St. Christophorus (Vörden)

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Ansicht von Südosten

St. Christophorus in Vörden, Gemeinde Neuenkirchen-Vörden, ist die Pfarrkirche der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Vörden, die dem Kirchenkreis Bramsche der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers angehört.

Baugeschichte und Beschreibung

In Vörden bestand bereits im 14. Jahrhundert eine Kapelle, die zunächst zur Pfarrei Neuenkirchen gehörte, bis sie 1391 zur Pfarrkirche erhoben wurde.[1] 1661 wurde eine neue Kirche erbaut, die 1842 bis auf die Mauern abbrannte.

Unter Verwendung der Außenmauern und des Westturms der Kirche von 1661 wurde ein Neubau errichtet, der 1851 geweiht wurde. Dabei handelt es sich um eine Saalkirche mit rechteckigen Fenstern mit Gewänden aus Sandstein. Die Mauern wurden erhöht und der Turm erhielt einen neuen Helm.[2]

Bis zur Errichtung der katholischen Ortskirche St. Paulus Apostel 1858 diente das Gotteshaus als Simultankirche.

Am 4. November 1923 brannte der Kirchturm durch Funkenflug von einem Gebäudebrand in der Nachbarschaft ab. Die Glocken stürzten ab und wurden zerstört, auch das Kirchenschiff wurde in Mitleidenschaft gezogen. 1924 wurde der Kirchturm wiederaufgebaut.[3]

Ausstattung

Die Ausstattung stammt überwiegend aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, ebenso wie die drei Glocken. Aus früherer Zeit ist noch eine Grabplatte von 1559 erhalten.[4][2] Die Kirche ist mit Seitenemporen und einer Orgelempore ausgestattet.

Die Orgel geht zurück auf ein Instrument, das 1852 von den Orgelbauern Gebr. Haupt (Ostercappeln) erbaut wurde. Das Schleifladen-Instrument hatte 14 Register auf zwei Manualen und Pedal. 1917 mussten die Prospektpfeifen zu Kriegszwecken abgegeben werden. Sie wurden 1923 durch Zinkpfeifen ersetzt. 1958 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Hans Wolf (Verden) tiefgreifend umgebaut; die Balganlage wurde entfernt, die komplette Spielmechanik erneuert, und die Disposition verändert. 1986–1987 wurde das Instrument durch den Orgelbauer Kreienbrink (Osnabrück) restauriert.[5] Das Instrument wurde weitgehend auf den technischen und klanglichen Ursprungszustand zurückgeführt. Es hat einen neugotischen Prospekt mit fünf klingenden Pfeifenfeldern. Hinter den mittleren Prospektfeldern ist das zweite Manualwerk untergebracht. Das Hauptwerk steht in C- und Cis-Lade aufgeteilt an den beiden Außenseiten, das Pedal ist an der Rückwand untergebracht. Der Spielschrank ist frontal eingebaut; die Registerzüge befinden sich beidseitig neben dem Notenpult. Das Schleifladen-Instrument hat heute 14 Register auf zwei Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[6]

I Hauptwerk C–f3
1. Bordun 16′
2. Principal 8′
3. Gedackt 8′
4. Oktav 4′
5. Pyramidflöte 4′
(Fortsetzung)
6. Octav 2′
7. Mixur IV
8. Trompete 8′
II Brustwerk C–f3
9. Rohrflöte 8′
10. Doppelflöte 4′
11. Spitzflöte 2′
12. Cymbel III
Pedal C–d1
13. Subbass 16′
14. Doppelflöte 8′
  • Koppeln: Manualkoppel II/I (als Tritt), Pedalkoppel I/P (als Tritt)

Literatur

  • Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bremen/Niedersachsen, Neubearb., stark erw. Aufl., München/Berlin 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 1315
  • Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, IV. Regierungsbezirk Osnabrück, 3. Die Kreise Wittlage und Bersenbrück (Heft 13 des Gesamtwerkes), Hannover 1915, S. 194.

Einzelnachweise

  1. Nöldeke, S. 191
  2. a b Nöldeke, S. 194.
  3. Kirche St. Christophorus. In: kirche-voerden.de. Abgerufen am 14. Juli 2022.
  4. Dehio, S. 1315.
  5. Kirchenkreis Bramsche: Ev.-luth. St. Christophorus-Kirche in Vörden (Memento vom 18. Juli 2012 im Internet Archive)
  6. Informationen zur Orgel

Koordinaten: 52° 28′ 39,7″ N, 8° 5′ 41,5″ O