St. Nikolaus (Reinhausen)
Die Nebenkirche St. Nikolaus steht in der Oberen Regenstraße 27 im Stadtteil Reinhausen von Regensburg.
Geschichte
Die Kirche wurde von den ersten Bewohnern Reinhausens (Schiffer, Flößer und Fischer) errichtet und wird erstmals 1228 urkundlich erwähnt. Sie ist dem Hl. Nikolaus von Myra geweiht. Als die Kirche im Laufe der Zeit für die gewachsene Gemeinde zu klein wurde, gab Pfarrer Michael Wieshuber von Sallern schließlich den Anstoß zum Bau der neuen Kirche St. Josef in Reinhausen, die 1906–08 errichtet wurde. Heute ist St. Nikolaus Nebenkirche der Pfarrei St. Josef. Nach der Herabsetzung der Kirche zur Nebenkirche werden hier noch wöchentliche Werktagsmessen sowie einige kleinere Messen, wie z. B. bei Bittgängen, Hochzeitsjubiläen etc., gehalten.
Gebäude
Die ehemalige Sondersiechenkirche ist eine Chorturmkirche mit einschiffigem Langhaus und halbrunder Apsis, Turm mit Zwiebelhaube und Pilastergliederung aus dem 12. Jh. 1754 wurde die Kirche nach Westen erweitert und barockisiert. Der Hochaltar der Kirche wurde um 1670 angefertigt; er besteht hauptsächlich aus dem Bildnis des Hl. Nikolaus, das um ca. 1630 gemalt wurde, und einem kleinen Aufbau mit einer hölzernen Madonna aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.
Es gibt noch zwei Seitenaltäre in der Kirche: beide bestehen aus einer Figurennische und einem kleinen Aufbau. Im nördlichen Seitenaltar (vom Eingang aus links) steht eine Madonna, im Aufbau der hl. Nepomuk; rechts steht ein Schmerzensmann nach Art des Christus in der Rast, oben der hl. Sebastian. Alle drei Altäre besitzen einen Tabernakel. Der Volksaltar wurde nachträglich eingebaut und an die restliche Ausstattung angepasst.
Es befindet sich auch eine Figur des Hl. Nikolaus aus dem 14. Jahrhundert in der Kirche. Die Orgel, eine wertvolle barocke Orgel aus der frühen Barockzeit, wurde 1988 restauriert und unter das Nordfenster der Pfarrkirche St. Josef verbracht, wo sie heute bei Gottesdiensten mit kleiner Chorbesetzung gespielt wird.
Die ehemalige Friedhofsmauer aus Bruchstein ist wohl mittelalterlich; es ist allerdings auch möglich, dass die Mauer zur Zeit der Kirchenerweiterung nach Westen errichtet wurde, vielleicht aus hochwasserschutztechnischen Gründen (die Kirche steht auf einem kleinen Podest) oder einfach als Umgrenzungswall. Zwölf Grabtafeln bzw. Epitaphien aus der Zeit zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert erinnern noch an den früheren Friedhof, sie sind heute innerhalb der Kirche an den Kirchenmauern angebracht.
Nutzung
Die Kirche wird seit 2016 von der serbisch-orthodoxen Gemeinde Regensburg genutzt.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Mittelbayerische Zeitung, Jg. 72, Nr. 78 vom 5. April 2016, Seite 28: Serbische Gemeinde findet neue Heimat
Koordinaten: 49° 1′ 59,9″ N, 12° 6′ 9,4″ O