Sporttraumatologie

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Die Sporttraumatologie ist ein Teil der Sportorthopädie (englischer Begriff „Sports Orthopaedics“ beinhaltet definitionsgemäß beide Begriffe: die Sportorthopädie und -traumatologie). Die Sportorthopädie/-traumatologie ist ein mit der Orthopädie und der Unfallchirurgie verwandtes medizinisches Fachgebiet und wird zunehmend von spezialisierten Sportärzten ausgeübt.

Der Riss des vorderen Kreuzbandes gehört zu den häufigsten Sportverletzungen. Arthroskopie der Kniegelenks. Die losen Enden des Kreuzbandes befinden sich in der Abbildung auf 4 Uhr und 7 Uhr.

Die Sportorthopädie/-traumatologie befasst sich mit Verletzungen, Krankheiten, Beschwerden und Schmerzzuständen des Bewegungsapparates infolge der Ausübung von Sport (Sportverletzungen) und nach Sportunfällen. Dabei können sämtliche Gewebe des Bewegungsapparates betroffen sein: Sehnen, Bänder, Knochen, Knorpel, Muskel, Nerven. Schwerpunkt sind die Gelenksverletzungen, insbesondere Sprunggelenk (Knöchel), Kniegelenk (Meniskus, Kreuzbänder), Schulter (siehe auch Luxation), Hüftgelenk, die Ellbogengelenke und andere Gelenke.

Sportverletzungen/-beschwerden

Allgemein lassen sich die Sportverletzungen/-beschwerden in akute (durch Unfall) und chronische (durch Überbelastung oder Fehlheilung) Verletzungen einteilen. Die meisten Sportarten haben für sich typische Verletzungen (sportartenspezifische Verletzungen). In den meisten Fällen sind die unteren Extremitäten, das heißt die Beine betroffen (ca. 70 %). Danach folgen mit etwa 20 % die oberen Extremitäten (Schulter, Ellbogen und Arm) und mit jeweils etwa 5 % Kopf und Wirbelsäule.[1]

Häufige akute Sportverletzungen sind zum Beispiel: die Sprunggelenksdistorsion (Umknickung des Sprunggelenks) mit Bandverletzungen und/oder begleitenden Brüchen, die Knie-Kreuzbandverletzung, die Knie-Meniskusverletzung, der Achillessehnenriss, die Quadricepssehnenverletzung, die Schulterluxation (Ausrenkung). Häufige chronische Sportverletzungen sind zum Beispiel: die chronische Instabilität eines Gelenks (Sprunggelenk, Knie, Schulter, Ellbogen etc.), Sehnenerkrankungen (Degeneration) und Ermüdungsfrakturen.

Die meisten Sportarten haben für sich typische Verletzungen (sog. sportartenspezifische Verletzungen). Beispiele für solche sportartentypische Verletzungen sind: das Snowboarder-Ankle (Snowboarder-Sprunggelenk), Soccer-Ankle (Fußballer-Sprunggelenk), das Läufer-, Jumper- bzw. Fußballerknie, der Tennisarm, der Tennisellenbogen, der Golfellenbogen, der Skidaumen, die Boxernase und das Ringerohr.

Die Behandlung von Sportverletzungen kann konservativ (ohne Operation) oder chirurgisch (operativ, mit Operation) erfolgen. Zur konservativen Therapie gehören: Schonung, Entlastung, Kühlung, Stabilisierung (Stabilisierung mit Bandagen, Schuhen, Schienen, Gips etc.), Medikamente, Physiotherapie, Einlagen, und andere Methoden. Mit der chirurgischen Therapie (Operation) werden die verletzten Gewebe mit offener Chirurgie oder mittels Arthroskopie (Gelenksspiegelung) oder kombiniert rekonstruiert und repariert.

Fachzeitschriften

Weiterführende Literatur

  • M. D. Miller u. a. (Herausgeber): Operationsatlas Sportorthopädie, Sporttraumatologie. Verlag Elsevier und Urban&Fischer, 2004, ISBN 3-437-23660-1 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  • M. Engelhardt: Sportverletzungen – Sportschäden. Georg Thieme Verlag, 2005, ISBN 3-131-40041-2 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche

Einzelnachweise

  1. Universitätsklinikum Aachen: Sporttraumatologische Verletzungen. (Memento des Originals vom 9. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ukaachen.de Abgerufen am 6. Februar 2010

Weblinks