St. Marien (Friesoythe)

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Ansicht von Südwesten, 2011

St. Marien in Friesoythe ist die Pfarrkirche der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien Friesoythe, die dem Dekanat Friesoythe des Bistums Münster angehört.

Geschichte

Friesoythe war ursprünglich eine Kapellengemeinde innerhalb der Pfarrei Altenoythe mit der Pfarrkirche St. Vitus. Die gotische Kapelle stammte vermutlich vom Ende des 14. Jahrhunderts und wurde in den folgenden Jahrhunderten mehrmals erweitert und verändert. 1619 erfolgte die Abpfarrung, wodurch die bisherige Kapelle zur Pfarrkirche wurde.[1] Von 1885 bis 1886 wurde ein Kirchturm nach einem Entwurf von Johann Bernhard Hensen errichtet. Das jetzige Kirchengebäude wurde von 1908 bis 1910 durch Heinrich Flügel erbaut, wobei der Turm erhalten blieb.[2]

Beschreibung

Die neugotische Stufenhalle wurde aus rotem Backstein erbaut. Durch ein breites Querhaus ergibt sich im Inneren der Eindruck eines Zentralbaus. Der Chor ist polygonal mit einem 710-Schluss, das westliche Joch mit einem Fünfachtelschluss. Das zentrale Vierungsjoch ist mit Sterngewölbe ausgestattet, die anderen Joche mit Kreuzgratgewölbe.[2]

Der ebenfalls neugotische Turm liegt nicht in der Achse des Langhauses, sondern versetzt an der Südseite des Westjochs.[2] Er war bereits an den Vorgängerbau nicht direkt angebaut worden, sondern getrennt und nur durch dünne Zwischenmauern verbunden.[3]

Ausstattung

Ältestes Ausstattungsstück in der Kirche ist das Triumphkreuz aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, auf dessen Rückseite sich ein Relief mit einer Darstellung der Verkündigung des Herrn befindet.

Der Hochaltar, die Kanzel aus Sandstein sowie zwei Seitenaltäre stammen von Fritz Ewertz aus der Bauzeit der neuen Kirche. Zwei weitere Seitenaltäre wurden 1916 von Heinrich Lobenberg gefertigt, in einem wurde der obere Teil eines gotischen Sakramentshäuschens aus der Zeit um 1430 integriert.

Vom 1738 von Thomas Simon Jöllemann hergestellten spätbarocken Hochaltar des Vorgängerbaus sind mehrere Heiligenfiguren und das Altarbild mit der Darstellung von Mariä Aufnahme in den Himmel erhalten. Ein Schmerzensmann und eine Pietà stammen ebenfalls aus der Werkstatt des Thomas Simon Jöllemann.[2]

Die Orgel wurde 1994 von Siegfried Sauer Orgelbau (Höxter) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 46 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[4]

I Rückpositiv C–g3
Metallgedackt 08′
Quintade 08′
Prinzipal 04′
Blockflöte 04′
Offenflöte 02′
Sifflet 01′
Sesquialtera II 0223
Scharff IV 01′
Dulzian 16′
Krummhorn 08′
Tremulant
II Hauptwerk C–g3
Bordun 16′
Prinzipal 08′
Spitzflöte 08′
Oktave 04′
Rohrflöte 04′
Quinte 0223
Oktave 02′
Mixtur VI 02′
Zimbel III 023
Trompete 08′
III Schwellwerk C–g3
Pommer 16′
Italienisch Prinzipal 08′
Koppelflöte 08′
Salizional 08′
Schwebung 08′
Prinzipal 04′
Nachthorn 04′
Nasat 0223
Schwiegel 02′
Terz 0135
Quinte 0113
Mixtur V 0223
Basson 16′
Trompette harmonique 08′
Oboe 08′
Clarine 04′
Tremulant
Glockenspiel
Pedalwerk C–f1
Prinzipal 16′
Subbass 16′
Quinte 1023
Oktavbass 08′
Gedacktbass 08′
Choralbass 04′
Mixtur IV 0223
Posaune 16′
Trompete 08′
Zink 04′

Literatur

  • Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums Oldenburg. III. Heft: Amt Cloppenburg und Amt Friesoythe, Neudruck der Ausgabe 1903, Osnabrück 1976, S. 151 ff.
  • Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bd. 2: Bremen/Niedersachsen, Neubearb., München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 479 f.

Weblinks

Commons: St. Marien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bau- und Kunstdenkmäler, S. 151 f.
  2. a b c d Dehio, S. 479 f.
  3. Bau- und Kunstdenkmäler, S. 152.
  4. Informationen zur Orgel

Koordinaten: 53° 1′ 15″ N, 7° 51′ 32,5″ O