St. Bonifatius (Düren)

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Die Kirche mit danebenstehendem Wohnhaus
Vorderansicht der Kirche

St. Bonifatius ist eine ehemalige römisch-katholische Filialkirche in Düren-Ost in Nordrhein-Westfalen. Sie steht in der Straße An St. Bonifatius und wurde zwischen 1951 und 1952 nach Plänen von Albert Boßlet errichtet. Die Kirche wurde am 7. Januar 2017 profaniert und wird gegenwärtig zu einer Kindertagesstätte umgebaut. Das Bauwerk ist unter Nummer 1/148 als Baudenkmal in die Liste der Baudenkmäler in Düren eingetragen.

Geschichte

Am 25. September 1919 wurde ein Verein gegründet, der sich den Bau einer Kirche zum Ziel gesetzt hatte. Im Jahre 1920 wurde der östliche Teil von der Pfarre St. Marien abgetrennt und zum Rektorat. Die Erhebung zur Pfarre erfolgte 1923.

Der erste Spatenstich zum Bau des Gotteshauses erfolgte am 28. Juni 1921. Die Baufirma war das Dürener Unternehmen Kabza. Bereits am 21. Mai 1922 erfolgte die Einweihung durch Pfarrer Beckers aus Hochkirchen, der damals Dechant des Dekanates Düren war. Die Kirche stand gegenüber der heutigen Kirche auf dem Gelände des jetzigen Kinderheimes St. Josef. Im Juni 1924 erhielt die Kirche eine Orgel der Firma Klais aus Bonn. Durch den starken Zuwachs wurde eine weitere Kirche erforderlich. Sie wurde in einer Scheune der alten Kaserne an der heutigen verlängerten Wewordenstraße eingerichtet. Später wurde hier eine eigene Pfarre (St. Josef (Düren)) eingerichtet.

Nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Pfarrkirche nach den Plänen des Würzburger Architekten Albert Boßlet am jetzigen Standort neu erbaut. Nach dem ersten Spatenstich am 8. Juli 1951 erfolgte die Konsekration am 11. Mai 1952. 1953 wurde das neben der Kirche stehende Wohnhaus für den Pfarrer und das Pfarrbüro fertig. 1958 wurde eine Turmuhr eingebaut. Im Oktober 1964 folgte der Einbau der Orgel. Diese stammt von dem niederländischen Orgelbauer Verschueren, Heythuysen. Die Orgel besitzt 31 Register verteilt auf Hauptwerk, Schwellwerk, Positiv und Pedal. Das sechseckige Sakramentshaus aus Bronze und Bergkristall von 1980 stammt vom Künstler Albert Sous.

Die Pfarren St. Anna, St. Marien, St. Bonifatius, St. Josef, St. Cyriakus und St. Antonius schlossen sich zum 1. Januar 2010 zur neuen Großpfarre St. Lukas zusammen.

Im April 2012 wurde bekannt, dass die Kirche und das Pfarrhaus verkauft oder einer anderen, kirchennahen Nutzung zugeführt werden sollen.

Im November 2012 wurde bekanntgegeben, dass die Kirche in Wohnungen für betreutes Wohnen umgebaut werden soll. Ein Teil der Kirche soll als Sakralraum erhalten bleiben. Diese Möglichkeit kam aber nicht zur Ausführung.

Im Herbst 2014 kam großer Unmut auf. Die Kirche sollte während der Winterzeit den Skaterpark von der Brüsseler Straße aufnehmen. Dieses Ansinnen wurde von der Pfarre aber abgelehnt.

St. Pedro 2021

2015 wurde bekannt, dass in dem Gebäude vier Kindergartengruppen eingerichtet werden.[1] Der letzte Gottesdienst fand am 7. Januar 2017 statt. In diesem wurde die Kirche entweiht. Danach erfolgte der Umbau zur Kindertagesstätte „San Pedro“ ab August 2018.[2] Die Fertigstellung war 2021.[3] Die Gottesdienste finden seitdem in der ehemaligen Taufkapelle statt.[4][5]

Glocken

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
(HT-1/16)
Gießer
 
Gussjahr
 
1 - - - dis' Hans Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 1952
2 - - - fis' Hans Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 1952
3 - - - gis' Hans Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 1952
4 - - - h' Hans Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 1952

Motiv: Idealquartett[6]

Rektoren und Pfarrer

Folgende Pfarrer wirkten an St. Bonifatius bis zur Auflösung der Pfarre 2010 (bis zur Pfarrerhebung 1923 trugen die Seelsorger den Titel Rektor):[7]

von – bis Name
1920–1933 Karl Bechte (seit 1923 Pfarrer)
1934–1960 Josef Adolph
1960–1974 Josef Retz
1974–2001 Paul Henrichs
2004–2010 Josef Wolff (2010 Auflösung der Pfarre)

Einzelnachweise

Koordinaten: 50° 48′ 21,7″ N, 6° 30′ 9,1″ O