Störung der Vitalgefühle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Störung der Vitalgefühle ist ein Merkmal im psychopathologischen Befund. Dabei geht es laut dem AMDP-System um ein Gefühl der Kraft- und Energielosigkeit und mangelnder Lebendigkeit oder Schwung, was sich in rascher körperlicher oder geistiger Erschöpfbarkeit, Müdigkeit, körperlichem Unbehagen zeigen kann.[1] Dabei handelt es sich um ein allgemeines Gefühl im Unterschied zu isolierten körperlichen Beschwerden, wie Schmerzen, die im somatischen Befund erfasst werden sollen.[1] Die Störung der Vitalgefühle im AMDP-System entspricht der Bezeichnung gesteigerte Ermüdbarkeit im ICD-10. Im Gegensatz dazu würde antriebsarm im AMDP-System der Bezeichnung verminderter Antrieb im ICD-10 entsprechen.[2] Eine Störung der Vitalgefühle kann zusammen mit anderen Symptomen auf eine Depression hinweisen.[3]

Einzelnachweise

  1. a b Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie: Das AMDP-System: Manual zur Dokumentation psychiatrischer Befunde. Hogrefe, 2018, ISBN 978-3-8444-2885-8, S. 91 (google.de).
  2. Fähndrich Erdmann, Stieglitz Rolf-Dieter: Leitfaden zur Erfassung des psychopathologischen Befundes: Halbstrukturiertes Interview anhand des AMDP-Systems. Hogrefe Verlag, 2018, ISBN 978-3-8444-2930-5 (google.de).
  3. Stieglitz Rolf-Dieter, Haug Achim, Kis Bernhard, Kleinschmidt Silke, Thiel Andreas: Praxisbuch AMDP: Psychopathologische Befunderhebung – Grundlagen und Anwendungsbeispiele. Hogrefe Verlag, 2017, ISBN 978-3-8444-2852-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).