St. Konrad (Wandlitz)

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St. Konrad
Pfarrhaus (links) mit Kirchengebäude in Wandlitz; Herbst 2007

Pfarrhaus (links) mit Kirchengebäude in Wandlitz; Herbst 2007

Baubeginn: 1936
Einweihung: 1937
Architekt: Carl Kühn
Bauherr: katholische Kirchengemeinde Wandlitz
Grundfläche: 20 × 10 m
Lage: 52° 45′ 33″ N, 13° 28′ 20″ OKoordinaten: 52° 45′ 33″ N, 13° 28′ 20″ O
Anschrift: Thälmannstraße
Wandlitz (Wandlitz)
Brandenburg, Deutschland
Zweck: katholisch; Gottesdienst
Gemeinde: St. Konrad
Webseite: www.kirche-niederbarnim.de/kirchen/st-konrad-wandlitz

Die Kirche Sankt Konrad ist ein katholisches Gotteshaus in der nordbrandenburgischen Gemeinde Wandlitz. Es wurde in den Jahren 1936/37 nach Plänen des Baumeisters Carl Kühn in der Siedlung Wandlitzsee errichtet.

Baugeschichte

Das Pfarramt von Wandlitz gehörte am Beginn des 20. Jahrhunderts zum Dekanat Berlin-Reinickendorf. Der für den Ort Wandlitz zuständige Pfarrer, Josef Brzycki, kam aus Biesenthal, er hatte für die schnell gewachsene katholische Gemeinde ein Baugrundstück in der Stolzenhagener Straße (heutigen Thälmannstraße) erworben und gab nun den Bau eines eigenen Gotteshauses mit einem Pfarramtsgebäude in Auftrag. Von der Grundsteinlegung am 15. Oktober 1936 bis zur Konsekration des Hauses vergingen gerade einmal 7 Monate. Der Kirchbau erhielt den Namen nach Konrad von Parzham, der 1934 heiliggesprochen worden war. Die Weihe nahm der Berliner Bischof Konrad Graf von Preysing vor. Die durch den Vatikan in den 1960er Jahren angeregte Reinigung der katholischen Kirchen führte 1972 zur Vereinfachung des Kircheninneren. In den Jahren 1980, 1992 und 2000 erfolgten Renovierungen des Kirchenschiffes und der Fassaden.

Beschreibung

Es handelt sich um eine einfache Hallenkirche mit einem Naturstein-verblendeten Giebel und einem mit Schieferplatten verkleideten ca. 20 Meter hohen Glockenturm. Die Außenmaße des Gebäudes betragen rund 20 Meter in der Länge und 10 Meter in der Breite.

Im Kirchturm gab es zwei bronzene Glocken, die größere von beiden musste gegen Ende des Zweiten Weltkriegs für die Herstellung von Kriegsgerät abgeliefert werden. Erst 2007 konnte mit Hilfe einer anonymen Spende in der Kunst- und Glockengießerei Lauchhammer eine neue Glocke gegossen werden, ihre Weihe – mit Weihrauch und Salböl – fand am 15. November 2007 durch den Berliner Kardinal Georg Sterzinsky statt; sie erhielt den Namen „Heiliger Konrad“. Erstmals läutete sie im Advent 2008 zum Gottesdienst mit. Die Grundtöne der zwei Glocken sind harmonisch mit denen der alten Dorfkirche Wandlitz abgestimmt.

Inneres von St. Konrad, Blick zur Eingangsseite
Statue St. Konrad und Reliquiar

Inneres des Kirchengebäudes

Kirchenschiff

Das Kirchenschiff mit einer Nord-Süd-Ausrichtung besteht aus einem Chorraum, der von dem Altar, einer Statue des Heiligen Bruder Konrad (eine bayerische Holzschnitzerei) mit einem St.-Konrad-Reliquiar darunter (rechte Seite) sowie einer Statue Maria mit Kind (linke Seite) begrenzt wird. Des Weiteren befinden sich im Chor ein Ambo sowie ein historisches Tabernakel. Das Altarbild ist ein von Egbert Lammers gemaltes Triptychon und wurde im August 1941 eingeweiht. Es stellt die Lebensphasen Christi Geburt (linker Flügel), Christus am Kreuz (Mittelteil), Auferstehung Christi (rechter Flügel) und auf der Predella weitere Szenen aus dem Leben Jesu dar.

Ausstattung

Von 1959 bis 2006 hatte die Kirche lediglich ein Harmonium der Firma Lindholm aus Borna, das auf der Empore seinen Platz hatte. Im Jahr 2006 löste eine gespendete Elektroorgel das Harmonium als Kirchenmusikinstrument ab. Anlässlich des 75. Kirchenjubiläums wurde die von der niederländischen Firma Content[1] gebaute „Sakralorgel Content D 2600“[2] eingeweiht. Sie wurde mittels Spenden von Gemeindemitgliedern finanziert. Zur Einweihung spielte der Kantor Joachim Buhrmann aus Schönow das neue Instrument. Für weitere restauratorische Maßnahmen im Gotteshaus stellte die Gemeindeverwaltung Wandlitz zum gleichen Anlass außerdem 30.000 Euro bereit.[3]

Zur weiteren Ausstattung des Kirchenraumes gehören eine einfache hölzerne Bestuhlung, farbige Glasmosaiken in kleinen halbrunden Fenstern an der Südseite. Die pastellfarbigen seitlichen Kirchenfenster wurden beim Bau des Gotteshauses jeweils von einer Familie der Gemeinde gestiftet, worauf kleine Täfelchen unter den Fenstern verweisen.

Ebenfalls von dem Künstler Lammers stammen 14 Bildtafeln zum Kreuzweg, die an den Längswänden des Kirchenraumes hängen. Zwischen diesen Tafeln gibt es tönerne Reliefs mit dem Herz Jesu und dem Heiligen Josef.

Pfarrhaus

Das direkt angebaute eineinhalbgeschossige Pfarrhaus hat ein Satteldach und hat eine Grundfläche von etwa 40 Quadratmetern. Nachdem im Jahr 2002 innerhalb der Initiative „330 Kirchengemeinden für Solarenergie“ auf dem Dach des Pfarrhauses eine großflächige Solaranlage installiert werden konnte, zeigen zwei Demonstrationstafeln vor der Kirche den jeweils aktuellen Stand der Energiegewinnung bzw. der Menge des aufbereiteten Warmwassers an.

Umgebung des Kirchenbaus

Außenkreuz an der Kirche

Direkt neben dem Kirchenportal wurde 1995 ein hölzernes Kreuz errichtet, das von ausländischen Teilnehmern des Weltjugendtages, der 2005 in Köln stattfand, farbig gestaltet wurde. Der Weg zum Haupteingang wurde mit portugiesischen Pflastersteinen befestigt, eine neu gebaute Rampe für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen macht den Zugang zum Kircheninneren barrierefrei. Aus Spendenmitteln wurde ein Sprudelstein aufgestellt und vervollständigt den kleinen Kirchvorplatz.

Aktivitäten der Kirchengemeinde

Neben den typischen kirchlichen Diensten zeichnet sich die St.-Konrad-Gemeinde durch vielfältige soziale Aktivitäten aus, dazu zählen Gemeindefeste, Schüler in der Kirche, ein Kirchenchor, Organisation von Kinder-Kirchen-Tagen u. v. a. m. Die bundesweite Aktion Hungertuch XXL erregte im Jahre 2006 große Aufmerksamkeit: in 48 Stunden hatten rund 500 Kinder und Jugendliche das weltweit größte Hungertuch mit einer Fläche von 220 Quadratmetern zum Thema Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht gestaltet. – Das Tuch befindet sich im Besitz der Kirche St. Konrad, es kann an andere Kirchengemeinden ausgeliehen werden.

Besonders hervorzuheben ist der Bau eines Mehrgenerationenhauses, das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Pfarrhaus ab Mai 2008 entstand und im Juli 2009 feierlich eröffnet wurde. Zur Organisation und Finanzierung dieses Projektes hatte sich im Jahr 2006 der Freundeskreis Conradinum e. V. gegründet, dem inzwischen mehr als 40 Mitglieder angehören. Dieser Verein widmet sich ganz besonders dem Zusammenleben mehrerer Generationen in der Familie und bietet zahlreiche Hilfen und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. Das durch ein Wandlitzer Architekturbüro geplante und ausgeführte Gebäude erhielt nun offiziell die Bezeichnung Conradinum.[4]

Ein katholischer Kindergarten (Krabbelgruppe) und die Malteser Jugend Wandlitz werden unterhalten bzw. angeleitet.

Partnergemeinde

Weblinks

Commons: St. Konrad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen und Literatur

  • Handzettel für Kirchenbesucher von St. Konrad
  • Bald klingen sie im Duett – Artikel aus der Zeitung „Märkischer Sonntag“ vom 18. November 2007, Bernau
  • Gespräch mit der Frau des Diakon, Regina Dudyka, Anfang Juli 2008
  • Gut bedacht: Jung und Alt in einem Haus – Artikel in der „Märkischen Oderzeitung“ vom 27. April 2008; Info zum Mehrgenerationenhaus
  1. Homepage Content-Orgeln
  2. Musikbeispiel und Ansicht der Content-Orgel auf youtube.com
  3. Information zum 75. Kirchjubiläum im Pfarrbrief Juni/Juli 2012@1@2Vorlage:Toter Link/kirche.dudyka-web.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 3. November 2012
  4. Homepage Conradinum Wandlitz (Memento vom 13. August 2009 im Internet Archive)