St. Lambertus (Oberhundem)

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Luftaufnahme

Die katholische Pfarrkirche St. Lambertus ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude an der Rüsper Straße 5 in Oberhundem, einem Dorf in der Gemeinde Kirchhundem im Kreis Olpe (Nordrhein-Westfalen). Die gleichnamige Kirchengemeinde gehört seit dem 1. Januar 2013 zum Pastoralen Raum Kirchhundem.[1] Patron der Kirche ist der Heilige Lambertus.[2]

Geschichte und Architektur

Die dreijochige Saalkirche mit eingezogenem, einjochigem, gerade geschlossenem Chor wurde von 1769 bis 1771 unter der Bauleitung von Ignatius Gehly errichtet. Der Westturm ist aus romanischer Zeit.[2] Der gotisierende, schlichte Putzbau ist durch Strebepfeiler und Rundbogenfenster gegliedert. Im Innenraum ruhen Kreuzgratgewölbe mit angeputzten Graten zwischen spitzbogigen Gurten über flachen Wandpilastern.

Ausstattung

Schweickard-Teile

Ein großer Teil der einheitlichen Ausstattung stammt von Johann Eberhard Schweickard. Die Arbeiten wurden zwischen 1770 und 1775 ausgeführt. Hergestellt wurden: ein Hauptaltar mit hohem Säulenretabel, zwei Seitenaltäre, eine pokalförmige Taufe, eine Kanzel und die Beichtstühle.

Sonstige Ausstattung

Orgel

Die Orgel von 1650 eines unbekannten Erbauers wurde 1811 aus der katholischen Pfarrkirche St. Pankratius in Stockum erworben. Ihr Gehäuse wird von einer Figur der Heiligen Lucia gekrönt.[2] Das ursprünglich einmanualige, zehnregistrige Instrument mit angehängtem Pedal[3] hatte bereits 1772 eine Erweiterung auf 49 Töne Manualumfang erfahren. 1809 wurde es von dem Orgelbauer Gerhard Nohl erworben, der es 1811 nach Oberhundem translozierte und dabei technisch umbaute sowie unter anderem um ein selbstständiges Pedalwerk mit vier Registern erweiterte.[4]

Änderungen der Disposition erfolgten 1870/73 durch Adam Fischer, die Ergänzung eines pneumatischen Hinterwerks 1908 durch Gerhard Peekel. 1957–61 wurde die Orgel durch Franz Breil erstmals im Hinblick auf ihren barocken Kernbestand restauriert und barockisierend erweitert, 1980/81 nach der Kirchenrenovierung durch die Orgelbaufirma Siegfried Sauer einer Generalreinigung unterzogen.[4]

Seit der letzten Restaurierung 1999 durch die Firma Albers & Wiggering verfügt die Orgel bei mechanischer Spiel- und Registertraktur über 22 Register auf zwei Manualen und Pedal in folgender Disposition:[4]

I Hauptwerk C–g3
1. Gedackt 8′
2. Quintadena 8′
3. Principal 4′
4. Flaut douce 4′
5. Octav 2′
6. Waldflöte 2′
7. Sesquialtera III0 223
8. Mixtur IV–VI 113
9. Dulcian 16′
10. Trompete 8′
Tremulant
II Brustwerk C–g3
11. Holzgedackt0 8′
12. Rohrflöte 4′
13. Octav 2′
14. Quinte 113
15. Zimbel III 12
16. Schalmei 8′
Tremulant
Pedal C–f1
17. Subbaß 16′
18. Principal 8′
19. Gedackt 8′
20. Octav 4′
21. Bauernflöte0 2′
22. Posaune 16′

Für die neue Orgel stellte 1812 der in Oberhundem geborene Organist, Komponist und Orgelsachverständige Chrysologus Heimes eine Manuale pro organo Oberhundemensi genannte Sammlung von Orgelstücken zusammen, die jetzt im Gemeindearchiv Kirchhundem aufbewahrt wird.[4][5][6]

Literatur

  • Georg Dehio, unter wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pastoraler Raum. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  2. a b c d e Geschichtliches. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  3. Oberhundem, Deutschland (Nordrhein-Westfalen) – Katholische Pfarrkirche Sankt Lambertus. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  4. a b c d Oberhundem, St. Lambertus. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  5. Klangbeispiel aus der genannten Sammlung am Originalinstrument auf YouTube. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  6. Weiteres Klangbeispiel der Orgel auf YouTube. Abgerufen am 5. Juli 2022.

Koordinaten: 51° 5′ 8,8″ N, 8° 10′ 30″ O