Stückgut (Heuberg)

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Stückgut ist ein abgegangener Ortsteil der ehemaligen Gemeinde Heuberg bei Hilpoltstein im mittelfränkischen Landkreis Roth in Bayern.

Lage

Die Einöde lag circa 800 Meter westlich von Auholz und circa einen Kilometer östlich von Heuberg auf circa 420 Meter NHN am nördlichen Rand eines Weihers.[1] Von Hilpoltstein her führte eine Wegverbindung westlich an Stückgut vorbei nach Göggelsbuch.

Geographische Lage: 49° 12′ N, 11° 12′ OKoordinaten: 49° 12′ N, 11° 12′ O

Ortsnamensdeutung

Der Ortsname kommt vermutlich von „stöckat“, das bedeutet „Ort bei Baumstümpfen (stoc)“, also bei einem früheren Wald.[2]

Geschichte

Stückgut ist nicht erwähnt in der Güterbeschreibung von Nürnberg von 1544, als das pfalz-neuburgische Amt Hilpoltstein an die Reichsstadt verpfändet war, muss also erst später entstanden sein.[3] Die nächstmögliche Quelle, Christoph Vogels Beschreibungen des pfalz-neuburgischen Pflegamtes Hilpoltstein von 1604, kennt die Ansiedelung ebenfalls nicht.[4] 1717 ist die Einöde in der Karte des Fürstentums Brandenburg-Ansbach von Johann Georg Vetter eingezeichnet und als „Stickhof“ bezeichnet. 1766 ist die Einöde als „Stuckhaus“ benannt.[5] 1789 erscheint die Bezeichnung „Stuck-Guth“.[6]

Im Königreich Bayern gehörte Stückgut um 1820 zu der Gemeinde Heuberg, zusammen mit dem Kirchdorf Heuberg, dem Dorf Altenhofen, der Einöde Aumühle, der zu dieser Zeit unbewohnten Lochmühle, dem Grashof (später zur Gemeinde Göggelsbuch gehörend), der Knabenmühle, der Kronmühle (später zur Gemeinde Birkach gehörend), der Lösmühle, dem Dorf Polsdorf (später zur Gemeinde Birkach gehörend), der Seitzenmühle und der Stephansmühle.[7]

Über die Entwicklung von Stückgut lässt sich anhand teils amtlicher Verzeichnisse aussagen:

  • 1818 standen in „Stükguth“ drei Häuser, in denen vier Familien mit insgesamt elf Personen lebten.[8]
  • 1832 werden wiederum drei Häuser, dieses Mal mit zwölf Einwohnern, angegeben.[9]
  • 1836 führen die Matrikel des Bistums Eichstätt 17 Bewohner an.[10]
  • 1861 gehörten zur Gemeinde Heuberg nur noch Heuberg selber, Auholz, Altenhofen, die Aumühle/Gittermühle, die Lochmühle und der Weiler „Stöckgut“, der nunmehr aus vier Gebäuden und zehn Einwohnern bestand.[11]
  • 1875 wurden im Weiler „Stöckgut“ sechs Stück Rindvieh gehalten; gezählt wurden sieben Gebäude mit 17 Einwohnern.[12]
  • Um 1900 ist von drei Wohngebäuden mit neun Einwohnern die Rede.[13]
  • 1938 heißt es: „Stückgut bei Hilpoltstein, abg(egangen)“.[14]
  • So nennt auch das amtliche Ortsverzeichnis Bayerns von 1961 unter der Gemeinde Heuberg Stückgut nicht mehr.[15]

Als im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinde Heuberg am 1. Januar 1972 nach Hilpoltstein eingemeindet wurde[16], bestand sie nur noch aus den Ortsteilen Heuberg, Altenhofen, Auholz, Aumühle und Lochmühle.

Einzelnachweise

  1. Stückgut im BayernAtlas: Uraufnahme von 1808–1864; Luftbild
  2. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 46/47 (1931/32), S. 70
  3. Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner. In: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861), S. 211 (unter „Altenhofen“)
  4. Günter Frank und Georg Paulus: Edition von Christoph Vogels Beschreibungen des pfalz-neuburgischen Pflegamtes (1598–1604), Teil 18: Pflegamt Hilpoltstein In: [1]
  5. Franz Xaver Buchner: Abgegangene Orte des Bistums Eichstätt, in: Histor. Verein Neumarkt in der Oberpfalz und Umgebung, 15. Jahresbericht (1955 mit 1957), S. 14
  6. Wolfgang Wiessner: Hilpoltstein (= Kommission für Bayerische Landesgeschichte [Hrsg.]: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 24). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1978, ISBN 3-7696-9908-4, S. 252 (Digitalisat).
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 50–51 (Digitalisat).
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 90 (Digitalisat).
  9. Joseph Anton Eisenmann und Carl Friedrich Hohn: Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. 2. Band. Erlangen: Joh. Jac. Palm und Ernst Enke 1832, S. 791
  10. Th. D. Popp: Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner 1836, S. 82 (Nr. 73)
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 713, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 888
  13. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1218
  14. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt, II. Band: Eichstätt 1938, S. 890
  15. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 795
  16. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 483 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).