
Kliniken und Fachbereiche
Fachübergreifende Schwerpunkte
- Adipositaschirurgie
- Alterstraumatologie
- Beckenbodenfachbereich
- Brustzentrum
- Intensivstation
- Onkologie
- Ostschweizer Gefässzentrum
- Stroke Unit
- Viszeralchirurgie
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland organisiert sich neu Medienmitteilung auf spitalverbunde.sg.ch vom 19. Februar 2014
- ↑ Spitalverbunde auf spitalverbunde.sg.ch abgerufen am 4. April 2019
- ↑ Auch beim Spital Altstätten liegt das Bauprojekt auf Eis Artikel auf dieostschweiz.ch vom 7. September 2018
- ↑ a b Spital Walenstadt droht das Aus als Akutspital Artikel auf sarganserlaender.ch vom 31. Mai 2018
- ↑ Grabs: Bauprojekt des Spital Grabs ist gestartet Artikel auf tagblatt.ch vom 4. April 2016
- ↑ Alexandra Gächter: Erstes Baby im Spital Grabs nach dem Umzug kam in der Nacht auf Sonntag auf die Welt. In: tagblatt.ch. 21. September 2020, abgerufen am 14. Oktober 2020.
- ↑ 125-Jahr-Jubiläum und Ausstellung Artikel auf tagblatt.ch vom 27. Mai 2016
- ↑ Über uns auf srrws.ch abgerufen am 4. April 2019