St. Blasius und Alexander (Altusried)

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Pfarrkirche St. Blasius und Alexander in Altusried von Südwesten

St. Blasius und Alexander ist die römisch-katholische Pfarrkirche der Marktgemeinde Altusried im Landkreis Oberallgäu (Bayern).

Geschichte

Chor und Turm stammen aus dem 13. Jahrhundert. Das dreischiffige Langhaus wurde nach dem Einsturz der Pfeiler 1670–1681 durch Georg Schöneberg wieder aufgebaut. Die heutige barocke Inneneinrichtung wurde zwischen 1694 und 1730 geschaffen, die Sakristei nördlich des Chors 1857 hinzugefügt. Grundlegende Renovierungen erfolgten in den Jahren 1955, 1965 und 1998.

Orgel

1874 baute Balthasar Pröbstl eine Orgel (II/20) auf die damals noch vorhandene zweite Empore.[1] Teile des Pfeifenwerks fanden Verwendung bei einem Neubau durch Josef Zeilhuber & Sohn, der sich kriegsbedingt von 1941 bis 1952 hinzog.[2] Offenbar gab es auch Pläne für ein Fernwerk hinter dem Hochaltar, die jedoch verworfen wurden. Das Instrument besitzt auf Anraten des damaligen Orgelsachverständigen Arthur Piechler pneumatische Kegelladen und einen seitlich freistehenden Spieltisch. Der neobarocke Prospekt stammt von Bildhauer und Architekten Hans Miller aus München. Piechler war in seinem Abnahmegutachten voll des Lobes darüber, dass die Orgel trotz stattlicher Registerzahl und auch im Tutti stets sanft bliebe und die einzelnen Register sich bei aller Charakteristik sehr gut zu zahllosen neuen Klangfarben mischen ließen.[3]

Die Orgel wurde 2021 durch Orgelbau Heiß, Vöhringen, renoviert.[4]

I Hauptwerk C–g3
Bourdun 16′
Prinzipal 8′
Gamba * 8′
Rohrflöte 8′
Dolce * 8′
Oktav * 4′
Nachthorn 4′
Nasard 223
Superoktav 2′
Mixtur 113
Horn 8′
II Schwellwerk C–g3
Nachthorn 16′
Prinzipal * 8′
Jubalflöte 8′
Salicional * 8′
Schwebung 8′
Traversflöte * 4′
Gemshorn 4′
Quinte * 223
Terz 135
Mixtur 2′
Zimbel 1′
Fagott 16′
Feldtrompete * 8′
Clairon 4′
III Positiv C–g3
Gedeckt 8′
Spitzflöte 8′
Prinzipal 4′
Quintatön * 4′
Blockflöte 2′
Larigot 113
Zimbel 12
Krummhorn 8′
Vox humana 8′
Tremulant
Pedal C–f1
Prinzipalbass 16′
Subbaß 16′
Zartbass 16′
Oktavbass 8′
Flötenbass 4′
Pedalmixtur 2′
Posaune 16′

Register mit * stammen ganz oder teilweise von Pröbstl.

  • Koppeln: III-II, III-I, II-I, III-P, II-P, I-P, Superoktavkoppel II-I, Superoktavkoppel II-P
  • Spielhilfen: Crescendowalze, Schwelltritt für II, 1 freie Kombination, Drücker für Tutti, Auslöser, Walze ab, Handregister aus, Pianopedal sowie Zungeneinzelabsteller

Glocken

2019 wurde ein neuer Holzglockenstuhl samt neuen Armaturen durch die Firma Perner in Passau installiert.

Name Gewicht Schlagton Gussjahr, Gießer, Gussort
1 Dreifaltigkeits-Glocke 2700 kg 1952, Glockengießerei Kuhn und Wolfart in Lauingen
2 Patroziniums-Glocke 1810 kg d′ 1777, Johann Georg Ernst in Memmingen
3 Marienglocke 1120 kg e′ 1952, Glockengießerei Kuhn und Wolfart in Lauingen
4 Zwölfer-Glocke 0725 kg fis′ 1524, Biberacher Gießhütte
5 Heilig-Kreuz-Glocke 0470 kg a′ 1952, Glockengießerei Kuhn und Wolfart in Lauingen
6 Schutzengel-Glocke 0330 kg h′ 1952, Glockengießerei Kuhn und Wolfart in Lauingen

Weblinks

Commons: St. Blasius und Alexander – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Michael Petzet: Stadt und Landkreis Kempten. Deutscher Kunstverlag, München 1959, S. 72.

Einzelnachweise

  1. Georg Brenninger: Orgeln in Schwaben. München 1986, S. 80.
  2. Orgelbau Josef Zeilhuber & Sohn - Werkverzeichnis seit Geschäftsgründung 1929–1979, Typoskript.
  3. Abnahmegutachten von 1952 im Archiv von Orgelbau Zeilhuber, Altstädten, Typoskript.
  4. Wiedemann: Neuer Klang mit Kraft - Orgel in St. Blasius und Alexander in Altusried wird saniert. Abgerufen am 3. Januar 2022.

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