St. Jakob und St. Katharina (Üchtelhausen)

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Die Kirche in Üchtelhausen
Innenraum der alten Kirche
Innenraum der neuen Kirche
Neubau, Blick zur Orgel

Die römisch-katholische Kuratiekirche St. Jakobus der Ältere und St. Katharina ist die Kirche von Üchtelhausen im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt. Die Kirche gehört zu den Baudenkmälern von Üchtelhausen und ist unter der Nummer D-6-78-186-2 in der Bayerischen Denkmalliste registriert. Üchtelhausen ist wie Ebertshausen, Hesselbach, Hoppachshof und Reichmannshausen Teil der Pfarreiengemeinschaft Schweinfurter Rhön im Dekanat Schweinfurt-Nord des Bistums Würzburg.

Geschichte

Üchtelhausen gehörte ursprünglich zur Pfarrei Schonungen und wurde 1683 nach Hausen umgepfarrt. Die Gründung der Lokalkaplanei (später dann Kuratie) Üchtelhausen erfolgte 1869. Eine Kirche im Ort wurde erstmals 1520 erwähnt. Der Kirchturm ist im Kern mittelalterlich. Der alte Teil der heutigen Kirche wurde 1687 errichtet. 1725 wurde die Kirche erweitert.

Der Neubau entstand in den Jahren 1985/86. Dazu musste ein Erweiterungsbau aus den 1920er Jahren abgebrochen werden. Zeitgleich wurde der Kirchturms durch Unterfangung der Fundamente statisch gesichert.

Beschreibung

Der alte Teil der Kirche besteht aus einem Langhaus mit drei Fensterachsen (spitzbogige Fenster) und dem östlichen Kirchturm. Dessen Untergeschoss ist der Chor der alten Kirche. Das Langhaus mit Satteldach hat eine flache Decke, der Chor hat dagegen ein Kreuzgratgewölbe.

Der neue Kirchenbau mit innen sichtbarem zeltartigen Dach ist an die Südseite des Kirchenschiffs der alten Kirche quer zu diesem angebaut und durch offene Rundbögen mit dem alten Langhaus verbunden. Während die alte Kirche geostet ist, ist der neue Kirchenraum auf den Altar im Süden ausgerichtet. An der Südseite ist auch eine Sakristei mit eigenständigem Pyramidendach angebaut.

Ausstattung

Altbau

Der Hochaltar, der 1750 von Poppenhausen erworben wurde, und die beiden Seitenaltäre im alten Teil der Kirche sind zweisäulig aufgebaut. Die Rokoko-Kanzel mit Engelsputten wurde 1772 durch Paulus Zehr aus Bad Königshofen geschaffen. Auf der westlichen Empore steht eine kleine Orgel. Der Taufstein von 1571 steht im Übergangsbereich von der alten zur neuen Kirche.

Neubau

Die Einrichtung der neuen Kirche ist überwiegend ein Werk des einheimischen Bildhauers Peter Vollert. Die Glasfenster der Kirchenpatrone St. Katharina und St. Jakobus der Ältere neben der Rundbogenwand wurden vom Würzburger Maler Curd Lessig gestaltet. Eine Muttergottes aus Holz von Otto Sonnleitner stammt aus der alten Kirche, ebenso die 1783 geschaffenen Kreuzwegstationen von Johann Peter Herrlein. Die Empore mit der neuen Orgel befindet sich über der Rundbogenwand zwischen alter und neuer Kirche.

Orgeln

Zur Weihe der Kirchenerweiterung wurde auch eine Orgel für den Neubau angeschafft. Es ist ein Instrument aus der Werkstatt von Orgelbauer Norbert Krieger aus Retzbach und verfügt über 27 Register. Zeitgleich erhielt auch der alte Kirchenraum eine neue kleine Orgel mit sieben Registern auf einem Manual und Pedal.

Glocken

Im Kirchturm auf der Ostseite des Altbaus, der ein Chorturm ist, hängen vier Kirchenglocken unterschiedlichen Alters.[1]

Nr. Name Gussjahr Durchmesser Gewicht Schlagton Inschrift
1 Christkönig 1949 1050 mm 656 kg g (Vorderseite) „Christus, dem König“
(Rückseite) „Wer aus der Wahrheit ist – hört auf meine Stimme“
3 St. Katharina 1949 880 mm 392 kg b (Vorderseite) „St. Katharina“
(Rückseite) „In großer Notzeit – schütze uns!“
2 Maria 1925 760 mm 314 kg c Süßes Herz Mariä sei unsere Rettung
4 St. Jakob 2007 600 mm 170 kg es (Vorderseite) „St.Jakobus“ und „Danke“
(Rückseite) „Ich bin der Weinstock – ihr seid die Reben“

Weblinks

Commons: St. Jakob (Üchtelhausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Franz Warmuth: Geschichte des Dorfes und der Lokalkaplanei, Üchtelhausen 1986
  • Franz Warmuth: Dorfchronik, Üchtelhausen 1994
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Bayern I: Franken: Die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken, Deutscher Kunstverlag Berlin/München 1979, ISBN 3-422-00359-2, S. 825

Nachweise

Koordinaten: 50° 5′ 28,1″ N, 10° 16′ 20,9″ O