St. Anna (Mönchengladbach)

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Kirche

Die St.-Anna-Kirche in der Annakirchstraße 88 steht im Stadtteil Windberg in der Stadt Mönchengladbach in Nordrhein-Westfalen. Sie wurde von 1909 bis 1911 erbaut. Das Gebäude ist unter Nr. A 024 am 17. Mai 1989 in die Denkmalliste der Stadt Mönchengladbach eingetragen worden.

Architektur

Der Grundriss der dreischiffigen Basilika in Windberg ist ein lateinisches Kreuz mit je zwei gleich hohen Seitenschiffjochen, die mit ihren Satteldächern in das höhere des Langhauses eingreifen. Dem – mit halbkreisförmig gerundeter Apsis – abschließenden Chor ist auf seiner Südwestseite die überwölbte und zweigeschossige Sakristei angebaut. Dominierend ist der zur Seite gerückte Westturm auf der Nordfassade. Langhaus und Seitenschiffe sind schlicht behandelt.

Die durch breite, strebepfeilartig (zweimal abgetreppt) vortretende Vertikallisenen gegliederten Wandflächen, mit hohen Rundbogenfenstern, sind lediglich durch variierende Rundbogenfriese und schmale Gesimse in Höhe der inneren Empore geschmückt. Der Haupteingang liegt im Norden, an der Giebelseite des von zwei Strebepfeilern eingefassten Langhauses, und wird von zwei Seitenkapellen flankiert. Links ist die Taufkapelle und rechts die Gedächtniskapelle, beschichtet von einem Fünfpassfenster, die als viergeschossiger Glockenturm mit kupfergedecktem Pyramidenhelm und rundbogigen, paarweise gekuppelten Schallöffnungen hochgeführt wird.

Das beidseitig von einem schmalen Rundbogenfensterchen begleitete Hauptportal weist reichen plastischen Schmuck auf. In den zweifach abgetreppten Gewänden steht jeweils eine ausladende Viertelsäule, die – über den vegetabilisch ausgezierten Kapitellen als Rundleiste fortgeführt – den Bogen überspannen. Das Bogenfeld füllt Christus in Halbfigur als Majestas Domini im Segensgestus, zu beiden Seiten die Inschrift „Salvator mundi“, unterhalb der Darstellung ein Spruchband mit „Venite adoremus“. Vier Relieffelder mit den Symbolen der vier Evangelisten (Mensch, Löwe, Stier, Adler), ein fünftes einfassend (Schiff mit geschwellten Segeln), ziehen sich über die ganze Breite des risalitartig herausgestellten, von einem Dreiecksgiebel überkränzten Portals. Im Giebelfeld ist ein Medaillon mit einem Christussymbol (Lamm mit Siegesfahne). Im Obergeschoss des durch ein Gesims abgesetzten Frontgiebels befindet sich mittig eine Nischenfigur mit der Darstellung Annas mit dem Marienkind, beidseitig flankiert von einem rautenförmigen Fenster und jeweils einer, durch einen Bogenfries verbundenen Säule.

Das durch ein einfassendes Gesims betonte Giebelfeld zeigt mittig eine gestufte (Blend) Dreifenstergruppe. Aus Symmetriegründen ist links ein den Westturm zitierendes Mauerpolygon mit entsprechendem Pyramidenhelm. An der Ostseite des vierjochigen Langhauses, jochweise (Obergaden) belichtet durch zwei gekuppelte und durch Rundbogenfriese verbundene Rundbogenfenster, befindet sich ein Seitenportal, ebenfalls in steinmetzmäßiger Manier reich verziert. Links und rechts in die Höhe versetzt ist ein in ein Rechteck eingelassenes Rundbogenfenster, daneben ein von Lisenen und Rundbogenfries gerahmtes Ochsenauge. Die weit über die Seitenwände hinausragenden Querschiffe, gestützt von drei Strebepfeilern, variieren das Fenstermotiv der Längswand; in den Giebelfenstern befindet sich jeweils eine gestufte Dreifenstergruppe (analog der Nordfassade Blendfenster), die mittig eine kleine rechteckige Öffnung zeigt.

Die Apsis öffnen vier jeweils von Lisenen eingefasste Fenster. Der Innenraum der Kirche wird bestimmt von seiner Weiträumigkeit. Jedes der vier Joche im Mittelschiff wird, wie die der Seitenschiffe, von einem Kreuzgratgewölbe überwölbt, deren Gewölbegrate ohne Kapitelle aus den Säulen bzw. Pfeilern herauswachsen. Den rundbogigen Arkaden im Erdgeschoss entsprechen die Rundbogenfenster im Obergaden, die durch ein einfaches, den ganzen Raum durchlaufendes Gesims, getrennt sind. In den beiden Chorkapellen ist je eine Triforiengalerie, auf den den Seitenschiffen zugewandten Seiten hin sind Blendtriforien, die bei der linken Kapelle mit jeweils einem darüberliegenden Rundfenster eine dekorative Einheit bilden. Am linken Eckpfeiler der Vierung steht eine lebensgroße Statue des hl. Josef, gegenüber die der Namenspatronin mit Maria, beide Figuren geschaffen in 1922 und 1925 vom Bildhauer Albert Pehle aus Düsseldorf.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

Koordinaten: 51° 12′ 17,4″ N, 6° 24′ 49,4″ O