Pińczów
Pińczów | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Heiligkreuz | |
Powiat: | Pińczów | |
Gmina: | Pińczów | |
Fläche: | 14,32 km² | |
Geographische Lage: | 50° 31′ N, 20° 32′ O | |
Höhe: | 257 m n.p.m. | |
Einwohner: | 11.021 (31. Dez. 2016) | |
Postleitzahl: | 28-400 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 41 35 | |
Kfz-Kennzeichen: | TPI | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Krakau-Balice |
Pińczów ist eine polnische Kreisstadt in der Woiwodschaft Heiligkreuz, zwischen Krakau und Kielce am Fluss Nida gelegen. Sie ist zugleich Sitz einer Stadt-und-Land-Gemeinde.
Geschichte
Der Ort wurde im Jahre 1405 erstmals erwähnt. 1428 verlieh König Władysław II. Jagiełło dem Ort als Piędziców die Stadtrechte. Im 16. Jahrhundert war es neben Raków das zweite wichtige Zentrum der polnischen Reformation und vor[1] Raków (deutsch: Rakau) Hauptsitz der polnischen Unitarier. Wegen seiner Bedeutung für das Geistesleben wurde es mitunter auch „polnisches Athen“ genannt. In jener Zeit war in der Stadt die berühmte Bildhauerwerkstatt des italienischen Renaissancekünstlers Santi Gucci tätig. Infolge der Dritten Teilung Polens 1795 wurde Pińczów österreichisch. Ab 1815 gehörte Pińczów zum russischen Kongresspolen.
Im Zweiten Weltkrieg waren die Stadt und ihre Umgebung Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen den deutschen Besatzern und polnischen Partisaneneinheiten. Im Juli und August 1944 wurden die deutschen Truppen zeitweise von der Heimatarmee vertrieben, die eine Pińczówer Republik ins Leben rief. Der Krieg hinterließ die Stadt zu 80 Prozent zerstört.
Von 1975 bis 1998 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Kielce.
Gemeinde
Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) gehören neben der Stadt Pińczów 41 Schulzenämter (sołectwo).
Sehenswürdigkeiten
Annakapelle
Die St.-Anna-Kapelle (Kaplica św. Anny) wurde 1600 auf den St.-Anna-Hügeln der Stadt vom Architekten Santi Gucci errichtet. Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss und ist ein Beispiel für die Architektur des Manierismus. Die Kapelle, die auf ihrer Kuppel einen Balkon besitzt, wurde vom Schlachzitzen Zygmunt Myszkowski gestiftet.[2]
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Klosterkomplex der Franziskaner
- Ehemaliges Paulinerkloster mit St.-Johannes-der-Evangelist-Kirche
- Wielopolski-Palais
- Schlossruine aus dem 15./16. Jahrhundert
- Synagoge aus dem 16. Jahrhundert
- Heiligtum der Muttergottes von Mirowo
Städtepartnerschaften
Partnerstädte von Pińczów[3] sind
Söhne und Töchter der Stadt
- Peter Statorius d. J. (um 1565–1605), Schriftsteller und Theologe
- Czesław Olech (1931–2015), Mathematiker
- Artur Dutkiewicz (* 1958), Jazzmusiker
Personen mit Bezug zur Stadt
- Francesco Negri (1500–1563), Benediktinermönch, Humanist, Lehrer, Schriftsteller und Reformator in Chiavenna und Polen
Literatur
- Pińczów, in: Guy Miron (Hrsg.): The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009 ISBN 978-965-308-345-5, S. 587f.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Wollgast: Morphologie schlesischer Religiosität in der Frühen Neuzeit: Sozinianismus und Täufertum. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 22, 2003, S. 419–448, hier: S. 423 f.
- ↑ Siehe auch Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 13. März 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Website der Stadt, abgerufen am 6. Oktober 2017