Stängellose Kratzdistel
Stängellose Kratzdistel | ||||||||||||
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Stängellose Kratzdistel (Cirsium acaule) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cirsium acaule | ||||||||||||
(L.) Scop. |
Die Stängellose Kratzdistel (Cirsium acaule) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Kratzdisteln (Cirsium) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie kommt in weiten Teilen Mitteleuropas verbreitet vor.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Stängellose Kratzdistel wächst als ausdauernde, krautige Pflanze[1] und erreicht lediglich Wuchshöhen von 5 bis 10 Zentimetern. Sofern ein sehr kurzer Stängel vorhanden ist, kann sie auch Wuchshöhen von bis zu 25 Zentimetern erreichen.
Die rosettig gehäuften und steifen Laubblätter sind auf der Oberseite kahl, auf der Unterseite zerstreut kurz behaart. Sie sind von länglich-lanzettlicher Gestalt und lappig buchtig bis fiederspaltig. Die Blattzipfel sind mehr oder weniger eckig, dreispaltig und bedornt.
Generative Merkmale
Die meist einzeln, seltener auch bis zu viert wachsenden körbchenförmigen Blütenstände sitzen unmittelbar „auf der Wurzel“ bzw. auf der Grundblattrosette. Der Hüllkelch ist eiförmig und kahl, die Hüllblätter sind bräunlich purpurn gefärbt. Die Krone ist purpurrot, selten auch weiß.
Die Blütezeit liegt vorwiegend in den Monaten Juli bis September.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 34.[2]
Vorkommen
Die Stängellose Kratzdistel kommt von England und Skandinavien bis ins südliche Europa vor. Östlich reicht ihr Verbreitungsgebiet bis Estland, Polen und zur Slowakei.[3]
In Deutschland ist die Stängellose Kratzdistel in der Mitte und im Süden recht verbreitet. Größere Lücken gibt es südlich der Donau und in Nordwestdeutschland. In den Allgäuer Alpen steigt sie am Breitenberg bei Pfronten bis in Höhenlagen von 1840 Metern auf.[4] In Österreich ist Cirsium acaule eher seltener zu finden, während sie in der Schweiz gebietsweise sehr häufig ist.
Die Stängellose Kratzdistel wächst in Halbtrockenrasen, mageren Weiden und Wiesen, an Böschungen und an Wegrändern. Sie gedeiht am besten auf mehr oder weniger trockenen, warmen, kalkreichen, mageren und oft steinigen Lehmböden. Cirsium acaule kommt meist im Gentiano-Koelerietum oder anderen Pflanzengesellschaften des Mesobromion-Verbands vor.[2]
Systematik
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Carduus acaulis durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, Seite 1199. Die Neukombination zu Cirsium acaule (L.) Scop. wurde 1769 durch Giovanni Antonio Scopoli in Annus Hist.-Nat., 2, Seite 62 veröffentlicht. Weitere Synonyme für Cirsium acaule (L.) Scop. sind: Cnicus acaulos (L.) Willd., Cnicus dubius Willd.[3]
Je nach Autor gibt es Unterarten:[3]
- Cirsium acaule (L.) Scop. subsp. acaule
- Cirsium acaule subsp. gregarium (DC.) Talavera: Sie kommt nur in Spanien vor.[3]
Trivialnamen
Für die Stängellose Kratzdistel bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Burste (Graubünden), Klein Eberwurz und Mattapfel (Berner Oberland).[5]
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer, Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Schwabe & Co. AG, Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Ulmer Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora. Verlag Paul Parey, 1972, ISBN 3-489-68034-0.
Einzelnachweise
- ↑ Stängellose Kratzdistel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 965.
- ↑ a b c d Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: Werner Greuter, E. von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Datenblatt Cirsium acaulon In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 641.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 101. (online).
Weblinks
- Cirsium acaulon (L.) Scop., Stängellose Kratzdistel. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Cirsium acaule Scop. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 17. Juni 2016.
- Thomas Meyer: Kratzdistel Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).