St. Nikolai (Heppens)
Die evangelisch-lutherische denkmalgeschützte Kirche St. Nikolai (auch Heppenser Kirche) steht auf dem Kirchfriedhof von Heppens, einem Stadtteil von Wilhelmshaven in Niedersachsen. Die Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Friesland-Wilhelmshaven in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg.
Beschreibung
Die Kirche ist älter als der Zeitpunkt ihrer ersten urkundlichen Erwähnung 1495. Das Kirchenschiff wurde um 1450 erbaut. Die spätgotische Saalkirche aus Backsteinen hat im Osten eine polygonale Apsis. Die Bogenfenster haben mehrfach nach innen abgetreppte Gewände. Die oberen Geschosse des neuromanischen Kirchturms im Westen von 1893 wurden nach dem 2. Weltkrieg abgetragen. Der Innenraum war ursprünglich gewölbt, heute ist er mit einer Flachdecke überspannt.
Das Taufbecken stammt aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts. Sein Fuß besteht aus einer romanischen Säulenbasis mit Ecksporen, um den oberen Rand der konischen Kuppa läuft ein Blattfries. Die Kanzel aus Eiche von 1632 mit ihren geschnitzten Reliefs wird Claus Münstermann, dem Sohn Ludwig Münstermanns zugeschrieben. An den Ecken des Kanzelkorbes befinden sich Hermen der Fünf Sinne, dazwischen stehen Statuetten der vier Evangelisten. An der neuromanischen Empore im Westen sind Gemälde vom Salvator mundi und von elf Aposteln, entstanden um 1700.
Außen am Chor findet man eine Markierung, die den Wasserstand einer Sturmflut im Jahr 1717 angibt, als die Bewohner der Umgebung in der hoch auf einer Wurt gelegenen Kirche Zuflucht vor den Fluten suchten.
Siehe auch
Literatur
- Hans-Bernd Rödiger, Waldemar Reinhardt: Friesische Kirchen. Band 4: Rüstringen, Friesische Wehde, Butjadingen, Stedingen und Stadt Wilhelmshaven. Verlag C. L. Mettcker & Söhne, Jever 1982, DNB 880476478, S. 35 ff.
- Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag, München 1992, ISBN 3-422-03022-0, S. 1373.
- Dietmar J. Ponert, R. Schäfer: Ludwig Münstermann, Der Meister-die Werkstatt-die Nachfolger. Text- und Tafelband, Oldenburg 2016, S. 501–507.
Weblinks
Koordinaten: 53° 31′ 43,7″ N, 8° 8′ 6,4″ O