St-Léger (Guebwiller)

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Stich aus dem Jahre 1836 von Jules-Didot l'Ainé
Gesamtansicht

Die römisch-katholische Kirche Saint-Léger (auch Leodegar, Leodgar, Lutgar, Léger, Leodigar) ist ein Sakralbau der elsässischen Spätromanik mit reich gegliederter Fassade und drei prachtvollen Türmen. Sie steht in der Gemeinde Guebwiller im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass) an der Romanischen Straße (auch Route Romane d’Alsace genannt).

Geschichte

Das Gotteshaus wurde 1182 auf Veranlassung und unter dem Einfluss des Murbacher Abts Conrad von Espach erbaut. Die Kirche wurde im Jahre 1235 vollendet. Ihre Architektur ist durch das Basler Münster beeinflusst (Giebel der Westfront, Türme), Neubau des Chors im 14. Jahrhundert.

Saint-Léger wurde auf den Fundamenten von zwei älteren Gebäuden im Übergangsstil von der Romanik zur Gotik errichtet. Die erste Kirche stammte aus dem späten 8. Jahrhundert (Karolingisches Gebäude) und die zweite aus dem 10. Jahrhundert (Ottonisches Gebäude).

Während der Revolution im Jahre 1794 wurde die Kirche profaniert. Erst im Jahr 1831 erfolgte die erneute Weihe.

Im Anschluss an die Bombardierung in den beiden Weltkriegen wurden die alten Fenster durch neue ersetzt, hergestellt von dem Glasbläser Chapuis.

Hauptfassade mit Portal

Architektur

Das noch ganz im Stil der Romanik gestaltete Portal zeigt im Tympanon Christus, Maria zur Rechten und einen Bischof (vermutlich Sankt Léger) zur Linken. Als Vorbilder für das Hauptportal gelten die Galluspforte am Basler Münster oder das Portal des Frauenmünsters in Zürich.

Der Innenraum zeigt allerdings bereits die ersten Elemente der Gotik. Der Stil ist repräsentativ für die oberrheinisch-elsässische Romanik (wie z. B. Sélestat, Marmoutier, Lautenbach), aber hier erstreckt sich die Vorhalle über die ganze Breite der Fassade, sie ist sogar von den Seiten her zugänglich wie in vielen burgundischen Kirchen.

Das Bauwerk hat zahlreiche Veränderungen erfahren. Die zerstörte Apsis der romanischen Kirche wurde durch ein Chorpolygon im gotischen Stil ersetzt. Die Fassade wurde 19. Jahrhundert restauriert und in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt.

Außenfassade

Das Gebäude wurde mit rotem Rothbacher Vogesen-Sandstein errichtet. Der Vierungsturm, der zwischen dem späten 12. und dem späten 13. Jahrhundert gebaut wurde, befindet sich in der Mitte des Schiffes und des Querschiffes und hat eine achteckige Form, die die Welt darstellt.

Innenraum

Die Kapitelle des Kirchenschiffs sind abgesehen vom Eingang des Chores frei von Dekoration. Ein Glas im Chor zeigt den Angriff auf Guebwiller im Jahr 1445.

Literatur

  • Cathrin Rummel: Elsass Lothringen. Michelin-Reiseführer, München 2015, ISBN 3834289221.
  • Hans Haug, Robert Will: Alsace Romane. (2. Ausgabe), Editions Zodiaque, Saint-Léger-Vauban (Frankreich), ISBN 2736900642, 1982; S. 28–29.
  • Alexandre Meichler: L'église Saint-Léger de Guebwiller. S. 264–283.
  • François Deshoulières: Guebwiller. Eglise Saint-Léger. Vortrag beim Congrès archéologique de France, 83éme session. Metz, Strasbourg et Colmar.

Weblinks

Commons: Saint-Léger (Guebwiller) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 54′ 42,3″ N, 7° 12′ 33,1″ O